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Regionalkrimi

Ein neuer Krimi von Andreas Niedermann wird immer mit Spannung erwartet – und das soll gleich gesagt sein, dieser enttäuscht nicht, ist spannend und witzig und voller Lokalkolorit (Wien und Dörfer irgendwo da so um, was weiß so ein armes Nordlicht schon von der Geographie da unten), und es geht wieder um die hinreißende Amateurdetektivin Blumberg. Oder auch nicht. Sie ist im Hintergrund vorhanden und dient dem Ich-Erzähler als Gesprächspartnerin. Sie ist nämlich, nervlich zerrüttet nach den Abenteuern des zweiten Blumberg-Bandes, in einer Klinik. Der namenlose Ich-Erzähler wird von seinem Verleger aufgefordert, den dritten Blumberg-Krimi zu schreiben und dafür die Hauptperson zu interviewen. „Aber das macht doch der Kollege Niedermann?“, fragt der arme Autor, doch der Kollege Niedermann hat sich verdrückt, angeblich sitzt er auf irgendeiner Alm und züchtet Geißlein. Der Autor, der dringend Geld braucht, nimmt den Auftrag an – und gerät in einen Strudel von Abenteuern, hat mit finsteren Gestalten zu tun, immer deutlicher wird sein Verdacht, dass Blumberg ihn nach Strich und Faden an der Nase rumführt, und, ach ja, weilt der ominöse Niedermann wirklich auf der Alm? Das Ende ist natürlich auch überraschend, und klar ist, dass ein vierter Blumberg-Band hermuss. Musik gibt es auch in diesem wunderbaren Krimi, und wie immer bei Andreas Niedermann ist Johnny Cash dabei.

Andreas Niedermann: Alte Schule, Edition BAES, 190 S., 19,80, https://www.niedermann.at/  (GH)