Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass Andy Irvine seine Fans mit einer Doppel-CD beglückt hat, die sozusagen einen Querschnitt durch die inzwischen vielen Jahrzehnte seines Schaffens brachte.

Aber schon, hurra, ist die nächste da, Lieder aufgenommen zwischen 1961 und 2015, mit Planxty, mit anderen Bands und KollegInnen, solo … es sind Juwelen dabei, wie die lange Ballade vom „Blind Harper“, in der ein armer blinder Harfner keinen geringeren als König Henry (der wievielte das nun war, wird nicht verraten) austrickst – und Kuriosa, wie „Hobo’s Lullaby“, wo er, 1961, versuchte, möglichst so zu klingen wie Woody Guthrie, was ihm umwerfend gut gelang. Es sind Lieder dabei, die er selbst geschrieben hat, wie „Tine Wind Blows over the Danube“, in Ungarn über eine verlorene Liebe geschrieben, und Varianten von Liedern, die wir in andere Fassung schon von ihm kennen und lieben, wie „The Blacksmith“. Und Instrumentalstücke, die seine Vielseitigkeit und Vielsaitigkeit unter Beweis stellen, und heißgeliebte Lieder in genau der Version, in der wir sie seit vielen Jahren immer wieder hören wollen, wie „As I roved out“. Manches ist live aufgenommen, manches im Studio, einiges klingt wunderbar nach Kneipe, aber alles klingt gut und wunderbar, und diese Doppel-CD ist einfach unverzichtbar für alle Fans, und erst recht als Einstiegsdroge für alle, die aus irgendeinem Grund noch keine sind.

Andy Irvine: Old Dog, Long Road, Vol. 2, www.andyirvine.com (GH)