Robertson Robin-grimoire Bookh Neu

Schottisches Buch

Grimoire bedeutet Zauberbuch, das Wort ist viele Jahrhundert alt, an die Brüder Grimm zu denken, liegt zwar nahe, ist aber falsch. Und doch unvermeidlich, denn es geht wahrhaft grimmig zu in den Texten des schottischen Lyrikers Robin Robertson. Von der Form her sind sie schwer zu beschreiben, lyrische Erzählungen? Prosanahe Lyrik? Beim Lesen ist das natürlich egal, und etliche dieser Geschichten würden sich wunderbar zur Vertonung eignen. Es geht, natürlich, um Liebe, um Rache, um Treulosigkeit und Verrat, um Verwandlung – in einen Hirsch, in einen Seehund, in einen Menschen, alles, wie wir es aus alten Geschichten kennen, und doch in neuem Gewand und oft seltsam modern, als ob es soeben ein Haus weiter passiert wäre. Und dabei passiert es z.B. im Easgann Wood oder beim Tobar na Marbh, also im Wald der Aale und beim Brunnen der Toten. Die Erzählmotive sind international, die Requisiten sind schottisch, und in allen Texten verwendet Robertson Wörter aus den schöneren in Schottland gesprochenen Sprachen, aus Gälisch und aus Scots (ein Glossar liefert die nötigen Erklärungen). Wunderschön auch die an Höhlenmalereien erinnernden Illustrationen des Bruders Tim Robertson. Und die informative Einleitung der schottischen Krimiqueen Val McDermid! Robin Robertson: Grimoire. New Scottish Folktales, Picador Poetry, 60 S., 14,99 £, www.robinrobertson.co.uk (GH)

   
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