DEUTSCHLAND

Seinerzeit ist eine Band aus Detmold oder da so rum, die sich dem wilden Leben verschrieben hat.

Piratenlieder, immer an Deck und immer voll Dreck, wir merken schon, die Idylle klappt nie ganz und ist doch unwiderstehlich.

Die belästigte Frau fackelt nicht lange, sondern zieht das Messer, und ein wilder Männerchor schreit nach Zärtlichkeit und droht, alles in Grund und Boden zu schmusen – so wunderbar wird mit verwurzelten Vorstellungen gespielt, und dass wir dann zu einem Mutausbruch aufgefordert werden, dass Freundschaft gelobt wird, dass wir erfahren, dass nur durch Helga das Heil kommen kann, und dass Gender delenda est und wir endlich weg wollen von den verdammten Rollenklischees, das alles wird musikalisch wunderbar serviert und aufs Feinste mit Bass, Kazoo, Streich- und Zupferei und Akkordeon untermalt.

Mehr davon, her mit der zweiten, dritten und vierten Runde!

Seinerzeit: Erste Runde, Fuego, www.seinerzeit.online (GH)

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Sophie Janna – Wide World (EP), 8 Songs, Revanche Records 2021
Welch wunderschöne Musik! Sophie Janna, Teil des Duos „The Lasses“, zieht den Zuhörer allein mit der reduzierten Instrumentierung ihrer Musik und ihrem Gesang in ihren Bann. Hier werden Geschichten erzählt mit einer gradlinigen Einfachheit. Schöne Lieder sind es allemal, alle von Sophie Janna geschrieben und gespielt, ab und zu mit Unterstützung einiger weniger BegleitmusikerInnen, die gekonnt und sparsam Akzente setzen. Aber auch a-capella gibt es zu hören. Die Musik ist intensiv, sie konzentriert sich auf die Schönheit der Lieder und der Aussage der Texte. Und Sophie Stimme veredelt das Ganze noch einmal. Die Musik ist ganz und gar vom Folk gefangen, und auch beim x-ten Durchhören wird man der Songs nicht müde. Vier Stücke sind es, leider nur vier, die aber in jeweils zwei Versionen aufgenommen wurden. Und ich weiß nicht, welche Version mir jeweils noch besser gefällt. Auf jeden Fall: So muss sich Folk anhören. So So hören sich schöne Songs an. (MC)

 



Liebe Grüße
 

Martin Czech / An Rinn Irish & Scottish Folk
Pyer Straße 7 A
49090 Osnabrück
0541-120143 / 0049-541-120143
www.anrinn.de

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www.silja-music.der

Silja nennen ihre Musik „tradfusion“ und spielen wunderschöne Musiken, wie die wenigen deutschen Folkbands, die in Archiven unterwegs sind und verbinden ihr Spielen mit Klezmermusiken und südosteuropäischen Melodien.

Wunderschöne alte deutsche Stücke und herrliche Klezmermelodien, die fetzig, mitreißend, zum Tanzen lockend gespielt werden von Kristina Künzel mit Sackpfeifen, Mark Kovnatskiy mit Geige und Ben Aschenbach mit Gitarre ein. Mit dabei ist die wunderschöne Wittenburger Polonaise mit „Dat Du mien Leevewten büst“ und weitere Stücke aus dfer Dahlhoff- Sammlung.

Diese Rezension bedarf eines Zusatzes, um Folkies anzuregen, wieder in Feldforschung aktiver zu werden, von anderen zu lernen, sich zu treffen, gemeinsam zu musizieren. Das Spielen ausgegrabener, Alter Melodien ist auch ein Schwerpunkt der drei Wandervogeltreffen im Jahr auf dem Rabenhof.

Spannend ist für mich, dass Thomas Behr und Matthias Branchke seit längerem nach wunderschönen alten Stücken forschenb. Dass auch hier in der Nähe in den Vierlanden im Archiv viele schöne alte Stücke zu entdecken ist wohl nur wenigen bekannt. Da sich seit längerem auch die Musik der Elbraben mit Mariannes Klezmerwissen und hedos Feldforschung in ähnliche Richtung weiterentwickelt, verbindet uns mit der Silja-music, die jawohl nur 50 km entfernt in Otter zusammenkommen. Da bei uns die Sammlung von Günther Bellmann liegt, sind hier auf dem Rabenhof.

Spannend ist für mich, dass Thomas Behr und Matthias Branchke seit längerem nach wunderschönen alten Stücken forschenb. Dass auch hier in der Nähe in den Vierlanden im Archiv viele schöne alte Stücke zu entdecken ist wohl nur wenigen bekannt. Da sich seit längerem auch die Musik der Elbraben mit Mariannes Klezmerwissen und hedos Feldforschung in ähnliche Richtung weiterentwickelt, verbindet uns mit der Silja-music, die jawohl nur 50 km entfernt in Otter zusammenkommen. Da bei uns die Sammlung von Günther Bellmann liegt, sind hier auf dem Rabenhof auch wunderschöne Tanzmelodien zu finden die es noch nicht auf Tonträgern gibt.  h

Sophie_Janna_-_Wide_World.jpg

Sophie Janna – Wide World (EP), 8 Songs, Revanche Records 2021
Welch wunderschöne Musik! Sophie Janna, Teil des Duos „The Lasses“, zieht den Zuhörer allein mit der reduzierten Instrumentierung ihrer Musik und ihrem Gesang in ihren Bann. Hier werden Geschichten erzählt mit einer gradlinigen Einfachheit. Schöne Lieder sind es allemal, alle von Sophie Janna geschrieben und gespielt, ab und zu mit Unterstützung einiger weniger BegleitmusikerInnen, die gekonnt und sparsam Akzente setzen. Aber auch a-capella gibt es zu hören. Die Musik ist intensiv, sie konzentriert sich auf die Schönheit der Lieder und der Aussage der Texte. Und Sophie Stimme veredelt das Ganze noch einmal. Die Musik ist ganz und gar vom Folk gefangen, und auch beim x-ten Durchhören wird man der Songs nicht müde. Vier Stücke sind es, leider nur vier, die aber in jeweils zwei Versionen aufgenommen wurden. Und ich weiß nicht, welche Version mir jeweils noch besser gefällt. Auf jeden Fall: So muss sich Folk anhören. So So hören sich schöne Songs an. (MC)

 



Liebe Grüße
 

Martin Czech / An Rinn Irish & Scottish Folk
Pyer Straße 7 A
49090 Osnabrück
0541-120143 / 0049-541-120143
www.anrinn.de

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Silverfuchs  -  Teifl eini…                                                                                           NRT-Records (2021)

Steirischer Blues. Oder auch: Blues und Liedermaching mit steirischen Texten. Entstanden ist die Idee zu diesem Album auf der Wanderung (ja, richtig gelesen: Wanderung!) des Bandgründers Sepp-Tieber-Kessler (dobro, harp, voc) von Graz nach Irland. Wenn sich jemand auf eine solche Reise begibt, dann gibt es anschließend eine Menge zu erzählen. Oder niederzuschreiben in Musiktexten. Seine beiden Mitmusiker Vladimir Vesic (drums) und Stevie Muskatelz (double bass, piano, voc) sorgen für einen kompletten und dennoch sehr aufgeräumten Bandsound: So kann man nur spielen, wenn man sein Handwerk kennt. Alle Texte und die Musik stammen aus der Feder von Tieber-Kessler und herausgekommen ist ein stimmiges, absolut ernst zu nehmendes, toll produziertes Liedermacher-Album, das ab und an ein wenig an Georg Danzer erinnert. Herausragend der Titel "Daham". Und so bin ich hin und her gerissen, ob das Album sofort in meine Sammlung geht oder ob ich es an ein paar befreundete Blues-Mucker ausleihe, die sicher genau so viel Spaß an dieser Musik haben wie ich und die unbedingt auch einmal reinhören sollten. Es lohnt sich!

   
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