FOLKmagazin

ABSAGE EINLADUNG ZUM WINTERTREFFEN VOM MO. 29.11. – SO. 5.12.21

(Wochenende 3.-5.12., Waldweihnacht am Sa. 4.12., 3. Bundestreffen 2021)

35 Plätze – 29 sind noch frei. Anmeldung ist umgehend zu empfehlen. Die Platzzahl begrenzen wir. Melde Dich/Euch am besten gleich an bis spätestens 31.10. 0152 2198 3817.

In der Winterwoche bereiten wir das Treffen vor und üben neue Lieder ein und singen sie mit Musikanten ein.

Die meisten kommen zum Wochenende am Freitag. Mehrere kommen nur am Sonnabend um 15 Uhr zur Waldweihnacht.

Wer um 15 Uhr am Sonnabend kommt, tritt in den kerzengeschmückten Rabensaal, erhält das große Noten-Winterliederheft des Wandervogels 2021.

Nach der herzlichen Begrüßung werden die Instrumente gestimmt, es gibt heißen Yogitee, mitgebrachte Nusskekse, und es wir singen unsere Waldweihnachtslieder.

Dann wandern wir mit Laternen zum nahen Wald und schmücken unseren Tannenbaum, singen, sprechen Gedichte und erzählen vom Tannenbaum, von der Natur, von Sternen, Kindern und vom Frühling der Hoffnung. Im Kreis schreiten wir unseren Baumtanz um die Tanne. Im Rabenhof erwartet uns Tschaiduft und die Festtafel im wohligwarmen Rabensaal. Nach dem Essen gibt es die Tschaizeremonie, Geschichten, Musikstücke und Lieder.  Wir singen, bis die Nahewohnen nach der Elfenstunde aufbrechen und singen meist bis nach Mitternacht.

Das Fest ist so tiefgehend, dass viele von Weither anreisen, auch für unseren Bund und wegen unserer Freundschaften,.

Gratis ist das Treffen für Referenten, Kinder, Jugendliche, Erstbesucher auf dem Rabenhof und die schon Montag Anreisenden, die vorbereiten. Für alle anderen Kostet das Treffen €20 für Übernachtungen und den Bund per Überweisung im voraus, Zahlung vor Ort € 30. Leckereien für Festtafel, Verpflegung, Bettwäsche mitbringen.

Liebe Grüße und horrido!  monija und hedo   

Du kannst per Überweisung incl. Versand bestellen:

Aufnäher, Aufkleber je € 2,50

Halstuch grünrotgold € 10

Liederbuch hedos lieder 1 € 15

Liederhefte: Winter, Platt& Mecklenburg, Frühling, Mittsommer, Erntefeuer je € 5 z. internen Gebrauch.

Für Wandervögel: kleiner Goldgreif oder großer Goldgreif je € 10

Bundesliste mit Telefon- und Mailadressen per Mail.

Die Termine 2022:

Mo. 07.03.-So.13.03. BUNDESTREFFEN 1 Gesprächs-, Lieder- und Musikwoche

Mo. 06.06.-So.12.06. BUNDESTREFFEN 2 FFF Frühjahresfolkfest Lüttenmark und Wandervogelmaien

Mo. 05.09.-So.11.09. BUNDESTREFFEN 3 HFF Herbst-+Erntefolkfest Lütttenmark und Wandervogelernte

Mo. 28.11.-So.04.12. BUNDESTREFFEN 4 WWW Winterliederwoche zur Waldweihnacht.

Unter www.wandervogel.info ist die Tageszeitung des Wandervogels zu lesen.

Südfall.jpg

Roman mit Posie

„Südfall“ heißt das Buch, auf dem Cover ist unverkennbar eine Hallig zu sehen.

Das Herz des Halligfans schlägt höher, und dann kommt der Frust. Die Handlung geht auf Südfall los, verlagert sich aber schon auf S. 23 aufs Festland und kehrt auf keine Insel mehr zurück. Nun empört das Buch wegzulegen, ist aber keine Lösung, abgesehen vom irreführenden Titel ist es nämlich ganz wunderbar, poetisch, spannend. Sommer 1944, Dave Milton, ein englischer Flieger, wird über der Nordsee abgeschossen und kann sich nach Südfall retten. Soll er sich stellen und in Kriegsgefangenschaft geraten, oder soll er versuchen, sich nach Dänemark durchzuschlagen, wo es vielleicht eine Möglichkeit zur Überfahrt nach England geben könnte?

Keine Frage für Dave, und eine Halligbewohnerin hilft ihm weiter. Er ist auf seiner ganzen Wanderung auf Hilfe angewiesen, und immer wieder geraten die Menschen, denen er begegnet, in Zwiespalt: Sollen sie helfen (und sich und ihre Familien in Gefahr bringen), sollen sie ihn verraten? Daves Wanderung gerät zwischendurch in den Hintergrund, es geht um diese Menschen, die zur Entscheidung gezwungen sind und sich und ihr Leben sozusagen im Spiegel sehen müssen. Dabei entwickelt sich eine zeitweise fast unerträgliche Spannung, bis zum überraschenden Ende.

Wunderbar ist auch die Beschreibung der Stadt Husum, wo Dave sich einige Tage versteckt – und zwischendurch werden Gedichte gelesen, z.B. von William Butler Years (passt, so wie der sich an die Nazis rangewanzt hat) und Klaus Groth, beides in hochdeutscher Übersetzung.

Florian Knöppler: Südfall, 243 S., 24,--, www.pendragon.de (GH)

GudrunL.jpeg

Regionalkrimi

Die Überschrift trügt ein bisschen, eigentlich ist es gar kein Krimi, auch wenn „Kriminalroman“ draufsteht, und ganz Österreich ist auch mehr als eine Region, aber egal. Es ist jedenfalls, wie von Gudrun Lerchbaum (hier ja schon oft heiß empfohlen, zuletzt im FM 360) nicht anders zu erwarten, umwerfend spannend, und ja, es gibt Tote, sogar einen Mord, der der Hauptperson in die Schuhe geschoben werden soll. Sie war es nicht, aber das wissen wir die ganze Zeit, hier wird also keine Pointe verraten. Damit können wir das mit „Krimi“ stehen lassen. Hauptperson ist Maria, so um die 40, klassische graue Maus, die nach einer gescheiterten Ehe in einem Dorf ihre kranke Mutter pflegt. Die Mutter stirbt, und Maria, die ab und zu im Affekt handelt und danach nicht genau weiß, was passiert ist, hat Angst, ihr könnte der Tod der pflegebedürftigen alten Frau angelastet werden. In ihrer Panik hebt sie alles Geld vom mütterlichen Sparkonto und setzt sich erst mal ab. Was nett anfängt, mit einem weinseligen Abend und einer Nacht mit dem reizenden Kellner Dragan, entwickelt sich rasch zum Albtraum. Die Ersparnisse reichen nicht weit, Maria sucht Arbeit in Branchen, wo nicht nach Zeugnissen oder Ausweisen gefragt wird, in der Gastronomie, in der Altenpflege. Aber die papierlosen Tätigkeiten gehen Hand in Hand mit erbarmungsloser Ausbeutung, wie sie nun erfährt. Immer aber, wenn Maria versucht, sich aus einer scheinbar ausweglosen Lage zu befreien, stellt ihr das Schicksal abermals ein Bein – und so führt ihre Flucht sie einmal quer durch Österreich, und mitten in allem Elend verliebt sie sich dann auch noch. Doch schon taucht ein rachsüchtiger Kärntner auf, der meint, Maria müsse wissen, wo sich seine entlaufene Exfrau versteckt hat. Maria weiß es nicht, und wenn sie es wüsste, würde sie es nicht verraten, und so rasen die Geschehnisse hemmungslos auf das furiose Finale zu. Wirklich ein grandioses Buch, und man lernt nebenbei so einiges über Sprache und Brauch in Österreich. Gudrun Lerchbaum: Zwischen euch verschwinden, Heymon Verlag, 250 S., 16,90, www.heymonverlag.at (GH)

Gedichte

MARCO.jpeg

Mal wieder ein Gedicht lesen, oder ganz viele … das ist an sich ein guter Rat. Dieses Buch hat aber noch einen besonderen Reiz: Viele der Gedichte schreien geradezu danach, vertont zu werden. So eine Art Poesie und Musik, und viele Musikstile bieten sich an, im Kopf geht das Konzert gleich los. So pervers das klingen mag, das gilt auch und besonders für die Gedichte ohne Worte, die nur aus Emoji bestehen und dadurch ihre Geschichte erzählen. Die auf einer großen Leinwand, während davor die Instrumente sprechen, das wäre ein großes Erlebnis. Eins dieser Gedichte heißt „Einfacher Gedichtknecht“, wenn das autobiographisch sein soll, dann hat der Poet Marco Sagurna aus Hannover hier aber gewaltig tiefgestapelt. Eine seiner Spezialitäten, wenn er also zu Wörtern greift, sind ineinander verzahnte Gedichte, man kann beim Lesen in irgendeiner Zeile einsteigen und findet sofort einen Sinn, der sich total verändert, wenn man die Zeile davor dazunimmt. Oder die danach … Und wenn seine Gedichte eine Geschichte in Wörtern und chronologisch erzählen, dann liefern sie eine Überraschung nach der anderen – wer könnte sich so einfach vorstellen, wie Glas und Apfelwein sich zusammenrotten und den Trinker verspotten? Reimen kann der Dichter übrigens auch, und hier hört die Rezensentin mit Schwärmen auf und legt dieses Werk allen ans Herz, die Texte zum Vertonen brauchen.

Marco Sagurna: Minimal gedichte: einfache auch in Farbe. Kulturmaschinen Verlag, 89 S., 14,-- www.kulturmaschinen.com  (GH)

REGIONALKRIMI WIEN

Wien im Frühling, Bärlauchsaison, und alle Welt zieht aus, um dieses für Speisen jeglicher Art unerlässliche Kraut zu pflücken – nur: der Bärlauch dieser Saison hat es in sich. Oder auf sich. Ein neuer Pilz breitet sich auf den Bärlauchblättern aus, und wer den zu sich nimmt, erlebt ein ungeheures Glücksgefühl und fällt dann tot um. Der erste Bärlauchmord im Buch geschieht eher aus Versehen, in den Pizzabelag gemischte Bärlauchblätter fällen eine ungeheuer unsympathische Fernsehmoderatorin, die Polizei muss trotzdem ermitteln. In Verdacht gerät Kiki Bach, uns bereits bekannt aus Gudrun Lerchbaums vorigem Krimi, „Wo Rauch ist“ (den man aber nicht kennen muss, um diesen hier zu verstehen). Motiv hätte Kiki, Gelegenheit auch, zudem ist sie vorbestraft und außerdem beim Bärlauchsammeln unangenehm aufgefallen. Wer glaubt da schon, dass sie den Bärlauch sozusagen als letzten Ausweg für ihre schwerkranke Lebensgefährtin haben wollte? Kiki bleibt aber nicht lange in U-Haft, sie wird entlassen mit dem hinreißenden Kommentar einer Wärterin: „Gibt jetzt Castings für Kapitalverbrechen. Bissel ein Botox und sie nehmen dich beim nächsten Mal. Und mach was mit deinen Haaren.“ Doch bloß, weil Kiki es nachweislich nicht war, ist der Mord ja noch nicht aufgeklärt … und nebenbei passiert noch allerlei, denn der Bärlauch und sein Pilz setzen allerlei kriminelle Energien frei, nie war das Morden und Erpressen so leicht. Und wie ist der giftige Pilz ausgerechnet in den romantischen Wiener Wald geraten? Das erfahren wir am Ende dieses fulminanten, spannenden und witzigen Kriminalromans.

Gudrun Lerchbaum: Das giftige Glück, 272 S, 19,90, Haymon Verlag, https://gudrunlerchbaum.com/ GH)

Das_Wasser.jpg

Buch übers Wasser

Das Wasser wurde und wird viel besungen und nimmt in den Liedern vielerlei Gestalt an, Wasser ist zum Waschen da, man kann es sogar trinken., auch zum Zähneputzen kann man es benutzen … Noch, da wir ja gerade munter dabei sind, dieses unersetzliche Elixier zu immer zu versauen. Kein Wunder also, dass wir jetzt ein wunderbares Buch zum Thema haben.45 in der GEDOK (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden) engagierte Autorinnen stellen in diesem Band Texte zum Thema Wasser vor. Und wie immer bei solchen Sammlungen wechselt die Reaktion der Leserin zwischen „wunderbar, von dieser Autorin will ich gleich viel mehr lesen“ und „grauenhaft banale Bilder, konnten die wirklich nichts Erträglicheres finden?“, wobei die erste Reaktion absolut überwiegt. Wir finden Vielzahl von Texttypen vertreten, Gedichte, mit und ohne Reime, essayhafte Überlegungen, humoristische Geschichten, eine Kriminalerzählung, ein moderner Schimmelreiter (ohne Schimmel), um nur einige Rosinen herauszupicken. Das Wasser erscheint als Bedrohung, als Wohltat, als Hilfe, als Möglichkeit, als Wohnraum. Wir finden Texte über Meere, Seen, Flüsse, Nebel (wobei der Rhein absolut mit Erwähnungen an der Spitze liegt, während keine die Weser bedichtet), über Wasser in Flaschen und als Tropfen, und natürlich über Wasser als Regen. Interessant, wie alte Mythen fortleben, Undine ist gleich mehrmals da, seltsamerweise tauchen die zwei Königskinder, bei denen das Wasser viel zu tief war, nur einmal auf. Die Geräusche des Wassers inspirieren immer wieder Komponist:innen, und deren Werke nun wieder die Dichterinnen; Debussys „La Mer“, bei dem er die Menschen sozusagen aus dem Klangbild verbannt hatte, wird von Marion Hinz zu den Menschen zurückgeholt: „die uralte Mär vom friedlichen Meer“. Kompositionen von Hanns Eisler werden bedichtet, und sogar die Antike ist vertreten. Hier die ersten beiden Zeilen aus meinem Lieblingsgedicht, das, wie viele andere in diesem wunderbaren Buch, nach einer Vertonung geradezu schreit: „Wir sind die Kinder des Glücks, wir leben am Ufer des Styx.“ (Sibylle Hoffmann). Es sind Texte zum Hineinversenken, zum Träumen, zum Weiterdichten und manchmal auch zum Ärgern. Eine perfekte Mischung!

GEDOK (Hrsg.): Wir sprechen vom Wasser. Gedichte und Geschichten. Projekt Verlag, Bochum/Freiburg, ISBN 978-3-89733 – 575 -2, 18,50. (GH)

GEDOK (Hrsg.): Wir sprechen vom Wasser. Gedichte und Geschichten. Projekt Verlag, Bochum/Freiburg, ISBN 978-3-89733 – 575 -2, 18,50

CC-Mittelstaedt_Arbeitet-nie_130_500x750.jpg

---

Buch mit Musik

Die Edition Nautilus ist seit Jahrzehnten einer der absolut interessantesten deutschsprachigen Verlage, und nun hat eine der Verlagsgründerinnen ein Buch über dessen Geschichte geschrieben. Hochinteressant, nicht streng chronologisch, sondern eher assoziativ und mit vielen Zeitsprüngen (das ist wunderbar, um in stressigen Zeiten immer nur ein Stück zu lesen, man verliert doch nie den Faden), so schildert sie mehr als vier Jahrzehnte Verlegerei. In die sie, mit ihren Verlagsgenossen Lutz Schulenberg und Pierre Galissaires – beide inzwischen verstorben und sehr vermisst – eher durch Zufall geraten sind. „Denn eigentlich sollte die Revolution gemacht werden und nicht Lektorat“, wie es hinten auf dem Buch steht. Aus der Revolution wurde bisher nichts, dafür sind viele, viele Bücher erschienen (eine Liste ist hinten im Buch vorhanden).

„Arbeitet nie!“, diese Losung der frühen Situationisten machten sie sich zu eigen, indem sie so ungefähr rund um die Uhr schufteten, um diese Bücher herzustellen. Es begann damit (noch ein Zitat): „die zwölf Ausgaben der Situationistischen Internationale aus dem Französischen zu übersetzen, zu publizieren und darüber zu debattieren, zu streiten, uns begeistern zu lassen“. Wie es weiterging, lest selbst.

Es ist nicht nur Idylle und Solidarität, was Hanna Mittelstädt da schildert, das Mackertum in dieser Szene wird gestreift, wir sehen aber auch Berührungen mit Bewegungen, die die Geschichte der letzten Jahrzehnte geprägt haben, Frauenbewegung, Schwulenbewegung, Anti-AKW und und und, und ab ca. 1990 machen sich solche Berührungen auch im Verlagsprogramm bemerkbar.

Für das FM ist natürlich wichtig, wie viel Musik in Nautilus-Zusammenhängen vorkommt.

Franz Dobler hat dort publiziert, es gab Bücher von Charlie Mingus und Billie Holiday, oder Astrid Schmedas wegweisende Biographie über die uns hier vor allem als Liederschreiberin bekannte Komponistin Fannie Mendelssohn.

Und dass Hanna Mittelstädt sich bei Lesungen gern von dem phantastischen Gitarristen HF Coltello begleiten lässt, sagt doch auch schon genug!

Hanna Mittelstädt: Arbeitet nie! Die Erfindung eines anderen Lebens, Edition Nautilus, 346 S, 28,-- www-edition-nautilus.de (GH)

zekos Buchtipp

Tilman P. Fichter/Siegward Lönnendonker, „Genossen! Wir haben Fehler gemacht“. Der Deutsche Sozialistische Studentenbund 1946–1970: Der Motor der 68er Revolte. Schüren-Verlag, Marburg 2021. Preis: 34.- Euro

Die 68er Bewegung wurde von der Mehrheit der Bündischen Jugend abgelehnt. (Nicht in Hamburgs RbJ! - Red.)

Man hatte nach 1945 mit viel Energie und Hingabe die bereits totgesagte „Jugendbewegung“ neu aufgebaut, nun drohte ihr das unwiderrufliche Ende. Denn Rudi Dutschke war aktueller als tusk, die Lapplandfahrt geriet als „Weltflucht“ in Verruf. Überhaupt galt die Jugendbewegung als ziemlich „veraltet“. Die Freiheit,  die von ihr gesucht wurde, war nicht „jenseits des Tales“ und auch nicht auf einer fernen Insel zu finden, sondern musste - das war klar - hier und jetzt gegen die alten Nazis erkämpft werden. Die Suche nach der Blauen Blume war mega out. Wer an der Zeit sein wollte, hatte die „blaue Blume“ gegen die „Rote Nelke“ oder zumindest gegen die „Weiße Rose“ auszutauschen. Für die Bündische Jugend begann eine schwierige, desaströse Zeit. Die Gruppen verloren ihre Mitglieder, nur wenige überlebten. Ihre Tage schienen gezählt.

Um so überraschender sind die Erkenntnisse der beiden SDS-Forscher.  Es handelt sich um eine völlige Neubewertung des SDS bzw.  der 68er Bewegung und um eine Wiederentdeckung der vielfach als tot erklärt bzw. als „veraltet“ geschmähten Jugendbewegung des Wandervogels. Die marxistische Ideologie dieser Revolte hat sich inzwischen als bloße Maskerade herausgestellt, von der allenfalls etwas grüne Farbe geblieben ist. Dagegen wird immer deutlicher, dass die erstaunliche Schlagkraft dieses Studentenbundes, der in seiner besten Zeit gerade ca. 2.000 Mitglieder hatte, auf seiner elitären „bündischen“ Struktur beruhte. Vergleiche mit der zahlenmäßig gleichgroßen dj.1.11 vor 1933 drängen sich auf. Auch bei ihr konnte man Mitglied nur durch Aufnahme in der vor Ort bestehenden Gruppe werden, und dafür galten strenge Anforderungen. Der „bündische“ Charakter des SDS bestätigte sich interessanterweise auch bei der Untersuchung der Herkunft der maßgebenden Funktionäre. Während ursprünglich „Falken“ und „Naturfreundejugend“ das Hauptkontingent der studentischen Mitglieder stellten, verstärkte sich nach dem Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD der Einfluss von ehemaligen Jugendführern aus den Bünden der freien Jugendbewegung. Diese unterstützten tatkräftig die Unabhängigkeit des SDS, da sie aus der eigenen Jugendbunderfahrung in der Autonomie - im Gegensatz zu den parteipolitisch gebundenen Mitgliedern - eine einmalige Möglichkeit, politisch tätig zu werden, erkannten. Es überrascht, welche Fülle von ehemaligen Angehörigen von bündischen Gruppierungen sich im SDS zusammen fanden,  meist allerdings ohne sich zu outen. Aus den freien Jungenschaften kamen z. B. die Abendroth-Schüler Arno Klönne (zuerst katholische Jungenschaft Paderborn, später Mitglied der Deutschen Freischar), Jürgen Seifert  (aus der freien Jungenschaft „Pentagon“ in Osnabrück, später Mitglied im „Mindener Kreis“), und Kay Tjaden (aus einer freien Jungenschaft in Ostfriesland). Sie setzten mit der Fortsetzung der „Pläne“ -Zeitschrift, die von Eberhard Koebel (tusk)  zur politischen Aussprache der älteren dj.1.11-Mitglieder 1932 gegründet worden war, ab 1957 einen eigenen politischen Akzen und  propagierten u. a. den Ostermarsch.  Eine außerordentliche Bedeutung für die eigenständige Entwicklung des SDS hatte nach Meinung der beiden Autoren vor allem Jürgen Seifert, der spätere prominente Professor für Verfassungsrecht. In Berlin entstand aus der Bewegung gegen die Atomwaffen der einflussreiche „Argument“-Verlag um W F. Haug. Sein wichtigster Mitarbeiter der ersten Stunde war Dieter Rave, der zuvor  einer evangelischen Jungenschaft in Heidelberg angehörte. Ekkehard Krippendorf und Urs Müller-Plantenberg waren vor ihrer Aktivität im Republikanischen Club Berlin bzw. im SDS nacheinander Bundesführer im „Wandervogel Deutscher Bund“. SDS-Vorsitzender in München um 1960 war Manfred Vosz, der aus der Deutschen Freischar kam. Er beteiligte sich später an der Gründung der Kulturzeitschrift „Kürbiskern“ und wurde Professor für Film und Fernsehen an der Kunsthochschule Kassel. Wer in der dickleibigen SOS-Geschichte nach Namen forscht, wird auf eine Fülle von weiteren Personen aus der Jugendbundszene stoßen.

Ergänzend lässt sich auf eine Fülle von Personen verweisen, die nicht namentlich erwähnt werden, jedoch ebenfalls  aus den freien Bünden kamen und  in der 68er-Bewegung aktiv wurden..  Zu nennen  ist   Hansmartin Kuhn, aus der dj.e.v.  Mannheim-Heidelberg, der für die Einladung  von Herbert Marcuse aus den USA zum Vietnam-Kongress  des SDS 1966  zuständig war.  Er war in seinen späteren Jahren aktives Mitglied der ABW Burg Waldeck und des  „Zugvogel“.  Hartmut Zinser, später Prof. für Religionswissenschaft, war in der 68er Zeit in Berlin im SDS  aktiv und sprach einmal vom fließenden Übergang von der Jungenschaft zum SDS in der damaligen Zeit.

Erdmann Linde, der 1969 im Wahlkontor von Günther Grass als Geschäftsführer tätig war,  kam,  wie sein Bruder Carsten, der 1968 verantwortlicher Organisator des Waldeck-Song-Festivals war,   aus dem dj.1.11-Hortenring. Im Umkreis des Waldeck-Festivals sammelte sich ein respektabler Kreis linker Intelligenz, der Wandervogel- und tusksche Jungenschaftstradition zu neuer kreativer Aktivität verband. Ihr führender Kopf war der spätere Professor für Kunstpädagogik Diethart Kerbs aus Berlin, der mit seiner originellen Theorie einer hedonistischen Linken 1971 die verhärteten Fronten zu versöhnen versuchte.

Es würde zu weit führen, hier alle Namen und Verdienste der „Bündischen“ im SDS und der 68er-Bewegung aufzulisten. Der Leser kann somit selbst noch fündig werden. Sicher ist jedoch, dass die „Bündischen“ am SDS und an der 68er-Bewegung einen größeren Anteil hatten, als bislang bekannt ist. Die bündische Szene könnte die vorliegende Untersuchung deshalb zum Anlass nehmen, ihr Geschichtsbild zu überprüfen und sich mit der historischen Dialektik anzufreunden, die den 1968 erlittenen Verlust inzwischen in einen Gewinn verwandelt und zu einer gründlichen Modernisierung verholfen hat, man denke nur an die gleichberechtigte Einbeziehung von Mädchen und Frauen in die bündische Welt als positivste Veränderung.

unknown-2-562ab112-b5a20ff9.png.  spurbuchverlag - 

Hans ist Musiker und Pädagoge, war in den letzten Jahren von Oelb Fahrtenleiter des Nerother Wandervogels und hat eine spannende Schreibe.

Bei den Nerother gehören Strapazen, Fotografie, Liedvorträge, Fahrtenabschlussfeuer mit Urkunden dazu. So werden Erlebnisse und Anstrengungen der Fahrt gefeiert und symbolisiert und damit verewigt. Gitarre, Lieder Lagerfeuer sind der magsiche Gleichklang der Wandervogelfahrten.

Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Lappland, die Geschichte der Wandervogelbewegung und des Nerother Bundes stehen mit Oelb zusammen im Mittelpunkt.

Nochnie habe ich über Oelb den bedeutenden Mitgründer und Baumeister des Nerother Wandervogels so ausführlich und liebevoll gelesen.

Neu und eindrucksvoll ist für mich, dass über ein Icon mit App neben Liedtexten im Buch Lieder per Händi eingescannt und gehört werden können. Das kann die gesamte Musikindustrie beeinflussen.

Einige Liedtexte des Buches sind mit einer App gekennzeichnet, mit der Du die Lieder mit Händi einscannen und hören kannst. 

Diese Technik kann die Musikindustrie verändern.

Pfadfinder.jpg

HANS_SCHOLLFM_358_-_24.11.21.jpg

HANS SCHOLL

Noch nie in meinem Leben war ich so Patriot

Fritz Schmidt / Jürgen Reulecke

Schriftenreihe des Mindener Kreises Nr. 24

Spurbuchverlag.de

Hans Scholl im Umfeld von dj.1.11 und sein verschlungener Weg zum Widerstand.

Es ist viel über Hans Scholl geschrieben worden. Es ist aber immer noch unklar gewesen, wann, wieso und durch welche Impulse sich Hans Scholl zum Widerstand entschloss.

Fritz Schmidt beschäftigt sich seit 30 Jahren mit dem Thema. Er kontne mit Inge Aicher-Scholl, Autorin des Buches „Die weiße Rose“ vor 80 Jahren und mit Max von Neubeck sprechen, die beide eine Rolle in Hans Scholls Leben spielten. Jürgen Reulecke schrieb das Geleitwort zu „Die weiße Rose“ und mit Blick auf sie bis heute.   

Die meisten Veröffentlichungen über die Weiße Rose betrachten die Widerstandszeit von Sophie und Hans Scholl, ohne auf die Vorgeschichte einzugehen. So blieben Enttäuschungen, Irrungen und Suchen im Dunkeln. Fritz Schmidt geht auf die Entwicklung ein und versucht die Entwicklung des Widerstands zu deuten.

Hans Scholl war HJ-Führer und gründete nebenbei eine Horte als autonomen Freiraum, um das Feuer weiter zu tragen. „Flamme sein“ war sein jugendbewegtes Motto, das ihn trug und zum Widerstand brachte, für Mitmenschlichkeit, für Wahrhaftigkeit, für Jugendbewegung, für Freiheit und für Vaterland.

Er hatte Kontakt zu einer Reihe von bündisch-treuen Denkern, die trotz Naziherrschaft sich einen Teil ihrer Wahrhaftigkeit und ihrer Träume bewahr.en wollten.

Öffentlichkeit und Medien waren einseitig vom Gedanken beherrscht, dass fremde Mächte Deutschland in die Enge, die Ohnmacht, die Kapitalabhängigkeit treiben wollten.  Mit dieser Sicht rüsteten die Nazis auf und stülpten ihre martialisch-mörderische Denke zu einer gemeinschaftlichen Sicht über Deutschland und seine Bürger. Wer sich dagegen auflehnte, wurde verurteilt oder gar ermordet.

Solche Art unpersönlicher Gemeinschaft und Gefolgschaft führte zu Verbrechen, wie in der Geschichte häufig beobachtet werden kann, wie zum Beispiel bei den Nazis, bei Stalin und jetzt bei der Katholischen Kirche.

Vielen der Bündischen erschien gegen die Verblendung durch die Nazis damals der Sozialismus Russlands die einzige Alternative zu sein. Zwischen diesen Fronten erhoffte sich Hans Scholl einen dritten patriotischen Weg.

tusks war ein mit vielen Talenten begnadeter Impulsgeber, Vorreiter, Führer und Künstler. Sein wirrer, ehrgeiziger Weg zwischen den Fronten der Gesellschaft jedoch und sein Buch „Heldenfibel“ überlagerten tusks großartige „Impulsverstärker“ von Feuer, Horte, Fahrt, Kreis, Zen, Bund und Jugendbewegung.

Die jungen Widerständler standen nun einerseits zwischen den meinungsdominanten Nazis und den schwankenden Ideen und Äußerungen von tusk und seinen Mitstreitern. Unter diesen Voraussetzungen war es schwer, sich persönlich Ziele zu setzen, zu studieren, ein öffentliches Amt zu übernehmen, vorwärtszukommen.

Im Gegensatz zum Widerstand aus der Wehrmacht, in dem auch Bündische mitwirkten, gehörten die Studenten zu den „ehrlichen Wehrlosen“, die den Verbrechen der Nazis nicht weiter nur zuschauen konnten.

Wer in hinter den Problemen die Konflikte der Widerständler der Weißen Rose zu erkennen versucht, der hat mit diesem Heft viel an Material, das Einblick verschafft und den Entscheidungen nahekommt, für die Hans Scholl sein Leben opferte.  hedo

Buch mit viel Poesie

Gerhard Kaldewei: Es wehte hier eine andere Luft. Hertha König – ein Lebenswerg. Pendragon, 191 S., 24,.- www.pendragon.de (GH)

Hertha König (1884 – 1976) aus Ostwestfalen war Autorin, Kunstsammlerin, Mäzenin und galt vor 100 Jahren als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen. Nach ihrem Tod geriet sie ein bisschen in Vergessenheit, seit Jahren aber bemüht sich der Pendragon Verlag (dessen Bücher hier ja schon oft gelobt worden sind) darum, sie zurück ins kollektive Gedächtnis zu bringen.

Nun als mit einer Biographie, und wir lernen eine Menge über diese ungewöhnliche Frau. Ihr Großvater hatte als Zuckerhändler im zaristischen Russland ein Riesenvermögen angehäuft, die Enkelin nutzte es, um Kunst zu sammeln und Künstler zu unterstützen.

Rilke war einer von denen, die ganz besonders von ihrer Hilfe profitierten. Oskar Maria Graf ein anderer, und sogar der junge Picasso verdankt ihr einen seiner ersten Verkäufe.

Außerdem stand sie in engem Kontakt zu Wandervogel-Leuten!

Sie zog vom väterlichen Gut bei Herford nach München und später wieder zurück aufs Gut, und in der ganzen Zeit sammelte sie Kunst und half, wo sie konnte.

Im Buch finden sich immer wieder Gedichte von ihr, die unbedingt zu weiterer Beschäftigung einladen und außerdem wunderbar zum Vertonen geeignet wären.

Perfektes Buch also? Nicht ganz. So ungefähr die Hälfte des Buches handelt von Rilke, als hätte der Autor lieber eine Rilke-Biographie geschrieben.

Und wenn oben von „Künstlern“ die Rede war, es sind nur Männer erwähnt, hat sie wirklich nie eine Kollegin unterstützt? Nicht mal, als sie in München lebte, zu ihrer Zeit einer der Hotspots der Frauenbewegung?

Auch als Mensch bleibt uns die Dichterin fremd. Sie war ganz kurz verheiratet, in dieser Zeit aber in jemand anderen verliebt, der andere wollte sie nicht – und dann?

50 Jahre lang keine Herzensregung mehr? So gesehen ist das Buch ein wunderbarer Einstieg in ihr Werk, und das lesen wir dann, während wir auf eine ausführlichere Biographie warten.

Gerhard Kaldewei: Es wehte hier eine andere Luft. Hertha König – ein Lebenswerg. Pendragon, 191 S., 24,.- www.pendragon.de (GH)

Der neue "Heimatpfleger!" ist erschienen mit einem sehr schönen Heft "Perspektiven auf Tracht".

Dazu viele Termine, Jubiläen, Volkstanz-Forum

hier geht's zur aktuellen Ausgabe

Buch mit viel Poesie

Gerhard Kaldewei: Es wehte hier eine andere Luft. Hertha König – ein Lebenswerg. Pendragon, 191 S., 24,.- www.pendragon.de (GH)

Hertha König (1884 – 1976) aus Ostwestfalen war Autorin, Kunstsammlerin, Mäzenin und galt vor 100 Jahren als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen. Nach ihrem Tod geriet sie ein bisschen in Vergessenheit, seit Jahren aber bemüht sich der Pendragon Verlag (dessen Bücher hier ja schon oft gelobt worden sind) darum, sie zurück ins kollektive Gedächtnis zu bringen.

Nun als mit einer Biographie, und wir lernen eine Menge über diese ungewöhnliche Frau. Ihr Großvater hatte als Zuckerhändler im zaristischen Russland ein Riesenvermögen angehäuft, die Enkelin nutzte es, um Kunst zu sammeln und Künstler zu unterstützen.

Rilke war einer von denen, die ganz besonders von ihrer Hilfe profitierten. Oskar Maria Graf ein anderer, und sogar der junge Picasso verdankt ihr einen seiner ersten Verkäufe.

Außerdem stand sie in engem Kontakt zu Wandervogel-Leuten!

Sie zog vom väterlichen Gut bei Herford nach München und später wieder zurück aufs Gut, und in der ganzen Zeit sammelte sie Kunst und half, wo sie konnte.

Im Buch finden sich immer wieder Gedichte von ihr, die unbedingt zu weiterer Beschäftigung einladen und außerdem wunderbar zum Vertonen geeignet wären.

Perfektes Buch also? Nicht ganz. So ungefähr die Hälfte des Buches handelt von Rilke, als hätte der Autor lieber eine Rilke-Biographie geschrieben.

Und wenn oben von „Künstlern“ die Rede war, es sind nur Männer erwähnt, hat sie wirklich nie eine Kollegin unterstützt? Nicht mal, als sie in München lebte, zu ihrer Zeit einer der Hotspots der Frauenbewegung?

Auch als Mensch bleibt uns die Dichterin fremd. Sie war ganz kurz verheiratet, in dieser Zeit aber in jemand anderen verliebt, der andere wollte sie nicht – und dann?

50 Jahre lang keine Herzensregung mehr? So gesehen ist das Buch ein wunderbarer Einstieg in ihr Werk, und das lesen wir dann, während wir auf eine ausführlichere Biographie warten.

Gerhard Kaldewei: Es wehte hier eine andere Luft. Hertha König – ein Lebenswerg. Pendragon, 191 S., 24,.- www.pendragon.de (GH)

Iris_Schºrmann-Mock1.jpg

Buch über vergessene Schriftstellerinnen.

Wobei das „vergessen“ mit Vorsicht zu behandeln ist, Clara Viebig, Maxie Wander?

Es gäbe wirklich viel „vergessenere“ Beispiele, denken wir nur an Nally Lambrecht oder Henriette Brey. Wobei man es nie allen rechtmachen kann, und ein Buch, in dem so viele vorgestellt werden, notwendigerweise teilweise oberflächlich bleiben muss.

Noch mal Clara Viebig: Das Standardwerk über diese Autorin, von Regina Maria Neft, „Clara Viebigs Eifelwerke“ wird nicht erwähnt, wohl aber das Buch über Clara Viebig und ihren Mann Friedrich Cohn von Carola Stern.

Carola Stern war während der Arbeit an dem Buch verstorben, es wurde offenbar in aller Eile von einer Journalistin zu Ende geschrieben, die offenbar wenig Zeit oder Interesse am Thema hatte und eine Menge Fehlinformationen bringt. Aber wie gesagt, sicher lassen sich solche Oberflächlichkeiten in einem solchen Buch nicht vermeiden, und es gibt eine Menge zu entdecken.

Viele Autorinnen z.B,, die Gedichte oder Lieder geschrieben haben, es geht los mit Anna Luisa Karsch (unvergesslich ist Christof Stählins Vertonung ihres „An den Domherren zu Rochow“).

Lieder geschrieben hat Caroline Muhr, u. a. wurden sie von den Bonner Blaustrümpfen gesungen. Gedichte, die nach Vertonung geradezu verlangen, stammen z. B. von Margarete Beutler, Alma Johanna Koenig, Selma Merbaum und Lilli Recht. Wurden Gedichte vertont, ist jeweils angegeben, wo man Tonbeispiele hören kann, in einigen Fällen sogar, wo die Noten zu beziehen sind.

Allein das macht dieses Buch zu einer wahren Fundgrube für Menschen auf Suche nach Liedern (und wer einfach nur Romane lesen will, wird erst recht fündig).

Iris Schürmann-Mock: „Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben.“ Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen. AvivA Verlag, 276 S. 22,--, www.aviva-verlag.de (GH)

Seefahrt_ist_not.jpg

BERÜHMTES BUCH

Gehört von diesem Buch haben die meisten, aber wie viele haben es gelesen? Und der Name des Autors lebt weiter im Namen des vom Unglück verfolgten Segelschulschiffs Gorch Fock. So richtig vom Glück begünstigt war der echte Gorch Fock auch nicht, eine kurze Karriere als niederdeutscher Erfolgsautor, ein auf Hochdeutsch verfasster Bestseller, eben „Seefahrt ist Not“, 1916 in der Schlacht vom Skagerrak mit seinem Schiff versenkt, begraben mit vielen anderen Opfern jenes Gemetzels auf der Schäreninsel Stenholmen.

In der Touristeninfo von Fjällbacka auf dem Festland gibt es Postkarten mit seinem Bildnis zu kaufen, auf der Rückseite steht: „Gorch Fock, der deutsche Nationalskalde“, was vielleicht ein wenig übertrieben ist.

Egal, seinen Roman können wir nun in einer Neuausgabe lesen, und es ist die spannende und ergreifende Geschichte des kleinen Klaus aus Finkenwerder, der wie sein Vater mit dem Ewer ausfahren und fischen will, so weit aufs Meer hinaus wie nur möglich. Es ist auch die Geschichte des alten Finkenwerder mit den Gegensätzen zwischen der armen Geest und der wohlhabenden Marsch. Von einem kargen Geesthof kommt die Mutter des Jungen, die zwar für ihre Verhältnisse reich geheiratet hat, aber durch die ewige Angst um Mann und Sohn fast umkommt, und es ist eine überaus aktuelle Bestandsaufnahme:

Die modernen großen Dampfer fischen das Meer leer, was sollen die Fischer, die keine andere Erwerbsquelle haben, nun machen? Darüber hinaus wird viel gesungen im Buch und an Bord, was die Lektüre fürs FM-Publikum besonders interessant macht. Der arme Gorch Fock wird heute noch oft vage mit den Nazis in Verbindung gebracht.

Das kluge Nachwort erzählt, dass er das nicht verdient hat, sondern, dass sich sein Bruder Rudolf Kinau bei den braunen Machthabern einschleimen wollte. Leider wird nicht genug gesagt, was hat Rudolf genau gemacht, hat er in den Text eingegriffen, umgeschrieben, oder einfach über die Einstellung seines Bruders gelogen?

Allerdings, Gorch Fock würzt sein 1913 erschienenes Buch mit damals üblichen antienglischen Sticheleien. Es spielt aber 1887, als der greise Kaiser Wilhelm die Erinnerung an die Freiheitskriege und damit an die britischen Waffenbrüder von damals lebendig erhielt.

Als die Kronprinzessin eine englische Prinzessin war und ihr Gemahl, der spätere 99-Tage-Kaiser Friedrich III, Queen Victorias innig geliebter Schwiegersohn Fritz – und da ist die Frage, gibt es im Roman noch weitere Anachronismen, die nicht sofort zu erkennen sind? Die man überliest, weil die Handlung viel zu spannend ist?

Das Nachwort, so informativ es ist, ist einwandfrei viel zu kurz, aber das tut dem Leseerlebnis absolut keinen Abbruch.

Gorch Fock: Seefahrt ist not!, Input Verlag, 255 S., 15,--,

Nachwort von Susanna M. Farkas,

www. https://input-verlag.de (GH)

Unterkategorien

PORTRÄT, FESTIVALS, KONZERTE, TANZEN, SINGEN, MUSIZIEREN, LÄNDER

ABSAGE EINLADUNG ZUM WINTERTREFFEN VOM MO. 29.11. – SO. 5.12.21

(Wochenende 3.-5.12., Waldweihnacht am Sa. 4.12., 3. Bundestreffen 2021)

35 Plätze – 29 sind noch frei. Anmeldung ist umgehend zu empfehlen. Die Platzzahl begrenzen wir. Melde Dich/Euch am besten gleich an bis spätestens 31.10. 0152 2198 3817.

In der Winterwoche bereiten wir das Treffen vor und üben neue Lieder ein und singen sie mit Musikanten ein.

Die meisten kommen zum Wochenende am Freitag. Mehrere kommen nur am Sonnabend um 15 Uhr zur Waldweihnacht.

Wer um 15 Uhr am Sonnabend kommt, tritt in den kerzengeschmückten Rabensaal, erhält das große Noten-Winterliederheft des Wandervogels 2021.

Nach der herzlichen Begrüßung werden die Instrumente gestimmt, es gibt heißen Yogitee, mitgebrachte Nusskekse, und es wir singen unsere Waldweihnachtslieder.

Dann wandern wir mit Laternen zum nahen Wald und schmücken unseren Tannenbaum, singen, sprechen Gedichte und erzählen vom Tannenbaum, von der Natur, von Sternen, Kindern und vom Frühling der Hoffnung. Im Kreis schreiten wir unseren Baumtanz um die Tanne. Im Rabenhof erwartet uns Tschaiduft und die Festtafel im wohligwarmen Rabensaal. Nach dem Essen gibt es die Tschaizeremonie, Geschichten, Musikstücke und Lieder.  Wir singen, bis die Nahewohnen nach der Elfenstunde aufbrechen und singen meist bis nach Mitternacht.

Das Fest ist so tiefgehend, dass viele von Weither anreisen, auch für unseren Bund und wegen unserer Freundschaften,.

Gratis ist das Treffen für Referenten, Kinder, Jugendliche, Erstbesucher auf dem Rabenhof und die schon Montag Anreisenden, die vorbereiten. Für alle anderen Kostet das Treffen €20 für Übernachtungen und den Bund per Überweisung im voraus, Zahlung vor Ort € 30. Leckereien für Festtafel, Verpflegung, Bettwäsche mitbringen.

Liebe Grüße und horrido!  monija und hedo   

Du kannst per Überweisung incl. Versand bestellen:

Aufnäher, Aufkleber je € 2,50

Halstuch grünrotgold € 10

Liederbuch hedos lieder 1 € 15

Liederhefte: Winter, Platt& Mecklenburg, Frühling, Mittsommer, Erntefeuer je € 5 z. internen Gebrauch.

Für Wandervögel: kleiner Goldgreif oder großer Goldgreif je € 10

Bundesliste mit Telefon- und Mailadressen per Mail.

Die Termine 2022:

Mo. 07.03.-So.13.03. BUNDESTREFFEN 1 Gesprächs-, Lieder- und Musikwoche

Mo. 06.06.-So.12.06. BUNDESTREFFEN 2 FFF Frühjahresfolkfest Lüttenmark und Wandervogelmaien

Mo. 05.09.-So.11.09. BUNDESTREFFEN 3 HFF Herbst-+Erntefolkfest Lütttenmark und Wandervogelernte

Mo. 28.11.-So.04.12. BUNDESTREFFEN 4 WWW Winterliederwoche zur Waldweihnacht.

Unter www.wandervogel.info ist die Tageszeitung des Wandervogels zu lesen.

Lieder, Tänze, Noten, Lernen, Aktionen von Mitarbeitern,
GESCHICHTE, FOLKANNONCEN
NEWS VON FESTEN, FREUNDEN, BANDS, REGELMÄßIGES, JUBILÄEN,TRAUER ETC.

ABSAGE   EINLADUNG ZUM WINTERTREFFEN VOM MO. 29.11. – SO. 5.12.21

(Wochenende 3.-5.12., Waldweihnacht am Sa. 4.12., 3. Bundestreffen 2021)

35 Plätze – 29 sind noch frei. Anmeldung ist umgehend zu empfehlen. Die Platzzahl begrenzen wir. Melde Dich/Euch am besten gleich an bis spätestens 31.10. 0152 2198 3817.

In der Winterwoche bereiten wir das Treffen vor und üben neue Lieder ein und singen sie mit Musikanten ein.

Die meisten kommen zum Wochenende am Freitag. Mehrere kommen nur am Sonnabend um 15 Uhr zur Waldweihnacht.

Wer um 15 Uhr am Sonnabend kommt, tritt in den kerzengeschmückten Rabensaal, erhält das große Noten-Winterliederheft des Wandervogels 2021.

Nach der herzlichen Begrüßung werden die Instrumente gestimmt, es gibt heißen Yogitee, mitgebrachte Nusskekse, und es wir singen unsere Waldweihnachtslieder.

Dann wandern wir mit Laternen zum nahen Wald und schmücken unseren Tannenbaum, singen, sprechen Gedichte und erzählen vom Tannenbaum, von der Natur, von Sternen, Kindern und vom Frühling der Hoffnung. Im Kreis schreiten wir unseren Baumtanz um die Tanne. Im Rabenhof erwartet uns Tschaiduft und die Festtafel im wohligwarmen Rabensaal. Nach dem Essen gibt es die Tschaizeremonie, Geschichten, Musikstücke und Lieder.  Wir singen, bis die Nahewohnen nach der Elfenstunde aufbrechen und singen meist bis nach Mitternacht.

Das Fest ist so tiefgehend, dass viele von Weither anreisen, auch für unseren Bund und wegen unserer Freundschaften,.

Gratis ist das Treffen für Referenten, Kinder, Jugendliche, Erstbesucher auf dem Rabenhof und die schon Montag Anreisenden, die vorbereiten. Für alle anderen Kostet das Treffen €20 für Übernachtungen und den Bund per Überweisung im voraus, Zahlung vor Ort € 30. Leckereien für Festtafel, Verpflegung, Bettwäsche mitbringen.

Liebe Grüße und horrido!  monija und hedo   

Du kannst per Überweisung incl. Versand bestellen:

Aufnäher, Aufkleber je € 2,50

Halstuch grünrotgold € 10

Liederbuch hedos lieder 1 € 15

Liederhefte: Winter, Platt& Mecklenburg, Frühling, Mittsommer, Erntefeuer je € 5 z. internen Gebrauch.

Für Wandervögel: kleiner Goldgreif oder großer Goldgreif je € 10

Bundesliste mit Telefon- und Mailadressen per Mail.

Die Termine 2022:

Mo. 07.03.-So.13.03. BUNDESTREFFEN 1 Gesprächs-, Lieder- und Musikwoche

Mo. 06.06.-So.12.06. BUNDESTREFFEN 2 FFF Frühjahresfolkfest Lüttenmark und Wandervogelmaien

Mo. 05.09.-So.11.09. BUNDESTREFFEN 3 HFF Herbst-+Erntefolkfest Lütttenmark und Wandervogelernte

Mo. 28.11.-So.04.12. BUNDESTREFFEN 4 WWW Winterliederwoche zur Waldweihnacht.

Unter www.wandervogel.info ist die Tageszeitung des Wandervogels zu lesen.

   
© Copyright © 2020 ALLROUNDER © folkmagazin.de. Alle Rechte vorbehalten. Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.

FM Mitarbeiter-Login