Rezensionen

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Catherine Gordeladze – La Ricordanza

Hier spielt die Pianistin Catherine Gordeladze auf ihrer 4. CD mit flinken Fingern eine Auswahl von Klavierkompositionen und Transkriptionen. Dabei zeigt sie, dass sie nicht nur in der Klassik der Zeit von Franz Liszt, Carl Czerny (Liszts Lehrer) und Carl Tausig (Liszts Schüler), von denen sie einige eher unbekanntere Stücke spielt, zuhause ist, sondern auch Komponisten der neueren Zeit liebt.

So sind auf der CD auch Stücke von Alexis Weissenberg und Earl Wild zu finden. Da ich von den Komponisten nur Franz Liszt einigermaßen kenne, kann ich ihre Interpretationen der anderen Komponisten nicht beurteilen, kann aber feststellen dass ihr Spiel durchaus unangestrengt und leichtfingrig wirkt, auch wenn ich an ein paar Stellen den Eindruck hatte, dass sie etwas ins Stolpern geraten ist, was aber dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch tut. Mit über 83 Minuten wurde die Kapazität einer CD auch fast vollständig ausgereizt.

Das Booklet dazu beinhaltet neben einer Biografie und einem Vorwort der Musikerin auch Texte zu den Komponisten und zu den gespielten Stücken.

Für Freunde dieser Art Musik finde ich die Scheibe empfehlenswert, auch weil sie eher selten eingespielte Kompositionen enthält.

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Klar zu erkennen ist der Einfluss von Hendrix, aber nach meinem Gefühl ist hier ein wenig zu sehr kopiert worden, Kreativität im Umgang mit dem Material finde ich kaum, der Gesang wirkt ein wenig, als wollte Harri den Stil von Hendrix imitieren.

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Claus Boesser-Ferrari hat vor vielen Jahren einmal Jimi Hendrix gehört, und von Stund an war er bekehrt. Hendrixens Musik hat ihn sein Leben lang begleitet, und so ist diese CD nicht nur eine Hommage an dessen wegweisende Kunst, sondern auch eine Art Lebensbeschreibung. Das erzählt er in seinen Kommentaren, jedes Stück dieser reinen Instrumental-CD entspricht einer Station in seinem Leben. Und so entfernt er sich oft weit von seinem Vorbild, dessen Einflüsse aber dennoch immer zu spüren sind. Es geht los mit „The Wind Cries Mary“, Jimi Hendrix singt in seiner Version einmal „The wind howls Mary“, und damit geht es hier gleich los. Das mal als Beispiel für Boesser-Ferraris kreativen Umgang mit dem Originalmaterial. Eingefleischten Hendrixfans, die diese Versionen als persönliche Beleidigung auffassen, wünscht er „jetzt schon gute Besserung.“ Jimi Hendrix hätte ihnen vermutlich Krätze und Syphilis gewünscht, insofern geht es hier äußerst versöhnlich zu. Claus Boesser-Ferrari: The Wind Cries Mary, Acoustic Music, www.acoustic-music.de (GH)

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Ian Melrose – Rüdiger Krause – Nikos Tsiachris

Guitar Celebration

Onwards an Upwards

Acoustic-music.de

Die Drei spielen wunderbar Gitarre zusammen, und ihre Musikfreude strahlt aus. Zu den eigenen Kompositionen kommen interpretierte Stücke von Mozart, Bach, Clapton und anderen.

Mit Improvisation und Kreativität bringt jeder der Drei sich ein, so dass die CD voller Freude steckt mit Überraschungen garniert ein musikalisch, lukullisches Präsent.

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Jakob Bänsch spielt Flügelhorn und Trompete, auf seiner ersten CD gibt er einen Überblick über sein Schaffen. Die Pressemitteilung erklärt ihn mit viel Sinn für Doppelgemoppel zum hochbegabten vielversprechenden Talent, und in der Jazzszene wird er sehr geschätzt und heimst Preise ein.

Das ist schön und sicher auch sehr verdient.

Seine Musik ist für die üblichen Verdächtigen im FM-Publikum sicher gewöhnungsbedürftig, klingt aber nicht richtig fremd, also nicht, wie experimenteller Jazz oder so.

Oft eingängige Melodien, mal langsam und melancholisch, manchmal mitreißend, nur ganz und gar ohne Folkelemente. Aber nett zu hören.

Jakob Bänsch: Opening. Jazzline, www.jakobbaensch.com (GH)

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Evgeni Finkelstein – Russian Guitar Music – Unknown Masterpieces.    v-zero

Der russische Meister der klassischen Gitarre legt hier eine CD vor, auf der er einen kleinen Ausschnitt aus der russischen komponierten Gitartrenmusik der letzten 200 Jahre präsentiert. Wer nun aber so was wie den Kasatschok à lvan Rebrock erwartet, dürfte enttäuscht sein. 

Dafür ist es aber ein Schmankerl für Liebhaber der komponierten Musik für klassische Gitarre. Die Musik der russischen Komponisten über die 2 Jahrhunderte, von Nikolai Makarov bis Julia Finkelstein, inclusive 2 eigener Stücke, unterscheidet sich aber von entsprechenden westeuropäischer nicht mehr als z. B. Vivaldi von Purcell, durchaus haben die Komponisten eine eigene Handschrift, aber exotisch ist die wahrlich nicht.

Das beiliegende Booklet enthält mehr Infos zu Komponisten und Interpret.

Für Liebhaber der klassischen Gitarre, die auch neuzeitliche Kompositionen mögen, empfehlenswert.

Die CD bringt es mit 23 Stücken auf 52 Minuten.

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Jaques Stotzem – Handmade.  v-zero

Der „Altmeister“  Jaques Stotzem hat mal wieder eine CD eingespielt. Mit 10 Stücken hat er 40 Minuten Gitarrenmusik im Folk-Fingerpicking-Stil produziert, wie der Titel aussagt, natürlich von Hand gemacht. Dabei sind die  Stücke im Gegensatz zu denen der früheren Meister Werner Lämmerhirt, Leo Kottke etc. eher ruhig, melancholisch, mit einem Schuss Blues und auch Jazz. Schöne Melodien, sehr entspannt zu hören, alles ganz unprätentiös, die Soundverbesserungseffekte sehr unauffällig eingesetzt.

Beim Hören kommen allerdings durchaus Erinnerungen an Lämmerhirt, Sigi Schwab, David Qualey und Klaus Weiland mit ihren eher relaxten Stücken auf.

Accoustic Music Records 391.1617.2

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www.acoustic-music.de
Der italienische Fingerstyler hat Freunde in aller Welt, mit denen er seine Stücke eingespielt hat.

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JENS KOMMNICK

Stringed

www.stockfisch-recrods.de

Jens Kommnick ist der herausragende Gitarrist und Multiinstrumentalist der Folkszene. In Verbindung mit der großartigen Tontechnik von Stockfisch ist die CD ein Klangerlebnis.

Die CD ist so schön, dass sie stets parat liegen sollte.

Man müsste zwei haben, eine fürs Auto, eine für zu Hause.

Jens Kommnick wird zum musikalischen Märchenerzähler.

Am Anfang steht eine schöne Geschichte, die auf der Ankündigung des Verlags erzählt wird.

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Johanna Dammert „Quelle“ - 09 / 2021https://www.youtube.com › watch

Jutta Schütte

Die CD „Quelle“ ist die 8. CD von Johanna Dammert und enthält diesmal ausschließlich Eigenkompositionen, die in verschiedenen Situationen entstanden sind (dazu mehr im Booklet). Mit dieser ersten Solo CD hat sich die Harfenistin einen lang gehegten Herzenswunsch erfüllt. Noten zu der CD sind in Planung und werden dann im Shop der Homepage zu erwerben sein. Wer einen Eindruck von der Musik bekommen möchte findet einiges auf Youtube, darunter auch den zweiten Titel der CD (Titel „Quelle“, von gleichnamiger CD).

„Meine Musik möchte mit dem Himmel verbinden und Vertrauen geben“. Immer wenn ich Musik mache, spüre ich wie sich der Himmel öffnet...“ so schreibt Johanna Dammert, die auch Theologin ist.

Ja, tatsächlich strahlt diese CD eine sehr wohltuende Ruhe aus. Die Musik perlt rauf und runter, die Töne hängen oft weiterhin im Raum. Manchmal mystisch, manchmal forsch, oft friedlich, verträumt oder meditativ, immer Herz öffnend. Die Zeit bleibt stehen. Einen Moment zur Ruhe kommen.

Zum Hintergrund: auch auf Reisen hat Johanna Dammert die Harfe immer dabei, das hilft dabei auch in entlegenen Orten mit den Menschen in Kontakt zu kommen und manchmal auch gemeinsam zu singen, wie in Vietnam im Zug. Unterwegs entstehen auch viele Lieder oder Kompositionen. Ihr Repertoire (mit der ganzen Familie, die auch alle Musiker sind): Folk, irisch, persisch, indisch und sehr viel Improvisieren.

Ihre ersten 7 CDs zeugen von der Vielfalt ihrer Musik und der Vielfältigkeit ihrer Programme, darunter auch Märchen Lesungen. Auch ihre Harfen hat sie selbst gebaut und zeigt anderen wie es geht.

Die nächste CD erscheint rund um Ostern und wird "Licht" heißen.

Harald Haugaard & Helene Blum Julerosen.  Westparkmusicnetcologne.de

Fein, schwebend, wohlklingend mit wunderbarer Stimme von Helene gesungen und meisthaft von Harald auf der Geige begleitet und von guten Musiken aus Finnland, Schweden und Dänemark unterstützt. Helene und Harald zählen zu den bekanntesten Folkloristen Dänemarks. Nachdem sie geheiratet haben, sind sie noch besser geworden.

Es ist eine besonders schöne Auswahl eils neuerer Weihnachtlieder und -Melodien aus Skandinavien. Dabei ist eine Weihnachtspolonaise und auch ein Lied Österreich.

Das Beibuch ist wieder großartig, wie meist bei Westpark.

 Helene Blume &  Harald Haugaard     Julerosen. www.westpark.de

Wenn die beiden verheirateten dänischen Meister eine CD herausbringen, dann ist es ein Meisterwerk. Helene als Sängerin und Liedersammlerin und mit der Gitarre und Harald mit der Geige. Bei einzelnen Stücken spielen auch befreundete, skandinavische Musiker mit.

Die CD „Julerosen“ ist eine CD nordischer Weihnachtslieder mit wunderschönen Melodien und großartig gespielt. Ein Kauf-Tipp jetzt schon fürs nächste Weihnachten. h

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