DEUTSCHLAND

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Das Debüt des Hamburger Liedermachers ist bereits 2015 erschienen. Die elf Songs passen zu seinem Umfeld bei den Pfadfindern. Die Themen sind allesamt nicht neu, Verliebtheit, Freundschaft, Fahrtenromatik... „Wo am Abend beim Feuer/ die Lieder und Becher/ uns allen in der Runde geh’n.“ Die Sprache klingt ein bisschen altertümlich, aber das wird einigen gerade gefallen. Die tatkräftige Unterstützung von Freunden mit Gesang, Akkordeon, Keyboards oder Percussion tut den Songs gut, da Kai Deutsch eine angenehme, aber nicht besonders hervorstechende Stimme hat. Natürlich zupft er auch in vertrauter Weise die Gitarre. Manchmal setzen vorangestellte Texte für die Einstimmung. Bei „Wölfe unserer Zeit“ soll es zu E-Gitarre und Bass politisch-kämpferisch werden. Der Text bleibt aber so vage, dass keine Anliegen daraus zu entnehmen sind. Die Arrangements sind liebevoll und sorgfältig gestaltet. Für den großen Durchbruch soll und wird das Album nicht sorgen, dafür fehlt den Songs die Originalität. Aber dafür ist es sicher auch nicht gedacht. Man kann sich damit ein virtuelles Lagerfeuer einrichten und von vergangenen Liederrunden träumen...

 Dadurch, dass man sich im vertrauten stilistischen Rahmen bewegt, wird das Mitmachen einfach. Zum Nachsingen gibt es im Beiheft nicht nur Texte, sondern auch Akkorde und Tempoangaben. Wer mal was Neues zur Klampfe singen möchte, kann an dem Album Freude haben. (küc)

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George Leitenberger ist im schwäbischen Remstal aufgewachsen, hat in Berlin gewohnt, dann in London, treibt sich gern in aller Welt herum, und das ist seiner CD anzuhören. „Roadmovies“ heißt sie, gesungen wird mit einer Ausnahme aber auf Deutsch. Viel Bewegung ist dabei, es geht gleich los mit „Von Anfang an“, einfach wild und mitreißend, sofort entsteht Reisefieber. Dann folgt der Ohrwurm „Boulevard du Grand Maghreb Arabe“, dessen Melodie seltsam vertraut klingt, laut Presseinfo nach einem „bretonischen Reel“ (also echt, Presseleute!). Und danach klingt es plötzlich nach Leonard Cohen, wozu auch George Leitenbergers dunkle Stimme und seine Vorliebe zu einer Art Sprechgesang passen. Es gibt Anspielungen an „Ben Hur“ und sehr viel Wüste, und es gibt mit dem einzigen englischen Text auf der CD, „Tiny shitty people“, so ein Lied, wo man sich einbilden kann, nicht zu den kritisierten Leuten zu gehören, was ja durchaus ein nettes Gefühl ist. Ist es ein Zufall oder sind die Erinnerungen an „Lazy fat people“ von den Barron Knights gewollt? Egal, sehr schöne CD, Leonard Cohen und die Barron Knights in einer fetzigen Mischung, viel besser geht es doch nicht? George Leitenberger: Roadmovies, Silberblick Musik, https://georgeleitenberger.com/   (GH)

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Auf ihrer Website teilt die Föhrer Band Kalüün mit, dass sie sich aufgelöst hat, und dass sie „bis auf weiteres“ keine Auftritte plant.

Es gibt also noch Hoffnung, und jedenfalls ist das eine gute Gelegenheit, an ihre CD „Spöören“ zu erinnern. Die hat außerhalb des friesischen Sprachraums nie den Erfolg gehabt, den sie verdient hätte, aber vielleicht können wir das noch ändern. Kalüün bedeutet Wucht, Kraft, Schmackes (um auf eine andere Sprache zurückzugreifen), und das passt, sie zeigen auf dem Album aber auch, dass sie zarte, sanfte Töne können.

Alle Texte sind auf Friesisch, klar, im Beiheft gibt es Texte samt Übersetzung. Sie bringen auch Instrumentalstücke, lassen sich aus anderen Ländern inspirieren (ihr „Fering Hüs“ hat z.B. eine irische Melodie, die unter vielen Namen bekannt ist, nennen wir nur das muntere Trinklied „Ólaim puins ‚s ólaim tae“).

Es gibt ein wunderbar sanftes Schlaflied und ein zum Tränenvergießen anregendes Heimatlied („Lingen“), dessen Melodie seltsam bekannt vorkommt.

Aber Kalüün zeigen, wie fein und zart dieses Lied sein kann, ganz anders als dann, wenn Männer in schlesischer Tracht es als „Rübezahllied“ zum Schunkeln röhren.

Auch wenn Kalüün gerade nicht auftreten, die CD ist lieferbar.

Kalüün: Spöören, www.kaluun.de (GH)

Licht kommt auf die Erde - Julia Mitarbeit:Nachtmann, Robert Metcalf, Bettina Göschl

LICHT MUSS WIEDER WERDEN

Mit Julia Nachtmann, Robert Metcalf, Ulrich Maske, Bettina Göschl, Dieter Wien u.v.a.

Für die ganze Adventszeit, vom Nikolaus, von Sternensingern und dem heiligen Martin bis zum Dreiköngistag. 

LIEDER: Adventskalender, Es ist für uns eine Zeit angekommen, Leise rieselt der Schnee, Hört das Lied der Sternensänger, Vier Kerzen leuchten, Maria durch ein Dornwald ging, Heiland sei willkommen, Hört Ihr Leute, was geschah, Es kommt ein Schiff geladen, Krippenlied, Kommet ihr Hirten

GESCHICHTEN: Die Zampona, Wann kommt Sinterklaas, Fischermärchen, Der Tannenbaum, Schnee, Die Christrose,  Das gestohlene Jesuskind

GEDICHTE: Weihnachten, Der Stern, am Fester, Knecht Ruprecht, Raureif vor Weihnachten, Die Zuabernuss.

Es ist eine CD zur zum Genießen, zum Mitsingen. Die CD schafft weihnachtliche Atmosphäre. Und es kommt die Freude, die Vorfreude auf eine schöne Zeit. 

Freude – eine neue CD von Kersten Flenter! Naja, nicht nur von ihm (aber seine Werke sind im FM ja schon oft gepriesen worden), sondern mit der Band Das letzte Ahorn.

Auf dem Cover geht es heftig zu, drei Herren rücken mit Axt und Säge dem Ahorn auf den Stamm, Kersten steht mit dem Banjo daneben und ein kleiner Hund im Vordergrund scheint zu denken: „Die spinnen, die Menschen.“

Aufgenommen wurde die CD in einem zum Studio umfunktionierten Ferienhaus im Ort Trans (!) im dänischen Jütland, und herausgekommen ist eine Sammlung von allerlei butzigen, schmutzigen, trutzigen und nichtsnutzigen Gassenhauern. Man hört richtig, welchen Spaß sie bei den Aufnahmen hatten, und der Spaß greift auf die geneigte Zuhörerin über. Dem Ortsnamen getreu wechseln sie munter den Stil, so ungefähr alles von Walzer bis Country ist vertreten, und wenn es gerade so laut war, dass einer die Ohren dröhnen, wird es dann melodisch zum Heulen.

Alle Titel haben sie selbst geschrieben, dabei sind auch Übersetzungen (ein dystopisches Lied ihres kanadischen Freundes Geoff Berner, z.B.), und auf Sachen wie „Ich weiß, dass ich mit dir abhauen will, egal auf welchen Kontinent, Hauptsache Hannover“ muss man erst mal kommen. Wunderbar auch die Aufmachung, ein kleines Hardcoverbuch mit allen Texten, Infos und vielen Fotos! Das letzte Ahorn: Ja, Mann, https://www.das-letzte-ahorn.de (GH)

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Kilkenny Band – 75 Drunken Years – A Tribute to the Dubliners                    TIMEZONE TZ2405

Eine anderes großes deutsches Folkmagazin stellt gerade in seiner neuesten Ausgabe zur Diskussion, ob CDs und Vinyl als Tonträger noch zeitgemäß sind oder ob die Zeit für Musik, die man in den Händen halten kann, abgelaufen ist. Meine Meinung: Nein, die Zeit ist nicht abgelaufen. Vielleicht für große, professionelle Bands, die damit klarkommen, wenn sie für das Streaming eines Titels 0,003 € von Anbietern erhalten. Das heißt: Man braucht „nur“ eine Million Klicks, schon hat man 3.000 € verdient. Für kleine Bands, für Amateur-Bands, aber auch für bekannte Gruppen aus der Folkszene ist diese Art der Vermarktung völlig indiskutabel. Und als selbst Folkmusik-Schaffender kann ich behaupten, dass „unsere“ Musik, wie andere Nischen-Musik auch, vom Live-Erlebnis lebt und dass dann bei den Konzerten die Besucher etwas Musik zum Mitnehmen und In-der-Hand-Halten brauchen. Die CD mit Booklet und Infos als Gesamtwerk. Gut so.

Und so geht es auch mit dem neuen Werk der Kilkenny-Band. Ein ehrenwertes, aber auch ein schwieriges Projekt, das sich die fünf MusikerInnen der Kilkenny Band da vorgenommen haben. Noch schwieriger, nachdem sie selbst die Messlatte mit der Vorgänger-CD „Colours of Scotland“ so enorm hoch gelegt hatten. Wer Songs aus dem schier unendlichen Dubliners-Repertoire hören will, greift zuerst mal zum Original. Zumal es unendlich viele Bands gibt, die solche Songs (nach)singen. Wollen wir also mal sehen, ob sich die Kilkenny Band da heraushebt. Den durchaus gelungenen Opener Irish Rover, zusammen mit der Osnabrücker Band „Mr.Hurley“ eingespielt, lassen wir mal beiseite. Sehr gut gespielt und gesungen, aber er läuft außer Konkurrenz. Was dann als nächstes Stück kommt, lässt aufhorchen. Dennis Fehlhauers Interpretation des Songs „Raglan Road“ ist ganz und gar überzeugend, ebenso die weiteren Stücke, die der Bassist der Band performt. Ganz klar die dominierende Stimme der Band. Und absolut authentisch gesungen. Respekt! Den von Julie Ann Cimino-Boyle gesungenen Stücken fehlt nach meinem Geschmack ein wenig die Glaubwürdigkeit. Denn wenn in Phil Coulters „The Town I Loved So Well“ von „armoured cars and bombed out bars” die Rede ist, so kann man das nicht mit einer allzu netten Stimme singen. Dabei kann Julie Ann auch ganz anders, das hat sie auf „Colours of Scotland“ eindrucksvoll bewiesen. Die Instrumente sind bei allen Titeln überzeugend gespielt, einzig das „Masons Apron“ als das ultimative Dubliners-Instrumental schlechthin erscheint mir ein wenig zu hektisch angegangen. Anerkennen muss man auch, dass Jascha Kemper sich eindrucksvoll an die irische Version von „Peggy Lettermore“ getraut hat. Wer sich mit dem Irisch-Gälischen befasst hat, weiß, wie vertrackt diese Sprache ist. Fazit: Innovatives ist von so einem Tribute-Album nicht erwarten. Nein, das ist auch nicht Ziel einer solchen CD. Wenn auch die besagte Messlatte der Vorgänger-CD nicht gerissen wird, so tut diese CD doch dem Werk der Vorbilder Ehre und wird den Fans der Kilkenny Band sicher gefallen. Und sie ist eine tiefe, gut gelungene Verbeugung vor dem Lebenswerk der Dubliners.
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DASS WIR SO LANG LEBEN DÜRFFEN *****

Die Lieder des Erzpoeten & Eulenspiegel Manfred Hausin

Westpark-music.de

Box mit 2 CDs - Poster mit Manfred Hausin und Hannes Wader.

HANNES WADER, JOANA, LIEDERJAN, LINOIENTHLE, LYDIE AUVRAY, DER BLACK, OTTO GROOTE, JOCHEN WIEGAND, HELMUT DEBUS, BÖMMES, ANNETT KUHR & SUE SHEEHAN, KAI DEGENHARDT, BERNHARD LASSAHN – Lieblingsbarden und Musikanten des FOLKMAGAZINS. Sie und viele andere haben die Lieder teils schon vor langer eingesungen.

Dass der Black und der Bömmes dabei sind, hat mich als Wandervogel besonders gefreut.

Die CDs sind mehr als eine Anthologie von Manfred Hausins Liedern. Sie sind ein grandioser Rundumschlag vieler poesiebegeisteter Sänger unseres Landes zu einem Liederfest deutscher Folkmeister.

Manches Lied der CD lässt mich zurückdenken. Am stärksten erinnere ich das Spätsommerlied, das ich live in Bremen bei einem Folkfest erlebte, als LILIENTHAL und wir Elbraben (Gründerband des Folkmagazins) dort auch auf der Bühne waren. Von den Gedichten bringe ich am Schluss einiges

Das Booklet mit vielen Fotos der Künstler und Texten zu den Interpreten ist besonders eindrucksvoll. Am liebsten hätten wir es abgedruckt. Aber es ist doch viel besser, diese großartigen CDs mit dem Booklet und dem Poster mit allen Liedtexten auf der Rückseite zu kaufen.

Ulrich Hetscher von Westpark-Music hat mit dieser CD ein Kunstwerk geschaffen, zusammen mit Bernhard Hausin, den großartigen Sängern und Musikanten. Herzlichen Dank und Chapeau!

Dass Manfred Hausin nun auch über 80 ist, wer hätte das gedacht? Seine Lieder - seine Gedichte sind jung wie heute.

Die CDs gehören in alle Folkbüchereien. Sie sind deutsche Folk- und Poesiegeschichte.     FOLKMAGSZIN hedo holland

DEN SOMMER, DEN HAB‘ ICH ERFAHREN

4. Den Frieden, den hab‘ ich erfahren.

Der Frieden roch freundlich und scharf.

Mein Mut ist noch ungebrochen,

wenn auch viele zu Kreuze krochen,

denn es ist ja an Frieden Bedarf.

LIEBE FÜR IMMER

Liebe für immer, Wein von besten, von Kummer keinen Schimmer, Freude an Festen.

Frieden für alle, Streit nicht mit vielen, in keinem Falle Liebe verspielen.

Freude fürs Leben und vom Besitze, gerne abgeben, schwenken die Mütze.

Leben recht lange, ohne zu leiden. Form Tod keine Bange, gelassen hinscheiden.

Wein nur vom Besten, Frühstück aufs Zimmer, niemals mehr testen – Liebe für immer.

DASS WIR SO LANG LEBEN DÜRFEN

Dass wir so lang leben dürfen, Schnäpse kippen, Rotwein schlürfen
Feurig würzen, Biere stürzen
Prassend unser Leben kürzen, prassend unser Leben kürzen

Dass wir so sehr lieben können
Looser sind die gern gewönnen, blind von Tränen, krank vor Sehnen
Fallen weil wir uns anlehnen, fallen weil wir uns anlehnen

Dass wir so sehr lieben können

Dass wir soviel kämpfen müssen, meist vergebens oft verbissen
Nichts von Dauer, nur die Trauer
Kennen wir jetzt viel genauer, kennen wir jetzt viel genauer

Dass wir unsre Lieder singen, sie durch laute Zeiten bringen
Manchmal nur ganz leise summen, aber niemals ganz verstummen
Aber niemals ganz verstummen

Dass wir unsre Lieder singen

Dass wir noch Gedichte schreiben und zwar solche die einst bleiben
stark wie Eichen die nicht weichen,
Zart wie Seerosen auf Teichen, zart wie Seerosen auf Teichen

Dass wir grüne Gärten bauen, wo die Elfen in den lauen
Nächten zwischen Pflanzen tanzen
Sorgen uns ums Wohl des Ganzen, sorgen uns ums Wohl des Ganzen

Dass wir grüne Gärten bauen

Dass wir tiefe Brunnen bohren, unbeirrbar, unverfroren
Hart uns schinden, Quellen finden
Seher sind unter den Blinden, Seher sind unter den Blinden

Dass wir euch als Freunde nennen
Und durch euch erst Freundschaft kennen mit euch lachen, Pläne machen
Glut im kalten Haus entfachen, Glut im kalten Haus entfachen

Dass wir euch als Freunde nennen

Dass wir so lang leben dürfen
Schnäpse kippen, Rotwein schlürfen
Feurig würzen, Biere stürzen
Prassend unser Leben kürzen, prassend unser Leben kürzen

Dass wir so lang leben dürfen

Dass wir so lang leben dürfen: Die Lieder des Erzpoeten und Eulenspiegel Manfred Hausin – Eine Hommage Ende Januar 2022 bei Westpark Music

Publiziert am7. Dezember 2021 von Uta Bretsch

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Manfred Hausin

Vor siebzig Jahren „urkundlich erstmals erzählt der Dichter, Schriftsteller und Satiriker Manfred Hausin sicherlich zu den bemerkenswertesten Dichtern dieses Landes. Über dreißig Bücher hat der „Erzpoet“ in fünf Jahrzehnten veröffentlicht, seine Texte erschienen in Schulbüchern, in über 400 Anthologien, auf LPs, CDs, als Konzertfilm und vielem mehr – und doch: Mit der am 28.01.2022 erscheinenden 2-CD-Box Dass wir so lang leben dürfen kommt bei Westpark Music eine echte Premiere der „Stimme Niedersachsens“, denn erstmalig sind auf einer CD Künstlerinnen und Künstler der „Langen Nacht der Poesie“ vereint zu hören.

Die imposante Namensliste aus den Reihen der „Compagnie Poesie“ liest sich wie das Who-Is-Who der deutschsprachigen Liedermacher-, Chanson- und Kleinkunstszene: langjährige Kollegen und Kolleginnen wie Hannes Wader, Joana, Helmut Debus, Bömmes und Kai Degenhardt sind ebenso zu hören wie die legendären Folk-Gruppen Liederjan und Lilienthal und selbst ausgezeichnete Schriftsteller wie Bernhard Lassahn sind mit von der Partie – jeder Beitrag nimmt sich der Lyrik Manfred Hausins mit der ureigenen künstlerischen Handschrift an, spürt auf, was in den Worten klingt, und bringt dies spielend, singend oder auch lesend zum Ausdruck.

„Es gibt Verse von Manfred Hausin, und gar nicht so wenige, bei denen die Grenzen verschwimmen, bei denen sich die Poesie vom Boden der Tatsachen erhebt und in der flirrenden Luft anfängt zu zaubern. Verse, die zeigen, was für eine zarte Seele hinter den Augen dieses Mannes wohnt…“ – Vielleicht drücken die berührenden Worte des Schauspieles Siegfried W. Kernen in besonderer Weise aus, was jedem einzelnen Beitrag der 2-CD-Box Dass wir so lang leben dürfen – Die Lieder des Erzpoeten & Eulenspiegel Manfred Hausin deutlich anzumerken ist: aufrichtige Wertschätzung.

So ist jeder Beitrag von Leidenschaft getragen, ganz gleich ob groovend wie Heiko Ahrends Vertonung der skurrilen Hausin-Ballade „Endloser Trip“ oder feinsinnig wie die Interpretation des Gedichts „Viele Lieben“ des Otto Groote Ensembles. Das titelgebende Stück des Doppel-Albums kann in gewisser Weise als dichterische DNA Manfred Hausins gedeutet werden und ist – was rückblickend kaum verwundert – zu einem wahren Klassiker im Repertoire Hannes Waders geworden: „Dass wir so lang leben dürfen“.

Zum 70. Geburtstag schenkte Manfred Hausin seinem Freund das gleichermaßen resümierende wie vorausweisende Gedicht „Noch hier“, das Hannes Wader nun – endlich, möchte man ihm dankend zurufen! – vertont hat und hier – quasi „unplugged“ – erstmals veröffentlicht wird. Mit jedem Durchlauf des Doppel-Albums entdeckt man als Hörerin oder Hörer neue sprachliche und musikalische Details, sei es die „Pfefferminzteelyrik“ im Lied „Der alte Dichter“, gesungen von Paul Bartsch, Lydie Auvrays mitreißendes Akkordeonspiel und charmanter Akzent im Lied „Der Dinge Lauf“ (sie singt hier erstmals auf Deutsch!), das wunderbare Saxophon-Intro von Stellmäcke & Band in „Es fängt schon an zu frieren“, die berührende Harmonie der Stimmen von Annett Kuhr und Sue Sheehan in „Endlich“, oder auch Jochen Wiegandts intensive Interpretation der Ballade „Schiffbruchers Lied“. „Jahrzehnte schweigen die Toten schon laut“, singt Lothar „Black“ Lechleiter wiederum in „Das Heidelied“, den vielleicht bedrückendsten, intensivsten Hausin-Versen auf diesem Doppel-Album.

„Bis zum tiefen Fall ins Loch will ich noch Gedichte schreiben“, singt Kai Degenhardt aus Hausins Text „Zwei Gedichte“ – eine schöne Zielsetzung des Dichters, der am Ende des Doppel-Albums selbst zu Wort kommt: „Dass sich die Menschen erheben, dafür müssen die Worte sitzen“.

Text: Marc Liese // Abdruck – auch auszugsweise – honorarfrei

Various Artists
Dass wir so lang leben dürfen
Die Lieder des Erzpoeten und Eulenspiegel Manfred Hausin – Eine Hommage

2-CD Box inkl. ausführlichem Booklet u. Poster
VÖ:. 28.01.2022
Label: Westpark Music
Vertrieb: Indigo
Katnr: 87415
EAN CD: 4015698607611
LC: 07535

Teil 1 „Aus der Asche“

Das Cover auf alt getrimmt, die CD selber bedruckt als Single- Schallplatte (die Idee möglicherweise geklaut von der Mardi Gras Brass Band), wie man sie aus den Zeiten vor den CDs kannte, weckt schon mal gewisse Erwartungen, die auch voll erfüllt werden.

Schon das Intro kommt sehr bombastisch daher, ein wenig an Soundtracks von Fantasy-Blockbustern erinnernd, und es geht auch, bis auf ein paar sparsam instrumentierte Stücke, mit opulenten Arrangements weiter, man könnte es beschreiben als eine Mischung aus Genesis und Ougenweide, soundtechnisch etwas modernisiert. Die Texte sind deutsch und etwas mehr als das übliche Blabla, sie können durchaus auch für sich bestehen und sind im Booklet sinnvollerweise auch nachzulesen, da die Verständlichkeit derselben aufgrund der üppigen Instrumentierung und Sounds (mit einigen, wenn auch sparsamen Einflüssen aus dem Heavy Metal) teils nicht so leicht zu verstehen sind.

Der Untertitel weist darauf hin, dass dieser Scheibe wohl noch eine weitere thematisch weiterführende folgen soll. Nach diesem Werk kann man wirklich gespannt drauf sein.

Trisol TRI  708 CD

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DASS WIR SO LANG LEBEN DÜRFFEN *****

Die Lieder des Erzpoeten & Eulenspiegel Manfred Hausin

Westpark-music.de

Box mit 2 CDs - Poster mit Manfred Hausin und Hannes Wader.

HANNES WADER, JOANA, LIEDERJAN, LINOIENTHLE, LYDIE AUVRAY, DER BLACK, OTTO GROOTE, JOCHEN WIEGAND, HELMUT DEBUS, BÖMMES, ANNETT KUHR & SUE SHEEHAN, KAI DEGENHARDT, BERNHARD LASSAHN – Lieblingsbarden und Musikanten des FOLKMAGAZINS. Sie und viele andere haben die Lieder teils schon vor langer eingesungen.

Dass der Black und der Bömmes dabei sind, hat mich als Wandervogel besonders gefreut.

Die CDs sind mehr als eine Anthologie von Manfred Hausins Liedern. Sie sind ein grandioser Rundumschlag vieler poesiebegeisteter Sänger unseres Landes zu einem Liederfest deutscher Folkmeister.

Manches Lied der CD lässt mich zurückdenken. Am stärksten erinnere ich das Spätsommerlied, das ich live in Bremen bei einem Folkfest erlebte, als LILIENTHAL und wir Elbraben (Gründerband des Folkmagazins) dort auch auf der Bühne waren. Von den Gedichten bringe ich am Schluss einiges

Das Booklet mit vielen Fotos der Künstler und Texten zu den Interpreten ist besonders eindrucksvoll. Am liebsten hätten wir es abgedruckt. Aber es ist doch viel besser, diese großartigen CDs mit dem Booklet und dem Poster mit allen Liedtexten auf der Rückseite zu kaufen.

Ulrich Hetscher von Westpark-Music hat mit dieser CD ein Kunstwerk geschaffen, zusammen mit Bernhard Hausin, den großartigen Sängern und Musikanten. Herzlichen Dank und Chapeau!

Dass Manfred Hausin nun auch über 80 ist, wer hätte das gedacht? Seine Lieder - seine Gedichte sind jung wie heute.

Die CDs gehören in alle Folkbüchereien. Sie sind deutsche Folk- und Poesiegeschichte.     FOLKMAGSZIN hedo holland

DEN SOMMER, DEN HAB‘ ICH ERFAHREN

4. Den Frieden, den hab‘ ich erfahren.

Der Frieden roch freundlich und scharf.

Mein Mut ist noch ungebrochen,

wenn auch viele zu Kreuze krochen,

denn es ist ja an Frieden Bedarf.

LIEBE FÜR IMMER

Liebe für immer, Wein von besten, von Kummer keinen Schimmer, Freude an Festen.

Frieden für alle, Streit nicht mit vielen, in keinem Falle Liebe verspielen.

Freude fürs Leben und vom Besitze, gerne abgeben, schwenken die Mütze.

Leben recht lange, ohne zu leiden. Form Tod keine Bange, gelassen hinscheiden.

Wein nur vom Besten, Frühstück aufs Zimmer, niemals mehr testen – Liebe für immer.

DASS WIR SO LANG LEBEN DÜRFEN

Dass wir so lang leben dürfen, Schnäpse kippen, Rotwein schlürfen
Feurig würzen, Biere stürzen
Prassend unser Leben kürzen, prassend unser Leben kürzen

Dass wir so sehr lieben können
Looser sind die gern gewönnen, blind von Tränen, krank vor Sehnen
Fallen weil wir uns anlehnen, fallen weil wir uns anlehnen

Dass wir so sehr lieben können

Dass wir soviel kämpfen müssen, meist vergebens oft verbissen
Nichts von Dauer, nur die Trauer
Kennen wir jetzt viel genauer, kennen wir jetzt viel genauer

Dass wir unsre Lieder singen, sie durch laute Zeiten bringen
Manchmal nur ganz leise summen, aber niemals ganz verstummen
Aber niemals ganz verstummen

Dass wir unsre Lieder singen

Dass wir noch Gedichte schreiben und zwar solche die einst bleiben
stark wie Eichen die nicht weichen,
Zart wie Seerosen auf Teichen, zart wie Seerosen auf Teichen

Dass wir grüne Gärten bauen, wo die Elfen in den lauen
Nächten zwischen Pflanzen tanzen
Sorgen uns ums Wohl des Ganzen, sorgen uns ums Wohl des Ganzen

Dass wir grüne Gärten bauen

Dass wir tiefe Brunnen bohren, unbeirrbar, unverfroren
Hart uns schinden, Quellen finden
Seher sind unter den Blinden, Seher sind unter den Blinden

Dass wir euch als Freunde nennen
Und durch euch erst Freundschaft kennen mit euch lachen, Pläne machen
Glut im kalten Haus entfachen, Glut im kalten Haus entfachen

Dass wir euch als Freunde nennen

Dass wir so lang leben dürfen
Schnäpse kippen, Rotwein schlürfen
Feurig würzen, Biere stürzen
Prassend unser Leben kürzen, prassend unser Leben kürzen

Dass wir so lang leben dürfen

Dass wir so lang leben dürfen: Die Lieder des Erzpoeten und Eulenspiegel Manfred Hausin – Eine Hommage Ende Januar 2022 bei Westpark Music

Publiziert am7. Dezember 2021 von Uta Bretsch

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Manfred Hausin

Vor siebzig Jahren „urkundlich erstmals erzählt der Dichter, Schriftsteller und Satiriker Manfred Hausin sicherlich zu den bemerkenswertesten Dichtern dieses Landes. Über dreißig Bücher hat der „Erzpoet“ in fünf Jahrzehnten veröffentlicht, seine Texte erschienen in Schulbüchern, in über 400 Anthologien, auf LPs, CDs, als Konzertfilm und vielem mehr – und doch: Mit der am 28.01.2022 erscheinenden 2-CD-Box Dass wir so lang leben dürfen kommt bei Westpark Music eine echte Premiere der „Stimme Niedersachsens“, denn erstmalig sind auf einer CD Künstlerinnen und Künstler der „Langen Nacht der Poesie“ vereint zu hören.

Die imposante Namensliste aus den Reihen der „Compagnie Poesie“ liest sich wie das Who-Is-Who der deutschsprachigen Liedermacher-, Chanson- und Kleinkunstszene: langjährige Kollegen und Kolleginnen wie Hannes Wader, Joana, Helmut Debus, Bömmes und Kai Degenhardt sind ebenso zu hören wie die legendären Folk-Gruppen Liederjan und Lilienthal und selbst ausgezeichnete Schriftsteller wie Bernhard Lassahn sind mit von der Partie – jeder Beitrag nimmt sich der Lyrik Manfred Hausins mit der ureigenen künstlerischen Handschrift an, spürt auf, was in den Worten klingt, und bringt dies spielend, singend oder auch lesend zum Ausdruck.

„Es gibt Verse von Manfred Hausin, und gar nicht so wenige, bei denen die Grenzen verschwimmen, bei denen sich die Poesie vom Boden der Tatsachen erhebt und in der flirrenden Luft anfängt zu zaubern. Verse, die zeigen, was für eine zarte Seele hinter den Augen dieses Mannes wohnt…“ – Vielleicht drücken die berührenden Worte des Schauspieles Siegfried W. Kernen in besonderer Weise aus, was jedem einzelnen Beitrag der 2-CD-Box Dass wir so lang leben dürfen – Die Lieder des Erzpoeten & Eulenspiegel Manfred Hausin deutlich anzumerken ist: aufrichtige Wertschätzung.

So ist jeder Beitrag von Leidenschaft getragen, ganz gleich ob groovend wie Heiko Ahrends Vertonung der skurrilen Hausin-Ballade „Endloser Trip“ oder feinsinnig wie die Interpretation des Gedichts „Viele Lieben“ des Otto Groote Ensembles. Das titelgebende Stück des Doppel-Albums kann in gewisser Weise als dichterische DNA Manfred Hausins gedeutet werden und ist – was rückblickend kaum verwundert – zu einem wahren Klassiker im Repertoire Hannes Waders geworden: „Dass wir so lang leben dürfen“.

Zum 70. Geburtstag schenkte Manfred Hausin seinem Freund das gleichermaßen resümierende wie vorausweisende Gedicht „Noch hier“, das Hannes Wader nun – endlich, möchte man ihm dankend zurufen! – vertont hat und hier – quasi „unplugged“ – erstmals veröffentlicht wird. Mit jedem Durchlauf des Doppel-Albums entdeckt man als Hörerin oder Hörer neue sprachliche und musikalische Details, sei es die „Pfefferminzteelyrik“ im Lied „Der alte Dichter“, gesungen von Paul Bartsch, Lydie Auvrays mitreißendes Akkordeonspiel und charmanter Akzent im Lied „Der Dinge Lauf“ (sie singt hier erstmals auf Deutsch!), das wunderbare Saxophon-Intro von Stellmäcke & Band in „Es fängt schon an zu frieren“, die berührende Harmonie der Stimmen von Annett Kuhr und Sue Sheehan in „Endlich“, oder auch Jochen Wiegandts intensive Interpretation der Ballade „Schiffbruchers Lied“. „Jahrzehnte schweigen die Toten schon laut“, singt Lothar „Black“ Lechleiter wiederum in „Das Heidelied“, den vielleicht bedrückendsten, intensivsten Hausin-Versen auf diesem Doppel-Album.

„Bis zum tiefen Fall ins Loch will ich noch Gedichte schreiben“, singt Kai Degenhardt aus Hausins Text „Zwei Gedichte“ – eine schöne Zielsetzung des Dichters, der am Ende des Doppel-Albums selbst zu Wort kommt: „Dass sich die Menschen erheben, dafür müssen die Worte sitzen“.

Text: Marc Liese // Abdruck – auch auszugsweise – honorarfrei

Various Artists
Dass wir so lang leben dürfen
Die Lieder des Erzpoeten und Eulenspiegel Manfred Hausin – Eine Hommage

2-CD Box inkl. ausführlichem Booklet u. Poster
VÖ:. 28.01.2022
Label: Westpark Music
Vertrieb: Indigo
Katnr: 87415
EAN CD: 4015698607611
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Kryptik Wood – Black and Grey

Kryptik Wood ist ein Trio, das sich auf dieser CD der Musik aus dem Mittelalter und der Renaissance verschrieben hat, Die Besetzung ist mit Gitarre/Drehleier, Harfe und Percussion, verstärkt durch Gesang (Scarborough Fair) und 2. Drehleier (Tourdion, Saltarello) dafür wie geschaffen.

Wer oben genannte Stücke, sowie Greensleeves (auch auf der CD) mag und nichts gegen Harfe oder Drehleier hat, für den/die dürften die 46 Minuten der Scheibe ein Genuss sein.

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Manfred Maurenbrecher – Live at Rockpalast 1985. v-zero

Hier liegen 2 Scheiben in der Box, einmal eine CD und dann noch eine DVD. Für die Älteren unter uns, braucht es da keine Erklärung, was der Rockpalast war (gibt’s den eigentlich noch?). Die legendäre, in viele Länder übertragene Liveübertragung eines Festivals von meist 3 Bands, war  immer die längste Fernsehnacht und an dem Wochenende (2 mal im Jahr) blieb Musikfreund bis morgens um 3 oder 4 h vor der Glotze. Da parallel der Stereoton über (UKW) Radio übertragen wurde, war es auch ein Musikgenuss von vorher für Fernsehsendungen nicht gekannter Tonqualität.

Etwas häufiger gab es den „kleinen“ Rockpalst, in dem Konzerte fürs Fernsehen aufgezeichnet oder Live gesendet wurden, allerdings nur in ARD zu sehen waren und der Stereoton anfangs nur im WDR zu hören war.

Maurenbrecher kannte ich bis dahin nur oberflächlich als Sänger und Pianist der als Liedermacher auftrat und war überrascht, ihn mit Band und auch relativ rockig in diesem keinen Rockpalast zu hören. 

Vor einiger Zeit schon hat der WDR angefangen, die Konzerte, bei denen die Rechte geklärt sind, als CD/DVD- Kombination zu veröffentlichen, jetzt eben auch das von Manfred Maurenbrecher.

Beim Hören der etwa einstündigen Aufnahme war ich etwas von der Tonqualität enttäuscht, die hatte ich besser in Erinnerung, aber die Musik ist immer noch gut, nicht nur für Maurenbrecher-Fans. Schade finde ich nur, dass im Booklet die Texte, die ja bei derartigen Liveacts meist nicht wirklich gut zu verstehen sind, nicht abgedruckt sind, dafür gibt es aber die Geschichte, wie Maurenbrecher zum Rockpalast gekommen ist …

Schade ist es deswegen, weil seine Texte, ähnlich wie z. B. bei Heinz Rudolf Kunze oder Konstantin Wecker (vergleichbaren Künstlern) nicht ganz unwichtig sind, zumal er auch schriftstellerisch aktiv war und ist.

Die DVD ist natürlich nicht in heute gewohnter Qualität/Auflösung, sondern in den damals üblichen TV-Standards des PAL-Systems, was aber den Sehspaß kaum trübt, für die alten Rockpalastfans sogar gar nicht, die wissen ja noch, wie es damals war.

Da parallel zur CD/DVD auch noch sein neues Buch „Der Rest ist Mut“ erschienen ist, in dem er seinen Werdegang autobiografisch beleuchtet, möchte ich da an dieser Stelle auch erwähnen. Dazu schreibe ich aber nichts, da ich es bis jetzt noch nicht gelesen habe.

CD/DVD ist zu haben unter der Bestellnummer MIG90072

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Das Trio La Kejoca stammt aus Düsseldorf und kommt von der Klassik her.

Irgendwann haben sie dann ihre Liebe zu Folk und Folkverwandtem entdeckt, und davon zeugt ihre CD. Ihre wunderbare CD, das muss sofort gesagt sein. Allerdings, so das Presseinfo, sie entdecken ihre Wurzeln in aller Welt, „Bolivien, Portugal und Friesland“, aber es ist nicht mal ein Zweizeiler auf Friesisch bei der Auswahl an Musik dabei, mahnender Zeigefinger fürs nächste Mal.

Le Kejoca brillieren instrumental, gesanglich imponiert die Sängerin Carmen Bangert, die (anders als ach so viele, die unbedingt Ausländisch singen müssen) die spanische Aussprache schafft, dass das Zuhören eine Lust ist. Gleiches gilt für die Kollegen (es ist nicht ganz klar, wer da was singt), „Wings“ (Text: Brian Bedford) klingt, als wäre ihnen Jake Thackray ein Vorbild, und wenn das kein Lob ist!

Sie überraschen eigentlich mit jedem Stück, was erwarten wir von einem Instrumental namens „Seven drunken knights“?

Klar, lauter besoffene Ritter, die mit ihren Schilden aufeinander einschlagen, aber diese hier sind so sanft, als hätten sie ihren berauschenden Trunk aus dem Heiligen Gral eingenommen.

Ansonsten hat das Trio eine Vorliebe für Lieder von 1848, ihre Version von „Mein Vater wird gesucht“ macht nur noch Gänsehaut, und so hätte jedes Stück auf der CD eine Menge Lob verdient,

also: Unbedingt anschaffen! La Kejoca: Libertad, Artychoke Productions, http://www.la-kejoca.de/ (GH)  

Die Lieder auf der nächsten CD stammen von etwas älteren Herren, sehr viele von Wolfgang Borchert, andere von Gryphius, Fleming, Clemens von Brentano, Gottfried Keller und noch viel mehr. Es singt Margit Marwitz, die offenbar von der Klassik herkommt, jedenfalls singt sie so, begleitet von Heiner Frohm auf der Gitarre.

Das Trio La Kejoca stammt aus Düsseldorf und kommt von der Klassik her.

Irgendwann haben sie dann ihre Liebe zu Folk und Folkverwandtem entdeckt, und davon zeugt ihre CD. Ihre wunderbare CD, das muss sofort gesagt sein. Allerdings, so das Presseinfo, sie entdecken ihre Wurzeln in aller Welt, „Bolivien, Portugal und Friesland“, aber es ist nicht mal ein Zweizeiler auf Friesisch bei der Auswahl an Musik dabei, mahnender Zeigefinger fürs nächste Mal.

Le Kejoca brillieren instrumental, gesanglich imponiert die Sängerin Carmen Bangert, die (anders als ach so viele, die unbedingt Ausländisch singen müssen) die spanische Aussprache schafft, dass das Zuhören eine Lust ist. Gleiches gilt für die Kollegen (es ist nicht ganz klar, wer da was singt), „Wings“ (Text: Brian Bedford) klingt, als wäre ihnen Jake Thackray ein Vorbild, und wenn das kein Lob ist!

Sie überraschen eigentlich mit jedem Stück, was erwarten wir von einem Instrumental namens „Seven drunken knights“?

Klar, lauter besoffene Ritter, die mit ihren Schilden aufeinander einschlagen, aber diese hier sind so sanft, als hätten sie ihren berauschenden Trunk aus dem Heiligen Gral eingenommen.

Ansonsten hat das Trio eine Vorliebe für Lieder von 1848, ihre Version von „Mein Vater wird gesucht“ macht nur noch Gänsehaut, und so hätte jedes Stück auf der CD eine Menge Lob verdient,

also: Unbedingt anschaffen! La Kejoca: Libertad, Artychoke Productions, http://www.la-kejoca.de/ (GH)  

   
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