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Max Annas hat schon oft gezeigt, dass er sich an den exotischsten Orten auskennt: in der DDR, im Finsterwalde der Zukunft, im Südafrika der Gegenwart – und nun führt er uns in wirklich geheimnisvolle Welten: in die Eifel. Wo die Orte Körperich heißen (-ich-Endung weist auf keltische Ortsgründung hin), wo das Ältestenerbrecht in den Bauernfamilien viel böses Blut schafft, die Flurbereinigung nie verziehen wurde und die Glocken in der Karwoche nach Rom fliegen. Dann müssen die Kinder im Dorf mit Holzklappern die Glocken ersetzen, was in diesem Buch passiert. Es geht nämlich vor Ostern los. Sanne und Ulrike, die jugendlichen Heldinnen, haben allerdings noch ganz anderes zu tun. Es ist 1978, die Fußball-WM in Argentinien rückt näher, alle Kinder sammeln Fußballerbilder, aber immer fehlen welche. Weshalb die beiden kurzentschlossen im Postamt das RAF-Fahndungsplakat klauen und sich passende Fußballbilder herausschneiden. Dorfpolizist Reiter steht kurz vor einem Herzinfarkt: ein terroristischer Anschlag in seinem Revier! Dass gleich um die Ecke ein Mord passiert, ist darüber leicht zu übersehen. Aber wir haben ja Sanne und Ulrike, die von ihrem Aussichtsposten auf dem Hochsitz die Geschehnisse im Dorf im Auge behalten. Die Eifel, mit ihrer Nähe zu Luxemburg, Belgien und Frankreich, ist uraltes Schmugglerland, aber auch Fluchtroute, wobei wir wieder bei der RAF wären, und wie das alles zusammenhängt, und was das mit den fortgeflogenen Glocken zu tun hat, erfahren wir im neuen Krimi von Max Annas.

Max Annas: Der Hochsitz, 271 S., Rowohlt Verlag, 22,-- https://www.rowohlt.de/autor/max-annas-2368 (GH)

   
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