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Buch über Olga Benario

Ein vom Umhang her kleines, vom Inhalt gewichtiges Buch ist soeben in dem wunderbaren Verbrecherverlag erschienen. Olga Benario wurde 1908 in München geboren, schloss sich für den damaligen Kommunisten an, ging nach Berlin, von dort nach Moskau und lernte dort den brasilianischen Revolutionär Carlos Luíz Prestes kennen.

Mit ihm ging sie dann nach Brasilien, die Gelehrten streiten sich, ob die beiden vorher noch geheiratet hatten. Olga Benario sagt, ja, sie hätten, und zwar in Moskau, aber entsprechende Unterlagen sind bisher nicht aufgetaucht.

Nach einem gescheiterten Aufstand gegen das damalige faschistische Regime in Brasilien wurden beide festgenommen, Olga Benario wurde, obwohl schwanger, an Deutschland ausgeliefert, weil sie eben ihre Eheschließung mit einem brasilianischen Staatsbürger nicht beweisen konnte, brachte ihre Tochter Anita Leocádia im Gefängnis zur Welt – und nach vierzehn Monaten wurde das Kind ihr weggenommen und der Mutter von Carlos Luíz Prestes übergeben.

Anita Prestes, die keine Erinnerung an ihre Mutter hat, hat nun ein Buch über sie geschrieben, sie zeichnet Olgas Lebensweg nach, schildert ihr Leben im Gefängnis und ihren Weg in den Tod. Olga Benario wurde 1942 in Bernburg ermordet. Im Anhang befinden sich anrührende Briefe, die sie aus der Haft an Prestes schrieb und die viel später in einem Archiv der Stasi aufgefunden wurden. Gibt es Lieder über Olga Benario, hier oder in Brasilien? Wenn nicht, müssen welche geschrieben werden. Hier ist ein Link zu einer brasilianischen „Hymne an Prestes“. https://www.youtube.com/watch?v=bnrlhbmTtTI

Anita Leocádia Prestes: Olga Benario Prestes, Verbrecher Verlag, 113 S., 16,--. www.verbrecherei.de (GH)

   
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