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Buch übers Wasser

Das Wasser wurde und wird viel besungen und nimmt in den Liedern vielerlei Gestalt an, Wasser ist zum Waschen da, man kann es sogar trinken., auch zum Zähneputzen kann man es benutzen … Noch, da wir ja gerade munter dabei sind, dieses unersetzliche Elixier zu immer zu versauen. Kein Wunder also, dass wir jetzt ein wunderbares Buch zum Thema haben.45 in der GEDOK (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden) engagierte Autorinnen stellen in diesem Band Texte zum Thema Wasser vor. Und wie immer bei solchen Sammlungen wechselt die Reaktion der Leserin zwischen „wunderbar, von dieser Autorin will ich gleich viel mehr lesen“ und „grauenhaft banale Bilder, konnten die wirklich nichts Erträglicheres finden?“, wobei die erste Reaktion absolut überwiegt. Wir finden Vielzahl von Texttypen vertreten, Gedichte, mit und ohne Reime, essayhafte Überlegungen, humoristische Geschichten, eine Kriminalerzählung, ein moderner Schimmelreiter (ohne Schimmel), um nur einige Rosinen herauszupicken. Das Wasser erscheint als Bedrohung, als Wohltat, als Hilfe, als Möglichkeit, als Wohnraum. Wir finden Texte über Meere, Seen, Flüsse, Nebel (wobei der Rhein absolut mit Erwähnungen an der Spitze liegt, während keine die Weser bedichtet), über Wasser in Flaschen und als Tropfen, und natürlich über Wasser als Regen. Interessant, wie alte Mythen fortleben, Undine ist gleich mehrmals da, seltsamerweise tauchen die zwei Königskinder, bei denen das Wasser viel zu tief war, nur einmal auf. Die Geräusche des Wassers inspirieren immer wieder Komponist:innen, und deren Werke nun wieder die Dichterinnen; Debussys „La Mer“, bei dem er die Menschen sozusagen aus dem Klangbild verbannt hatte, wird von Marion Hinz zu den Menschen zurückgeholt: „die uralte Mär vom friedlichen Meer“. Kompositionen von Hanns Eisler werden bedichtet, und sogar die Antike ist vertreten. Hier die ersten beiden Zeilen aus meinem Lieblingsgedicht, das, wie viele andere in diesem wunderbaren Buch, nach einer Vertonung geradezu schreit: „Wir sind die Kinder des Glücks, wir leben am Ufer des Styx.“ (Sibylle Hoffmann). Es sind Texte zum Hineinversenken, zum Träumen, zum Weiterdichten und manchmal auch zum Ärgern. Eine perfekte Mischung!

GEDOK (Hrsg.): Wir sprechen vom Wasser. Gedichte und Geschichten. Projekt Verlag, Bochum/Freiburg, ISBN 978-3-89733 – 575 -2, 18,50. (GH)

GEDOK (Hrsg.): Wir sprechen vom Wasser. Gedichte und Geschichten. Projekt Verlag, Bochum/Freiburg, ISBN 978-3-89733 – 575 -2, 18,50

   
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