FOLKmagazin

ABSAGE EINLADUNG ZUM WINTERTREFFEN VOM MO. 29.11. – SO. 5.12.21

(Wochenende 3.-5.12., Waldweihnacht am Sa. 4.12., 3. Bundestreffen 2021)

35 Plätze – 29 sind noch frei. Anmeldung ist umgehend zu empfehlen. Die Platzzahl begrenzen wir. Melde Dich/Euch am besten gleich an bis spätestens 31.10. 0152 2198 3817.

In der Winterwoche bereiten wir das Treffen vor und üben neue Lieder ein und singen sie mit Musikanten ein.

Die meisten kommen zum Wochenende am Freitag. Mehrere kommen nur am Sonnabend um 15 Uhr zur Waldweihnacht.

Wer um 15 Uhr am Sonnabend kommt, tritt in den kerzengeschmückten Rabensaal, erhält das große Noten-Winterliederheft des Wandervogels 2021.

Nach der herzlichen Begrüßung werden die Instrumente gestimmt, es gibt heißen Yogitee, mitgebrachte Nusskekse, und es wir singen unsere Waldweihnachtslieder.

Dann wandern wir mit Laternen zum nahen Wald und schmücken unseren Tannenbaum, singen, sprechen Gedichte und erzählen vom Tannenbaum, von der Natur, von Sternen, Kindern und vom Frühling der Hoffnung. Im Kreis schreiten wir unseren Baumtanz um die Tanne. Im Rabenhof erwartet uns Tschaiduft und die Festtafel im wohligwarmen Rabensaal. Nach dem Essen gibt es die Tschaizeremonie, Geschichten, Musikstücke und Lieder.  Wir singen, bis die Nahewohnen nach der Elfenstunde aufbrechen und singen meist bis nach Mitternacht.

Das Fest ist so tiefgehend, dass viele von Weither anreisen, auch für unseren Bund und wegen unserer Freundschaften,.

Gratis ist das Treffen für Referenten, Kinder, Jugendliche, Erstbesucher auf dem Rabenhof und die schon Montag Anreisenden, die vorbereiten. Für alle anderen Kostet das Treffen €20 für Übernachtungen und den Bund per Überweisung im voraus, Zahlung vor Ort € 30. Leckereien für Festtafel, Verpflegung, Bettwäsche mitbringen.

Liebe Grüße und horrido!  monija und hedo   

Du kannst per Überweisung incl. Versand bestellen:

Aufnäher, Aufkleber je € 2,50

Halstuch grünrotgold € 10

Liederbuch hedos lieder 1 € 15

Liederhefte: Winter, Platt& Mecklenburg, Frühling, Mittsommer, Erntefeuer je € 5 z. internen Gebrauch.

Für Wandervögel: kleiner Goldgreif oder großer Goldgreif je € 10

Bundesliste mit Telefon- und Mailadressen per Mail.

Die Termine 2022:

Mo. 07.03.-So.13.03. BUNDESTREFFEN 1 Gesprächs-, Lieder- und Musikwoche

Mo. 06.06.-So.12.06. BUNDESTREFFEN 2 FFF Frühjahresfolkfest Lüttenmark und Wandervogelmaien

Mo. 05.09.-So.11.09. BUNDESTREFFEN 3 HFF Herbst-+Erntefolkfest Lütttenmark und Wandervogelernte

Mo. 28.11.-So.04.12. BUNDESTREFFEN 4 WWW Winterliederwoche zur Waldweihnacht.

Unter www.wandervogel.info ist die Tageszeitung des Wandervogels zu lesen.

Stig Claesson: Das Denkmal des Schusters, Roman, deutsch von Maike Barth, Ihleo Verlag, 158 S., 14,95, http://www.ihleo-verlag.de/ GH)

Schwedischer Roman

Es ist das Jahr 1967, Schwedens Straßen stellen vom Links- auf den Rechtsverkehr um. Was irgendwie nur die letzte von vielen Veränderungen ist.

Der Dorfschuster Gustafsson muss also seinen an der Landstraße aufgestellten Briefkasten auf die andere Seite bringen. Kleinigkeit, sollte man denken, für einen alten Mann, der „sein Teil getan hat“, wie Gustafsson gern von sich sagt. Aber mit 72 will er seine Schusterwerkstatt schließen, und kommt dann überhaupt noch Post?

Die jungen Leute sind aus dem Dorf weggezogen, die Bauern geben nach und nach auf, weil das, was fünfzig Jahre zuvor als großer Hof galt, jetzt keine Familie mehr ernähren kann, der Bus ist längst eingestellt worden, als nächstes wird wohl die tägliche Postlieferung eingespart werden, soll man sich da große Mühe mit dem Briefkasten geben?

Gustafssons Schwester Elna, die ihren Bruder und die beiden im Dorf verbliebenen Junggesellen bekocht, sagt einmal, eigentlich nebenbei: „Wir sind ja nur noch Denkmäler.“ Und deshalb bringt der Schuster an seinem Briefkasten das Schild „Denkmal!“ an. Worauf plötzlich Sommerfrischler vor der Tür stehen, die den Weg zum Denkmal suchen. Und es wäre doch unhöflich, diesen armen Trotteln aus der Stadt zu erzählen, dass alles nur ein Witz war. Also führt Gustafsson die Gäste zur heruntergebrannten Herdstätte eines längst verstorbenen und zu seinen Lebzeiten im Dorf allgemein verhassten Bauern namens Yngve Frej und behauptet, das sei ein Grab aus grauer Vorzeit. Die Besucher sind ergriffen. Yngve Frej, beides Beinamen des nordischen Gottes der Schönheit und der Fruchtbarkeit, da fühlt man doch den Geist der Wikingerzeit!  Mit dem vermeintlichen Denkmal lassen sich also gute Geschäfte machen, aber will ich das eigentlich, fragt sich der alte Gustafsson, soll man die Dörfer nicht lieber in Frieden sterben lassen, statt sie in Museen für eine Landidylle umzuwandeln, die es nie gegeben hat? Stig Claesson ist eine urkomische Satire auf Folklorismus und Schwedenklischees gelungen, die für das heutige Schweden (und auch so manches andere Land) noch immer erschreckend aktuell ist.

Stig Claesson: Das Denkmal des Schusters, Roman, deutsch von Maike Barth, Ihleo Verlag, 158 S., 14,95, http://www.ihleo-verlag.de/ GH)

Norsk Utflukt: Heder & Verdighet, Grammofon, www.grammofon.no

Lars Saabye Christensen aus Norwegen ist auch hierzulande ein bekannter Romanautor – dass er auch dichtet und mit seiner eigenen Band Norsk Utflukt durch die Lande tingelt,

wissen bisher nur wenige. Nun liegt also eine neue CD vor, auf der er eigene Texte vorträgt, zur instrumentalen Begleitung seiner Mannen, die alle auf dem Cover mit ernster Miene in die Kamera schauen.

Ganz so ernst sind die Texte jedoch nicht alle, klar, Titel wie „Noch ein Blues im November“ oder „Uhrmacherblues“ klingen nicht nach ausgelassener Heiterkeit, aber dass es auch anders geht, sehen wir z.B. am „Fast optimistischen Blues“. Lars Saabye Christensen rezitiert seine Texte, die anderen – und einige Gäste - liefern die Musik dazu, ein bisschen wie früher „Poesie und Musik“.

Von den Gästen unbedingt zu erwähnen: Anina Radotina mit ihrem wunderbaren Cellospiel. Manchmal (z. B. in Stück 10, „Blauer Boden“) war offenbar der Schwede Ulf Lundell eine Inspirationsquelle,

ansonsten ist es eben Lars Saabye Christensen, wie wir ihn kennen und lieben. Norsk Utflukt: Heder & Verdighet, Grammofon, www.grammofon.

Zum Weiterlesen: Lars Saabye Christensen: Die Spuren der Stadt, BTB, 460 Seiten, 24,-- (Übersetzt von Christel Hildebrandt)

Norsk Utflukt: Heder & Verdighet, Grammofon, www.grammofon.no

Lars Saabye Christensen aus Norwegen ist auch hierzulande ein bekannter Romanautor – dass er auch dichtet und mit seiner eigenen Band Norsk Utflukt durch die Lande tingelt, wissen bisher nur wenige.

Nun liegt also eine neue CD vor, auf der er eigene Texte vorträgt, zur instrumentalen Begleitung seiner Mannen, die alle auf dem Cover mit ernster Miene in die Kamera schauen. Ganz so ernst sind die Texte jedoch nicht alle, klar, Titel wie „Noch ein Blues im November“ oder „Uhrmacherblues“ klingen nicht nach ausgelassener Heiterkeit, aber dass es auch anders geht, sehen wir z.B. am „Fast optimistischen Blues“.

Lars Saabye Christensen rezitiert seine Texte, die anderen – und einige Gäste - liefern die Musik dazu, ein bisschen wie früher „Poesie und Musik“.

Von den Gästen unbedingt zu erwähnen: Anina Radotina mit ihrem wunderbaren Cellospiel.

Manchmal (z. B. in Stück 10, „Blauer Boden“) war offenbar der Schwede Ulf Lundell eine Inspirationsquelle,

ansonsten ist es eben Lars Saabye Christensen, wie wir ihn kennen und lieben. Norsk Utflukt: Heder & Verdighet, Grammofon, www.grammofon.no

Rå: Massiv, Go’Folk, www.gofolk.dk (GH)

Rå heißt ein schwedisches Trio, und „rå“ bedeutet „roh“. Wer nun aber den berüchtigten schwedischen Schweinerock erwartet, wird bitter enttäuscht werden, die drei Rohen fühlen sich durchaus der schwedischen Tradition verpflichtet. Die Instrumente, Saxophon, Klarinette und Geige zeigen allerdings, dass hier auch neue Wege beschritten werden. Das Saxophon dominiert gewaltig, fällt aber nicht in den für dieses Instrument üblichen skandinavischen Einheitsbrei. Oft klingt es schräg, ein bisschen wie die Musik einer Schalmeienkapelle, ohne Halbtöne und nie ganz so, wie das an klare Tonfolgen gewohnte Ohr es erwartet. Auch abrupte Rhythmuswechsel gehören zum Experimentieren dazu, und selbst, wenn eine Polska gespielt wird, lieber gar nicht erst das Tanzen versuchen. Zwischendurch, z.B. beim „Koral o Maria Larsson“ zeigen Rå, dass sie auch wunderbar harmonisch und melodiös spielen können. Rå: Massiv, Go’Folk, www.gofolk.dk (GH)

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 Marvara – High on Life - GO Danish GO2121

   

 Großartige Musik!

Dieses Album ist pure Energie! Ganz still beginnt der erste Titel „Underground Schottisch“, um sich dann mit vollem Instrumentarium zu entfalten. Doch wenn es nur das wäre: Marieke Van Ransbeeck (B, flämische und schwedische Bagpipes, Musette) und ihre MitmusikerInnen Villads Hoffmann(DK, Cittern, Gitarre, Violine), Frederik Mensink (DK, double bass), Mårtin Hillbom (S, Percussion) und Hilke Baueraerts (BE, Diatonisches Akkordeon), Alle: Vocals, entfalten ein regelrechtes Feuerwerk von Melodien, alle aus der Feder von Marieke Van Ransbeeck. Ganz sanfte Töne sind da zu hören, besonders aber Musik gewordene Lebensfreude, Ausgelassenheit, fast schon Übermut. Man hört regelrecht, dass sich Marieke in der Folkparty-Szene gut aufgehoben fühlt. Sonderhøninger klingen da durch, Walzer von Fanø, Schwedisch klingende Polskas, eine regelrechte „Polka Battle“, alle wundervoll tanzbar. Und ganz zum Schluss, quasi zum Herunterkommen, eine „hyggeliger“ „Slow Tune“. Das alles mit großer Perfektion und musikalischem Können eingespielt. Ein perfektes Album. Und wieder eine großartige Produktion vom GoDanish-Label.www.marvaramusic.com (MC)

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STUNDOM

ma jeg holde din hand

gofolk.dk

Emma Kragh-Elmöe, Julian Vejgaard und Villads Hoffmann

Bringen uns eine interessante Mischung traditioneller Tänze mit klassischer Kammermusik und modernen symphonischen Elementen.

Du kannst schwedische Polska und Bach heraushören. Musikalisch ist die CD eine Herausforderung. Die Drei sind großartige Musikanten. Plötzlich hörst Du Varianten zu „Ein Männlein steht im Walde“. So ist die CD voller Überraschungen. Es sollte mich nicht wundern, wenn sie eine Folk-Oper mit vielen Elementen zusammenstellen würden.

Sie gewannen mit ihrer Musik den Preis junger Talente von den dänischen Musik-Trophäen und sind zu großen Überraschungen fähig. Wer mit Kompositionen, Improvisationen, Musizieren und eigenem eine gute Stimmung erzeugen kann und Freude verbreitet, hat Voraussetzungen für Meisterschaft.  hh  

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JYDS PA NAESEN

Kort og godt  - Short and OK

gofolk.dk

Ivan Damgaard, viol, Michael Sommer, vio, Jesper Vinther Petersen – akk, Benny Simmelsgaard – Bass

Sie zählen zu den algen Meistern der dänischen Folkmusik und beherrschen ihre Instrumente Meisterhaft. Das zeigen die sechs selbstkomponierten Tanzmusiken

Schon mit ihren ersten bringen sie den Raum zum Schwingen, wenn sie ihre Geigen tanzen lassen, untermalt vom Akkordeon. Das Dingdongdideldudingding reißt mich vom Schreibhocker. Da zaubert die Polska, fetzt die Polka und hupft der Schottisch.

Und spätestens beim Walzer habe monija gerufen, mit mir zu tanzen. Aber nicht nur die flotten Melodien, sondern auch die zarten Töne erfreuen. Aber selbst „Stille ture“ reißt mit.  Da freut sich das Folkieherz.   hh

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JYDS PA NAESEN

Kort og godt  - Short and OK

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Ivan Damgaard, viol, Michael Sommer, vio, Jesper Vinther Petersen – akk, Benny Simmelsgaard – Bass

Sie zählen zu den algen Meistern der dänischen Folkmusik und beherrschen ihre Instrumente Meisterhaft. Das zeigen die sechs selbstkomponierten Tanzmusiken

Schon mit ihren ersten bringen sie den Raum zum Schwingen, wenn sie ihre Geigen tanzen lassen, untermalt vom Akkordeon. Das Dingdongdideldudingding reißt mich vom Schreibhocker. Da zaubert die Polska, fetzt die Polka und hupft der Schottisch.

Und spätestens beim Walzer habe monija gerufen, mit mir zu tanzen. Aber nicht nur die flotten Melodien, sondern auch die zarten Töne erfreuen. Aber selbst „Stille ture“ reißt mit.  Da freut sich das Folkieherz.   hh

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JYDS PA NAESEN

Kort og godt  - Short and OK

gofolk.dk

Ivan Damgaard, viol, Michael Sommer, vio, Jesper Vinther Petersen – akk, Benny Simmelsgaard – Bass

Sie zählen zu den algen Meistern der dänischen Folkmusik und beherrschen ihre Instrumente Meisterhaft. Das zeigen die sechs selbstkomponierten Tanzmusiken

Schon mit ihren ersten bringen sie den Raum zum Schwingen, wenn sie ihre Geigen tanzen lassen, untermalt vom Akkordeon. Das Dingdongdideldudingding reißt mich vom Schreibhocker. Da zaubert die Polska, fetzt die Polka und hupft der Schottisch.

Und spätestens beim Walzer habe monija gerufen, mit mir zu tanzen. Aber nicht nur die flotten Melodien, sondern auch die zarten Töne erfreuen. Aber selbst „Stille ture“ reißt mit.  Da freut sich das Folkieherz.   hh

Die (noch nicht ganz so) berühmte Nichte einer berühmten Tante erfreut uns mit einer CD – Sigrun Loen Sparboe ist die Nichte, die Tante, der Name sagt es ja, ist Kirsti Sparboe.

Wer nun aber geniale Schunkelschlager im Stil von „Ein Student aus Uppsala“ erwartet, wird bei der Nichte Überraschungen erleben. Sie hat fast alle Lieder selbstgeschrieben, und hier dominieren leise, leicht melancholische Stimmungen.

Die einzige Ausnahme, zugleich das munterste Lied auf dem Album, stammt von der auch hierzulande bekannten Autorin Gro Dahle. Auf dem Cover ist Sigrun Loen Sparboe mit Gitarre abgebildet, bei den Infos zu den einzelnen Stücken ist sie allerdings nur als Sängerin aufgeführt.

Indes, der Multigitarrist Mattias Krohn Nielsen macht seine Sache als diskreter Begleiter wirklich hervorragend. In den Liedern geht es um Liebe, klar, um Freundschaft, um Fürsorge für andere, aber auch viel um Natur, die wir, vielleicht, noch retten können.

Titel wie „Das Haus und der Vogel“ und „April“ zeigen, wohin die musikalische Reise geht. Wunderbar und mit unvergesslicher Melodie das abschließende Wiegenlied.

Sigrun Loen Sparboe: Dønninger, Grappa, www.grappa.no

Und Buchtipp: Gro Dahle: Bösemann, NordSüd Verlag, 18,--, übersetzt von Christel Hildebrandt

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Innerhalb der Tagung des MINDENER KREISES fand das Bellman-Konzert der hervorragenden FOLK-Gruppe MOLWERT statt.

MOLWERT besteht aus Hans-Willi Ohl, Klaus-Peter Basel, Edgar Illert, Dietrich Jaekel und Wolfgang Mettenberger. Sie besteht seit ca. 1985. Es gibt die tonträger Molwert, Ntobene, Endlich, Die Gedanken sind frei. Kontakt_ Edgar Illert, Darmstadt 06151 7898 511, Hans-Eilli Ohl, Darmstadt 06151 421 334

Der Mindener Kreis ist ein Zusammenschluss älterer zumeist ehemals Bündischer mit folgenden Aufgaben:

  1. Zusammentreffen von Menschen ähnlicher Jugenderfahrungen, zum Kennenlernen und zum Pflegen von Freundschaften.
  2. Der MK sammelt "Schriftgut, Dokumente und Nachlässe zur Geschichte der Jugendbewegung, insbesondere zur Geschichte der Nachkriegsjungenschaften seit 1945, aber auch ihrer Vorläufer vor 1933 und in der Illegalität des Dritten Reiches"
  3. Darstellung von Entwicklungen und Prägungen im Jugendalter
  4. Herausgabe von Schriften zu den Arbeiten, Nutzung der persönlichen Kapazitäten der Mitglieder.
  5. Tagungen und Informationen zu genannten Themen
  6. Freundschaftsbegegnungen der heute vielfach über Achtzigjährigen.

TAGUNG IN PETERSHAGEN BEI MINDEN 29.9.-1.10.21

Das DJH-Gästehaus bietet gute Möglichkeiten für eine Tagung von 70 Teilnehmern mit Einzelunterbringung und guter Verpflegung und sehr guten räumlichen Voraussetzungen.

Thema: Berichte über Erfahrungen ehemals Jugendbewegter (Berichte über Erfahrungen in den Gruppen und Darlegungen, wieweit sich diese in Beruf und Familie bewährt haben)

Es berichteten Eberhard Biniek, Eckard Holler, Karsten Stange, Helmut Steckel, Hanno Botsch, Günter Fieger-von Kritter (Häring)

Moderation: Jürgen Reulecke.

Konzert: Am Sonnabendabend gab die Folkgruppe „MOLWERT“ ein hervorragend ausgearbeitetes und vorgetragenes Bellman­-Konzert,  Lieder: Zur Nacht wurde gemeinsam gesungen.

Die Lebensberichte der Vortragenden wurden diskutiert. Jürgen Reulecke moderierte locker und humorvoll.

Wie erwartet ergaben sich viele Parallelen. Die meisten der Teilnehmer haben studiert, haben sich in Beruf und Familie stark engagiert und sind der Auffassung, dass ihre persönliche Souveränität durch ihr Wirken in den Bünden der Jugendbewegung geprägt wurde. Begeisterungsfähigkeit, Engagement, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbereitschaft und auch Lebens- und Gestaltungsfreude schimmerten aus den Berichten. 

Ich begegnete vielen Menschen, die ich oft vom Namen her schon kannte oder seit vielen Jahren nicht gesehen hatte. Beeindruckt war ich besonders dadurch, dass ich wohl noch nie einen Kreis zwar alter, aber so souveräner Menschen erlebt habe, wie den Mindener Kreis mit seinen Mitgliedern. Das gesamte Treffen war von gegenseitiger Freundlichkeit und von Respekt geprägt. In persönlichen Gesprächen, in den Redebeiträgen, selbst durch die Kleidung und durch das gemeinsame Singen wurde mir das deutlich. Für mich als Neuling hat die Tagung in ausgezeichneter Atmosphäre das Thema gut erfüllt.

Bei der Mitgliederversammlung wurden der bewährte Vorstand zügig und einstimmig entlastet der neue ebenfalls zügig und einstimmig gewählt. Nach Jürgen Reulecke trat nun Hanno Botsch als Vorsitzender an. Schriftleiter seit 2011 bleibt Eberhard Schürmann (Eby) weiterhin. Die Kasse übernahm Günter Fieger von Kritter (Häring) von Horst Zeller. 

Die nächste Jahrestagung soll Anfang Juni 2022 im Kloster Schöntal bei Heilbronn stattfinden. Einige Themen sind vorgeschlagen. Der Vorstand wird in Zusammenarbeit mit Mitgliedern das neue Thema wählen, evtl. weiterer so bewährter persönlicher Vorträge von Prägungen und Lebenswegen von Mitgliedern.    

hedo holland,  3.10.21

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Svøbsk – Den Langfingrede                                      Label: Go Danish GO0621

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Stringflip – Stringflip      Go’Danish GO0421 mc

Es gibt sie, diese Melodien, die wirklich das Herz berühren. Der Titel „Marie & Nikolaj“ auf diesem Erstlingsalbum dieser jungen Band ist so einer.

Und es gibt sie, diese jungen MusikerInnen, die gleich mit voller Wucht und dabei mit äußerster Leichtigkeit ein wundervolles Erstlingsalbum produzieren und dabei mühelos die Grenzen von dänischer und schwedischer Folkmusik überschreiten und mal ein wenig Jazz, Irish Folk oder Klassik durchblicken lassen. Völlig mühelos. Was für ein großartiges Album ist Emma Kragh-Elmøe (violin, viola), Sofie Bollen (violin), Veronika Kroell Voetmann (cello) und Albin Sundin (cittern) da gelungen! Sieben der neun Titel sind von den Musikern selbst komponiert, zwei sind traditionell (schwedisch und dänisch). Der Einstiegstitel kommt gleich in voller Breite daher und erinnert ein wenig an die schwedische Band Hemållt,

Titel 2. „Skåningen“ kann nicht besser traditionell schwedisch klingen. „Down to the Docks/Set to Sail“ kann irischer nicht sein, “Ganger” ist feinster Jazz mit Malthe Kaptain (trumpet) als Gast. Auch alle anderen Titel können gleichermaßen begeistern.

Und last not least der Titel „Fisken / Æ Rømeser“, den man vielleicht vom Danish String Quartett, ULC oder Baltinget kennt, bildet das traditionelle Finale dieser tollen CD. 10 von 10 Punkten.

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Svøbsk – Den Langfingrede      Label: Go Danish GO0621. mc

Ja, wenn man doch ein wenig besser Dänisch verstehen könnte…

Dann würde man etwas genauer wissen, worum es in den einzelnen Songs geht. So oder so: Dies ist die fünfte CD des Quartetts um das Duo Maren Hallberg (accordion) und Jørgen Dickmeiss (violin, guitar, vocals) mit Theis Langlands (piano, harp) und Simon Busk (percussion).

Eine feine CD ist das auf jeden Fall. Fast durchweg eigene Stücke, jeder steuert als AutorIn ein bisschen Musik bei, und fast alles lehnt sich mehr oder weniger an traditionelle dänische wie auch europäische Folkmusiken an. Und nach 18 Jahren des Bestehens von Svøbsk darf man nichts anderes erwarten als souverän und perfekt gespielte Musik.

Mein absoluter Favorit dabei ist „Nu flyver jeg“, eigentlich „Hansa Sangen“, das allerdings nicht aus der Feder der Bandmitglieder, sondern einer Revue aus dem Jahr 1912 (?) entstammt, und mit einer absoluten Leichtigkeit und Luftigkeit daher kommt.

Wen wundert’s, denn da geht es um ein Luftschiff, und wer noch mehr über diese Geschichte lesen möchte, dem sei die Facebook-Seite der Band empfohlen. Des weiteren: Tolle Songs, wunderbare Instrumentals. Alles in allem: Eine schöne CD, einfühlsam gespielt. Eine echte Empfehlung.

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Ledfoot – Black Valley       Label: TBS Records, 2021. mc

Black Valley – Der Titel charakterisiert die gesamte CD. Ledfoot aka „Tim Scott McConnell“ präsentiert hier sein fünftes Album. Der Stil?

Gothic Blues vielleicht, gutes Folk-Songwriting auf jeden Fall. Intensive Musik ist das, tiefgehend, manchmal etwas düster daherkommend. Hörenswert.  Ledfoot ist Träger des Spellemannprisen, quasi des norwegischen Grammys, ein alter Hase, der hier seine ganze Erfahrung als Sänger und Songwriter ausspielt.

Zum Hören empfehle ich einen heißen Tee mit Rum oder starken Kaffee, schwarz bitte.

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Himla – Himla   Label: GO’Danish Go 0121, 2021. mc

Irgendein Schlaukopf hat mal skandinavische Folkmusiken so charakterisiert: Dänische Folkmusik ist Musik des Lichts, schwedische Folkmusik ist die Musik der dunklen Wälder, und norwegische Folkmusik ist ein Mix aus beidem.

Himla ist ein dänisch-norwegisches Songwriter-Trio mit Adine Fliid (voc, git), Siri Iversen (clarinet, bass clarinet) und Oda Dyrnes (Cello). Himla ist auch gleichzeitig der Titel dieser Debut-CD. Von hellem dänischen Licht ist hier keine Spur. Ganz genau hingeschaut lässt die Instrumentierung das bereits ahnen. Dies ist eher ein melancholisches Album zwischen Volksmusik, Klassik, Songwriting und Avantgarde, auch gerne mal mit Disharmonien experimentierend, und musikalisch wie auch textlich nachdenklich, und teils sehr schwer.

Nichts für Stunden des Frohsinns, aber ganz sicher sehr gut gemacht.

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VAEV – VAEV   Label: GO‘ Danish 1620, 2021.  mc

Man muss sie mögen, “folktronische” Musik, dann liegt man mit dieser CD richtig.

Das Album ist ganz sicher nichts für Traditionalisten, ganz und gar nicht, obwohl Basis fast aller Stücke dänische Traditionals sind. Aber Poul Lendal (Rigsspillemand (fiddle u.v.m) 2014) und David Mondrup, Lehrer für elektronische Musik an der Kunsthochschule Engelsholm (Laptop, Harmonium, Keyboards etc.) machen ihr eigenes Ding. Das ist manchmal überraschend, manchmal vielleicht auch mit etwas zu viel Geräusch versehen, aber das ist auch sicher Geschmackssache, und immer mit einem Augenzwinkern präsentiert. Und auf jeden Fall ist es auch für Traditionsliebende interessant zu hören, wie sich Folkmusik weiterentwickeln könnte.

Und wer das deutsche „Drunten in der grünen Au“ und das irische „Bog down in the valley“ schon kennt, der kann seinen Musikhorizont mit der dänischen Variante „Langt ud i skoven“ erweitern.

Auch dieses Buch aus der wunderbaren Schriftenreihe von Norsk Folkeminnelag (der norwegischen Gesellschaft für Volkskunde) gibt es bisher nur auf Norwegisch, aber wir hoffen. Es hat einen romanhaften Titel: Der Volksfreund und der Meisterdieb. Der Volksfreund ist Ole Vig, ein früher Volksaufklärer, treibende Kraft hinter der norwegischen Heimvolkshochschulbewegung, pietistischer Christ und eigentlich furchtbar moralisch. Der Meisterdieb ist Ole Pedersen Høiland, eben ein Meisterdieb, der für seine Diebereien im Zuchthaus landete. Diese Institution hieß damals auf Norwegisch „Slaveri“ und wie Sklaven wurden die Gefangenen behandelt, zumal solche wie Høiland. Der nämlich wurde berühmt als Ausbrecherkönig – immer wieder entkam er der Sklaverei in Oslo, selbst, wenn er mit eisernen Ringen an die Mauer gekettet war oder in einen Käfig gesteckt wurde, damit die Reisenden ihn besichtigen konnten, ohne sich fürchten zu müssen. Bei seinem vorletzten Ausbruch legte er so ganz nebenbei einen Bankraub hin, mit dem sich für die nächsten 100 Jahre kein anderer in Norwegen messen konnte. Aber die vielen Jahre in Ketten und das anstrengende Räuberleben hatten seine Kraft zerrüttet und nach einem gescheiteren Ausbruchsversuch beging er 1848 im Alter von 52 Jahren in seiner Zelle Selbstmord.

Er war damals in ganz Europa berühmt, es gab Lieder über ihn auf Englisch, Scots und Französisch, und er wurde verherrlicht als edler Räubersmann, der von den Reichen nimmt und den Armen gibt – leider gar nicht wahr, er nahm mit Vorliebe von den Armen und behielt die Beute für sich. Es gab auch schon zu seinen Lebzeiten eine Biographie über ihn auf Schwedisch, die sich angeblich auf eine norwegische Quelle bezog, und zwar auf den Bericht des Volksfreundes Ole Vig (1824 – 1857). Die galt lange als verschollen, wurde aber aufgefunden, und Knut Hermundstad Aukrust, Professor der Kulturwissenschaft in Oslo, druckt sie in seinem Buch zur Gänze ab, weist indes auch nach, dass Vig einen älteren Bericht benutzt und mit seinen moralischen Erörterungen angereichert hat. Er stellt beide Oles vor, beschreibt, wie der Mythos des Gentleman-Ausbrechers entstand, wie er sich in Europa verbreitete und auf welche älteren Mythen und Sagen er aufbauen konnte. Und es gibt wunderbare (oder grauenhafte, z.B. von Ole Høiland im Käfig) Illustrationen. Einfach ein spannendes und lehrreiches Buch! Knut Hermundstad Aukrust: Folkevennen og Mestertyven, 250 S.,

Norsk Folkeminnelag, bei Scandinavian Academic Press, www.scandinavianacademicpress.no (GH)

Skandinavisch als Oberbegriff ist vielleicht nicht ganz richtig, aber die Musik wurde in Norwegen aufgenommen, und einer der beiden Sänger ist Norweger. Der andere ist Andy Irvine, und der tritt immerhin gern in Norwegen auf. Hier mit seinem dortigen Busenfreund Lillebjørn Nilsen. 1994 waren sie zusammen beim Telemark-Festival, warum sie lange rumgetrödelt haben, bis endlich auch alle Fans, die damals zufällig nicht in der Nähe waren, teilhaben dürfen, verraten sie nicht. Ein Foto zeigt die beiden noch recht jungen Herren damals, Lillebjørn noch mit kurzen Haaren, dafür mit Zigarette, Andy Irvine schon damals alterslos. Wie die Musik! Nichts, rein gar nichts, hat ihre Musik seit damals an Frische verloren.

Der eine singt auf Norwegisch, der andere ist im Hintergrund zu hören, umgekehrt genauso, ihre vielen Instrumente passen perfekt zueinander, sie singen alte Lieblinge („My heart’s tonight in Ireland“ und „Ola Tveiten“), Stücke, die wir nicht so oft hören („A Prince among Men“ und „Jenta in Chicago“), ein paar Instrumentals sind auch dabei, zwischendurch stellen sie sich gegenseitig dem Publikum vor und lassen ein paar muntere Sprüche los,

ach, alles ist ein Hochgenuss, aber leider ist die CD mit knapp unter einer Stunde viel zu kurz. Viel zu kurz …

Lillebjørn Nilsen/Andy Irvine: Live in Telemark, Heilo, www.grappa.no (GH)

Kongero, ein nordschwedisches Dialektwort (verwandt mit finnischen Wörtern, kangaspruut z.B. bedeutet Webstuhl) für Spinne, ist der Name, den vier grandiose Sängerinnen ihrer Gruppe gegeben haben. Sie singen a-capella, mal schmissig, mal getragen (wie bei dem Choral „Vila Stilla“), es geht los mit einem lebhaften Lockruf, dem wohl kein Rind und kein Schaf widerstehen könnten, es folgt die schwungvolle Kuckuckspolka, und so geht es immer weiter – unglaubliche Harmonien von fast nicht-mehr-irdischer Schönheit, viel Traditionelles, aber auch selbstgeschriebene Lieder, jedes davon einfach hinreißend.

Die CD wurde live aufgenommen, im kanadischen Longueuil (Québec), die begeisterten Reaktionen des Publikums beweisen, dass bei solchen Gesangskünsten die fremde Sprache keinerlei Hindernis mehr bedeutet.

Kongero: Live in Longueiul, Nordic Notes, www.nordic-notes.de (GH)

Liv Solveig ist Norwegerin, sie schreibt und singt auf Englisch, und in der Pressemeldung steht über ihr Debütalbum „Slow Travels“, es sei „eine Ode an den Delay“ und „Atmosphärische Klangbilder mit urbanem Puls“. Das klingt so grauenhaft, dass man sich zusammenreißen muss, um überhaupt reinzuhören, aber um so größer ist die Überraschung: Es ist eine wunderbare CD, und Liv Solveig gehört nicht zu den Leuten, die unbedingt in einer anderen Sprache singen wollen und sich nicht weiter um die Aussprache scheren.

Von Stimme und Stil her erinnert sie an die McGarrigle-Schwestern, und das ist doch schon mal großartig. Sie schreibt ihre Melodien im derzeit angesagten internationalen Liedermacherstil, auch gut (deutlich bei „Start again“). Beim ersten Lied legt sie wildes Tempo vor, feine Melancholie prägt die übrigen, bisweilen sehr kurzen Lieder („One morning in Harlem“ hat nur vier Zeilen).

Eine interessante Bekanntschaft und ein wirklicher Hörgenuss.

Liv Solveig: Slow Travels, Cargo Records, www.livsolveig.com (GH)

Schon auf der CD „Midsommar“ (FM344) hat sich das schwedische Duo Fjärill des hierzulande nicht so richtig gewürdigten schwedischen Nobelpreisträgers Pär Lagerkvist (1951) angenommen, und ihm zur Seite (gewissermaßen) steht eine Nobelpreisträgerin, Nelly Sachs (1966). Die beiden verbindet, dass die vor den Nazis geflohene Dichterin Sachs in Schweden eine Zuflucht gefunden hatte.

Sie hat Gedichte von Lagerkvist ins Deutsche übersetzt, und beide haben sich in ihrer Dichtung oft von biblischen Gestalten wie Barabas (Lagerkvist) und Hiob (Sachs) inspirieren lassen. Fjärill singen auf Deutsch und auf Schwedisch und spielen eine Vielzahl von Instrumenten, Andreas Grötzinger rezitiert. Sachs und Lagerkvist sind nicht gerade für überschäumende Lustigkeit bekannt, und Titel wie „Hier nehme ich euch gefangen, ihr Worte“ oder „Licht von erlöschenden Sternen“ verlangen geradezu nach dem langsamen, leisen Vortrag, der so eine Art Markenzeichen von Fjärill geworden ist, schmetterlingszart eben. Aber zwischendurch fetzen sie dann countrymäßig los (bei Stück 3, dem „Wunschlied“), und dass Fjäril auch Temperament können, ist die große Überraschung dieser wunderschönen, eigentlich zum Nachdenken anregenden CD. Fjärill: Poësi. Butterfly Records, www.fjärill.de (GH)

Gleich 2 CDs in einem Etui legt die lettische Gruppe Saucējas vor. Dieser Name bedeutet „Vorsängerinnen“ und ist zweifellos Programm. Die zehn Sängerinnen (auf dem Cover in verschiedenen lettischen Trachten zu bestaunen) halten an der lettischen Kulturakademie die Tradition des mehrstimmigen Gesangs aufrecht. Sie greifen dabei auf alte Tonaufnahmen zurück, suchen aber auch im Land nach Saucējas, die noch in dieser Tradition stehen und der Sammlung der Akademie Lieder beisteuern können. Dabā, so der Titel der Doppel-CD, bedeutet „an der Natur“, und das leuchtet ein, mehrere Lieder heißen „Frühlingslied“, es gibt Hirtenlieder, die teilweise klingen wie verzweifelte Liebesklagen (ach, Lettisch müsste man können …), dann aber auch Lockrufe, so wohlklingend, dass noch nicht einmal das störrischste Schaf da widerstehen könnte. Im Hintergrund hören wir bei vielen Liedern Wasser rauschen und Vögel zwitschern, perfekt für das klangliche Naturerlebnis. Die Saucējas suchen sich für die Aufnahmen gezielt Orte aus, die weit weg von Autobahnen oder Hochspannungsleitungen liegen, um dem Lärm der modernen Zivilisation zu entgehen. Das sorgt für Idylle – interessant wäre es, die Tradition irgendwann ins Jetzt transponiert zu hören und eine an einer Bahnlinie entstandene Aufnahme zu hören! Saucējas: Dabā, CPL-Music, www-cpl-music.de (GH)

Anette Gilje war viele Jahre lang krank

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Die Vögel von Tarjei Veesas

Die Geschwister Mattis und Hege leben etwas außerhalb des Dorfes. Sie haben es nicht leicht, denn Geld ist rar und die Last für das für das Materielle zu sorgen liegt in erster Linie bei Hege, denn Mattis ist verloren in eine Kinderwelt und die Natur. Wenn er einmal Arbeit auf einem der umliegenden Höfe findet, ist es nicht für lange und eingestellt wird er meist aus Mitleid. Der Dussel wird er genannt und ist sich seines anders seins durchaus bewusst. Mattis liebt die Natur und er fürchtet Gewitter. Überall sieht er Zeichen und versucht den Sinn der Dinge zu entschlüsseln. Als eines Tages eine Schnepfe ihre gewohnte Flugbahn über dem Haus ändert, ist er sich sicher, das es ein Zeichen ist. Etwas wird sich ändern. Mattis schwankt zwischen Hoffen und Bangen.

Tarjei Veesas ist in seiner Heimat einer Norwegen einer der ganz großen Autoren, aber seltsamer Weise hier zu Lande nahezu unbekannt. Dabei verdient dieser Autor eine ganz große Bühne. K. O. Knausgard hat „Die Vögel“, als den wichtigsten norwegische Roman bezeichnet. Ob er das ist, weiß ich nicht, ganz sicher ist es eine der berührendsten Geschichten, die ich jemals gelesen habe. Trajei Veesas Sprache ist schlicht und entfaltet trotzdem, vielleicht auch gerade deshalb, einen fast hypnotischen Sog. Ehe man sich versieht, befindet man sich in Mattis Welt, die man selbst dann nicht so ganz verlässt, wenn man das Buch aus der Hand gelegt hat.

Die Vögel von Tarjei Veesas, Übersetzer: Hinrich Schmidt-Henkel, Verlag Guggolz, ISBN 9783945370285, Preis 23,00 €

(Kabra)

Und noch ein großer norwegischer Liedermacher feiert ein Jubiläum und beglückt seine Fans mit einer CD-Sammlung. Lars Martin Myhre kann aber auf eine nicht ganz so lange Fahrtzeit zurückblicken wie Lillebjørn, und also beschränkt er sich auf drei CDs.

Von denen ist allerdings jede doppelt so lange wie die von Lillebjørn, und da stimmt das Verhältnis dann wieder. 45 Lieder aus 45 Jahren, heißt das Werk, und dazu gibt es ein dickes Textbuch mit Noten. Viele wunderbare Dinge sind darauf, sein Riesenhit mit Odd Børretzen, „Noen ganger er det helt alright“, das zum Heulen ergreifende Weihnachtslied „Det er jul“, das er mit der Blaskapelle der Heilsarmee aufgenommen hat, sein Trostlied, „Trøstesang“, es gibt zwar wenig Trost, aber so ist das Leben eben. Seine Zusammenarbeit mit Kollegen wurde gebührend bedacht, wir hören Lieder, die er mit dem unvergessenen Arild Nyquist (+ 2004) aufgenommen hat, Odd Børretzen wurde schon erwähnt, sehr viel aus seiner Zusammenarbeit mit Ingvar Hovland, z.B. aus dem gemeinsamen Programm „Kårner Kaffe“  - der Waschzettel auf dem Buchrücken erzählt, dass Lars Martin Myhre im „norwegischen Liederbuch kräftige Spuren hinterlassen“ habe, und das beweist er mit diesem Werk. Bisweilen erinnert er an große schwedische Vorbilder, (könnte Frivoll aus dem gleichnamigen Liederzyklus nicht eine moderne Bellman-Figur sein?), und manchmal, selten in Norwegen an französische, vor allem Georges Brassens scheint manchmal Pate gestanden zu haben. Und: die Auswahl im Buch hat sein Publikum getroffen, und so gesehen beweist Lars Martin Myhres Publikum, dass es wirklich einen grandios guten Geschmack hat.

Lars Martin Myhre: 45 sanger fra 45 år. Fonogram, http://www.larsmartinmyhre.no/ (GH)

Lillebjørn Nilsen kann fünfzig Jahre auf der Bühne feiern und schenkt seinen Fans zu diesem Fest ein dicke Geschenkpackung: 10 CDs, dazu eine DVD mit einen Konzert.

Damit haben wir zwar keine vollständige Lillebjørnsammlung, denn seine Kooperationen mit allerlei KollegInnen auf vielen LPs und CDs fehlen, aber wir kommen sehr weit. Seine legendären Solo-LPs sind hier auf CD gebrannt, jede hat ein paar Infos zu den Liedern und den Gästen (viel zu viele im Laufe der Jahre, um hier alle aufgezählt zu werden, fast immer ist jedenfalls der alte Weggefährte Steinar Ofsdal mit von der Partie). Die Originalcover zeigen, welchen Weg Lillebjørn gegangen ist, der ganz junge frischgebackene Liedermacher noch mit kurzen Haaren, dann der mittlere, der vom Festival des Politischen Liedes in Berlin (DDR) eingeladen und wieder ausgeladen wurde, weil er sich die langen Haare nicht abschneiden wollte, schließlich der heutige, Honecker zum Tort noch immer langhaarig und so wunderbar wie immer. Die CDs zeigen, wie ungeheuer vielseitig der Mann ist, und wie viele Instrumente er virtuos spielt: Gitarre, Banjo, Hardangergeige, Mundharmonika, Dulcimer. Und welches riesige Repertoire er hat: tradionelle Balladen aus vielen Teilen Norwegens, eigene Lieder, bei denen er eine Vielzahl von Einflüssen verarbeitet – irische, spanische, südamerikanische, Blues, Hillbilly und noch viele mehr -, Übersetzungen, Instrumentalstücke, und alles, alles ist in dieser Sammlung vertreten. In seinen eigenen Liedern greift er immer wieder aktuelle Themen auf – und er, der Sänger von Oslo, den die ganze Stadt nur mit Vornamen bezeichnet, nimmt auch seiner Stadt gegenüber kein Blatt vor den Mund. „Die Stadt mit dem großen Herzen“ nennt Oslo sich in der Tourismusreklame. Alles gelogen, singt Lillebjørn, dein Herz ist eiskalt – und er beschreibt, wie „unerwünschte“ Personen dort behandelt werden, Obdachlose, Flüchtlinge … Natürlich fehlt auch seine norwegische Version von Pete Seegers „Rainbow Race“ nicht, auf Norwegisch: „Barn av Regnbuen“ – „Kinder des Regenbogens“. Dieses Lied ist vielleicht das Wichtigste, das er je geschrieben hat. Die deutsche Presse hat zwar darüber berichtet, aber Lillebjørns Name ging dabei unter, weil er den Berichterstattern wohl nicht bekannt war. Also so war das: Als der Neonazi und Massenmörder Anders Bering Breivik in Oslo vor Gericht stand, erklärte er, dass die norwegischen Kinder schon im Kindergarten verdorben und indoktriniert würden, da sie dort „Barn av Regnbuen“ singen müssten und sich danach einbildeten, alle „Rassen“ seien gleichwertig und man solle alle in Norwegen willkommen heißen. Worauf sich 40 000 ehemalige Kindergartenkinder vor dem Gerichtshaus versammelten und dem Mörder energisch „Barn av Regnbuen“ vorsangen. Zu hören ist Lillebjørns Originalversion mit vielen anderen Meisterwerken in dieser CD-Sammlung.

Lillebjørn Nilsen: Stilleste gutt på sovesal 1, Grappa Records, www.grappa.no

PUST, die a-cappella-Gruppe aus Norwegen, sind im FM schon mehrmals erwähnt worden, immer heiß empfohlen, und Empfehlungen haben sie auch diesmal wieder verdient.

Die neue CD mit Weihnachtsliedern traf leider nicht rechtzeitig ein, um ausreichend lange vor dem Fest vorgestellt zu werden, aber egal. Die Zeit verfliegt, bald ist es wieder so weit, am besten gleich anschaffen und einlagern! Auf der CD geht es los mit einem Lied zur Melodie von „Alle Jahre wieder“, die aber auch in England bekannt ist, Christina Rossetti hatte einen Text dazu geschrieben, Ingvar Hovland hat ihn ins Norwegische übersetzt, und das ist schon mal ein guter Anfang. Andere Lieder stammen von Odd Nordtoga (großer norwegischer Liedermacher, bei uns noch nicht so richtig bekannt), Viktor Rudberg, dem Erfinder des Weihnachtswichtels Tomte (später von Astrid Lindgren übernommen und bekannt gemacht) und von dem dichtenden dänischen Bischof Hans Adolph Brorson. „Es ist ein Ros entsprungen“ ist auch mit von der Partie (auf Norwegisch), und überhaupt ist alles wunderbar und bringt Weinachtsstimmung, selbst im elenden Advent 2020.

Pust: Lengt etter lys, Kirkelig Kultuverksted, www.kkv.no (GH)

Der Norweger Jørn Simen Øverli hat schon mit vielen KollegInnen zusammengearbeitet, nun hat er mit zweien ein Trio gegründet, die anderen beiden sind Siri Malmedal Hauge, die singt und Mandoline spielt, und Espen Leite auf dem Akkordeon. Es ist vor allem die unvergleichliche Stimme von Siri Malmedal Hauge, die diese CD zum Erlebnis macht. Versammelt sind hier Lieder aus mehreren Ländern, allesamt nachgedichtet von Jørn Simen Øverli. Die Originaltexte stammen von Bertolt Brecht (in der Presseerklärung steht peinlicherweise „Berthold“, aber auf der CD ist es dann richtig), Wladimir Semjonotowitsch, Wladimir Vysotski, Agnieszka Osiecka und Jacques Brel (und, ganz versteckt und auf dem Cover nicht erwähnt, „Zu Asche, zu Staub“ von Tom Tykwer). Fröhlich, frech, wütend, traurig, wehmütig, anklagend, ein überzeugender Querschnitt durch das Werk der fünf (Tom Tykwer lassen wir in der Klammer, das Lied ist eigentlich nicht gut genug für diese Gesellschaft), sicher sind nicht alle fünf allen hierzulande gleichermaßen vertraut, also gibt es auch viel zu entdecken. Jørn Simen Øverli-Trio: Vidunderlig. Kirkelig Kulturversted. www.kkv.no (GH)

Wenn jemand Texte von klassischen Gedichten vertont und sich dazu auf dem Klavier begleitet, wenn dieser Jemand aus Norwegen kommt und keine Probleme mit der englischen Aussprache hat, dann denken wir doch: Ketil Bjørnstad. Für dessen Fans gibt es nun eine neue Entdeckung zu machen: Petter Udland Johansen, der den Vergleich absolut nicht zu scheuen braucht. Und nein, er ist kein Epigone, er hat seinen eigenen unverkennbaren Stil. Es ist nicht alles Englisch auf der CD, so ist ein Lied von Rudolf Nilsen dabei, dem archetypischen Osloer Asphaltdicher, gefolgt dann von „Hard Times Come Again No More“ von Stephems Collins Foster, so oft gehört, von so vielen Stimmen, doch Petter Udland Johansen fügt diesem Chor noch eine sehr eigene hinzu. Andere Texte stammen von Edgar Allan Poe, Lord Byron, Robert Frost und Thomas Hardy. Wir sehen: vom Feinsten. Textlich wie musikalisch. Petter Udland Johansen: The Road Not Taken, Carpe Diem Records, www.carpediem-records.com (GH)

Folk Galore, so heißt die neue Zeitschrift, die sich vor allem der Musik des europäischen Nordens und des Baltikums widmet. Eine CD wurde jetzt parallel zur neuen Nummer veröffentlicht, was wunderbar ist – ein Hörerlebnis nach dem anderen, wobei das Schwergewicht hier auf dem Baltikum liegt. Sápmi ist allerdings auch vertreten, es geht los mit Disco-Joik von Vilda. Das nächste Stück, von Kra Playground, bietet Gejodel, und wenn man sich in den Alpen wähnt, ist das sicher nicht falsch, deutsche Texteinsprengsel weisen deutlich in diese Richtung. Aus Ungarn kommen Mesceszinka mit ihrer jazzinspirierten Musik, und sie schaffen es, das Saxophon nicht wie den schon viel zu lange üblichen Einheitsbrei klingen zu lassen, kurzum, es gibt wahnsinnig viel zu entdecken bei den 18 Stücken dieser CD, die ganz bestimmt nicht die letzte von Folk Galore sein wird. Folk Galore: Highlights 2020, www.folkgalore.de (GH)

Folk Galore, so heißt die neue Zeitschrift, die sich vor allem der Musik des europäischen Nordens und des Baltikums widmet. Eine CD wurde jetzt parallel zur neuen Nummer veröffentlicht, was wunderbar ist – ein Hörerlebnis nach dem anderen, wobei das Schwergewicht hier auf dem Baltikum liegt. Sápmi ist allerdings auch vertreten, es geht los mit Disco-Joik von Vilda. Das nächste Stück, von Kra Playground, bietet Gejodel, und wenn man sich in den Alpen wähnt, ist das sicher nicht falsch, deutsche Texteinsprengsel weisen deutlich in diese Richtung. Aus Ungarn kommen Mesceszinka mit ihrer jazzinspirierten Musik, und sie schaffen es, das Saxophon nicht wie den schon viel zu lange üblichen Einheitsbrei klingen zu lassen, kurzum, es gibt wahnsinnig viel zu entdecken bei den 18 Stücken dieser CD, die ganz bestimmt nicht die letzte von Folk Galore sein wird. Folk Galore: Highlights 2020, www.folkgalore.de (GH)

Sväng  In Trad we trust.jpeg

Sväng  In Trad we trust.jpeg.  Rezension 1

Kind of Folk, Vol. 3 - Iceland
Bestellnummer: ALLICE2027

Über die letzten Jahre hat die Formation „Groupa“ eine ganze Generation skandinavischer Musiker mit ihrem Pioniergeist und ihren herausragenden musikalischen Fähigkeiten inspiriert. Das neue Album ihrer Reihe „Kind of Folk“ steht exemplarisch für ihr Bestreben, nordischen Folk neu zu erfinden – dieses Mal mit dem Fokus auf Island. Traditionelle Rímur (isländische Gedichte) legen sich über innovative Instrumentationen und gefühlvolle Improvisationen. „Kind of Folk, Vol. 3 – Iceland“ ist nicht nur eine Fortsetzung, sondern ihre ganz eigene Reise, ihre Saga durch die Welt der Rímur, durch wüste Landschaften und raue Winde.

Suden Aika sind vier finnische Sängerinnen, die seit 15 Jahren zusammenarbeiten,

Ankerdram

www.gofolk.dlk

www.gofolk.dk - Turid bereitete ihr Album im House der Lieder in Austin,Texas

Mit Klavier, Harmonika und Gesang präsentieren die Drei schöne Lieder und Musiken von Carl Nielsen.

www.gofolk.dk

Rune Tornsgaard Sörensen, Ale Carr und Nikolaj Busk

www.gofolk.dk

M & D www.gofolk.dk - Da fetzen die beiden Geigen , dann auch die Hardangerfiddle und die Stimme von Maja.

www.galileo-mc.de (Heilo Norwegen)

singt wie eine finnische Elfe, naja, wie wir uns den finnischen Elfengesang so vorstellen. Mit heller, klarer und oft auch sehr starker Stimme,

ist ein norwegischer Maultrommelvirtuose, der nun eine CD herausgebracht hat, mit dem programmatischen Titel „Munnharpe II“,

Eamirtni - Rirneborn
www.Nordic Notes.de

Three Decades of Vocal Music
www.grappa.no

Die norwegische Band bringt Tagträume des dunklen norwegischen Winters. Melancholisch mit sparsamen Tönen gesungen und musiziert. Dunkle Bärenmusik zur Musik des Zauberers. Faszinierend , zaubervoll, märchenhaft, mystisch. Alle Musiken und Verse von Erik E. www.soulsellerrecords.com
ist nicht gerade ein seltener Name, und so denkt man vielleicht nicht gleich daran, aber es ist wirklich so:...

Ole Paus ist wohl der bekannteste Liedermacher Norwegens, vielleicht vergleichbar mit Reinhard Mey hierzulande.

heißt das Schwimmbad der norwegischen Gemeinde Froland, und damit könnte die Geschichte auch schon zu Hause sein.

ist ein schwe-discher Liedermacher, der schon zwei CDs mit Nachdichtungen von Leonard Cohen-Liedern herausgebracht hat.

Übers Wattenmeer – dem Wattenmeer, die ganze Nordseeküste entlang – ist eine CD gewidmet,...

Firil bedeutet "Spuren" und Firil ist ein norwegisch-schwedisches Quartett,...

65 Grad Nord . www.stefan-johanssonde .

The diary Of Robert Reverie . www.brokensilence.de .

Life Songs aus Norwegen . Reidar ist dem FM kein Unbekannter.

Schon lange ein Geheimtip, jetzt gibt es die CD von Systrami endlich auch hierzulande.Systrami, dieser geheimnisvolle Name ist einfach schwedisch und bedeutet „meine Schwester“.

Suden Aika sind vier finnische Sängerinnen, die seit 15 Jahren zusammenarbeiten, sie lieben allerlei Musikstile, bevorzugen sehr dezente Instrumentierung, aber die Betonung liegt natürlich auf den Stimmen.

Det vi har . Die neue Veröffentlichung von Kari Bremnes ist eine kleine Enttäuschung, wenn man ihre Live- Preformance kennt. Woran es liegt, ist nicht so einfach rauszubekommen.

Tidens Ekko 

www.gofolk.dk

Jorland 

www.nordpool-musik.de 

Plays Tango

Galileo-mc.de 

Die vier finnischen Musikanten zählen zu den führenden Mundharmonikaspielern der Welt.

Sie sind so gut, dass sie sich immer mal ein paar schräge Töne leisten können, dass ihre Tangos dadurch reizvoller, einprägsamer, künstlerischer werden. Der Tango, langsame Schmuse-Tango ist in Finnland so verbreitet, dass er den alten, schnellen Nationaltanz Yenkka lange abgelöst hat. So ist Finnland zum zweiten Tangoland nach Argentinien geworden. Nirgendwo in Europa wird wohl mehr Tango getanzt. Der erste Tango wurde wohl von einigen betrunkenen Seeleuten um 1910 nach Finnland gebracht. Der wurde nun in Helsinki und Viborg gespielt in einer neuen Version für die höhere Gesellschaft.  

So entstand der finnische Tango, wurde vor dem ersten Weltkrieg geboren, als Finnland noch zwangsweise russische Provinz war Er wurde neugeboren nach dem schrecklichen Bürgerkrieg und dem 2. Weltkrieg. Und auch in Viborg, das heute zu Russland zählt, wird er gespielt. Die altenargentinischen Melodien und Tex-te waren vergessen. Neue kamen hinzu, die Leid und Unfreiheit besangen und halfen, die Not und die schweren Erlebnisse der Kriege und der Vertreibung aus Ost-Karelien zu verarbeiten.

Sväng hat mitdiesen schönen Melodien dem Tango eine neue Note geschenkt. Jouko Kyhälä und Eero Grundström sind die Komponisten.  Die CD ist allen Tangoliebhabern und -Künstlern gewidmet.

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Wenn Melanie Mau (Gesang) und Martin Schnella (Gitarren, Gesang) sich einiger Lieblingssongs aus mehreren Jahrzehnten annehmen, kann man eigentlich nicht von Covern reden.

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 Blau ist das Wasser, weiß ist die Luft und golden der Sonnenschein in der nordischen Sommernacht...

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 Ob Einar Flaa wohl das Gefühl hat, zur falschen Zeit zu leben?

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Helene Blum & Harald Haugaard Band präsentieren ihr erstes gemeinsames Album Strømmen an 6 Terminen im Oktober in Deutschland

Kamilla Wigestrand ist eine norwegische Sängerin und Pianistin, die alle ihre Lieder selbst schreibt.

Ailu für seine Freunde, kann ohne Übertreibung als der bedeutendste samische Künstler des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden, als Sänger, Komponist, Maler und Autor brachte er samische Kultur in die Welt und Einflüsse aus aller Welt in die samische Kultur ein. In diesem Jahr wäre er 70 geworden, und aus diesem Anlaß gibt es eine CD mit der Musik zu dem von ihm geschriebenen Theaterstück „Ritjnoaivi ja nieguid oaidni" („Der Frosthaarige und der Traumseher"). Ailus Bild ist auf dem Cover, umgeben von japanischen Schriftzeichen, er hat sich für dieses auf samischen Mythen beruhende Stück nämlich vom japanischen Noh-Theater inspirieren lassen. Japanische Einflüsse in der Instrumentierung klingen durch, aber nicht nur, aus der Vielzahl der musikalischen Zitate wollen wir hier nur das Kingston Trio erwähnen („Reuben James" ist deutlich zu hören). Von Ailu verfasstes Joiken ist ebenso vertreten wie zarte Flöten- und Trommelarrangements. Von den Mitwirkenden dieser großartigen CD sind vor allem zu erwähnen die Sängerin Inga-Maret Gaup Juuso und der Keyboarder Esa Kotilainen, Mitstreiter auf zahlreichen Valkeapää-CDs früherer Jahre. Ritjnoaivi ja nieguid oaidni, DATCD-61, www.dat.net (GH)
Die samische Sängerin aus Karasjohka Elin Kåven lässt ihre neue CD mit einem Tango beginnen, schließlich sind die Sami international und wohnen auch im Tangoland Finnland. Es geht bunt gemischt weiter, eine Prise Joik, eine Prise Country, viel (bisweilen überdosiert) Glockenspiel und schöner Gesang, hell, klar und irgendwie verlockend. Was kein Wunder ist, denn die CD ist gewidmet der Ulda, einem Wesen aus der samischen Mythologie. Die Ulden leben unterirdisch in Höhlen voller Gold, wirken auf den ersten Blick überirdisch schön,
haben aber finstere Geheimnisse. Mit ihrem wundervollen Gesang locken sie nichtsahnende Wanderer in ihre Höhlen, und nur selten haben die Wanderer Lust, die Höhlen und die Ulden dann wieder zu verlassen. Im Namen und im Wesen ähneln sie also den Hulden aus der germanischen Mythologie zum Verwechseln, und somit ist diese CD der ideale samische Beitrag zum Wagnerjahr 2013.

Elin Kåven: Máizanthaw, DATCD-63, www.dat.net (GH){slider Inga Ravna Eira (CD)}Vor langer Zeit kam die Tochter der Sonne zu den Menschen und zeigte ihnen, wie man Rentiere zähmt. Als die Menschen das gelernt hatten, gingen die Männer ganz selbstverständlich davon aus, daß die Herden nun ihnen gehörten und nur vom Vater auf den Sohn vererbt werden könnten. Die samische Sängerin Inga Ravna Eira erzählt diese Geschichte in vielen Liedern voller Joik und mit interessanter Instrumentalbegleitung. Wir hören die Geschichte einer jungen Frau, die den Umgang mit den Rentieren lernt, sie kann sie einfangen, schlachten, ausweiden, das Fell gerben, das Fleisch dörren, doch als sie eigene Rentiere haben möchte, heißt es: Nein, eine Frau kann das nicht. Such dir einen Rentierbesitzer und verlieb dich bloß nicht in einen, der keine Herde hat.Sie aber besteht darauf, eigene Tiere zu haben, denn einen vernünftigen Grund, warum Frauen nicht dieselben Rechte haben sollten wie Männer, hat noch niemand ersonnen. Auch ohne Samischkenntnisse sind der Kampf dieser Frau, ihre Wut und Verletzung und am Ende ihr Triumph gut zu verstehen, dafür sorgt die Gesangskunst der Sängerin. Für die Instrumentalbegleitung (einzelne Instrumente sind nicht genannt) ist Patrick Shaw Iversen verantwortlich.

Inga Ravna Eira: Gilši. DATCD-62, www.dat.net (GH){slider Die neue CD des Duos Skáidi}... fängt an wie eine konventionelle Joik-CD, im Covertext erzählt Inga Juuso, wie ertragreich die Zusammenarbeit mit dem Bassisten und Schlagzeuger Steinar Raknes für sie ist. Den Titel der einzelnen Stücke können wir entnehmen, daß manche der Aufnahmen Personenjoiks sind, eins ist Jáhkoš Aslat gewidmet, einem der nach dem Aufstand von 1852 hingerichteten samischen Aufrührer. Infos zu den anderen bejoikten Personen fehlen leider. Durch den oft bluesigen Baß von Steinar Raknes wird die CD immer unkonventioneller, Joik, klar, aber weitergeführt, mit klaren Einflüssen aus Blues, Jazz und Country, und daß die CD nicht mit Joik endet, sondern mit einem Lied von Emmylou Harris, „Deeper Well", gesungen auf Englisch von Steinar Raknes, wirkt da doch nur logisch. Doch so klangvoll diese CD ist, bitte, DAT, übernehmt nicht die norwegische Unsitte, CDs ohne Infos in die Welt zu schicken!

Skáidi: Skáidegeahči, DAT-CD 58, www.dat.net (GH) {slider Norwegische Märchen (Buch)}

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gaben Asbjörnsen und Moe ihre norwegischen Märchen heraus, angeregt wurden sie durch die damals international berühmte Sammlung der Gebrüder Grimm, sie übernahmen sogar den Stil, den Wilhelm Grimm den Kinder & Hausmärchen verpaßt hatte. Wenn der Herausgeber einer soeben erschienenen Auswahl die beiden also als „Brüder Grimm Norwegens" bezeichnet, dann hat er mehr Recht, als er wohl selbst ahnt. 30 Märchen sind für diese Ausgabe ausgesucht worden, zum ersten Mal seit Jahrzehnten wurden sie neu übersetzt, und zwar von der in Koblenz lebenden norwegischen Übersetzerin Åse Birkenheier. Ihr ist es gelungen, den althergebrachten Märchenstil beizubehalten und die Märchen doch in eine heutige Sprache zu übertragen, ohne dabei krampfhaft modern zu wirken. Wie sie selbst sagt, waren ihre Enkel dabei ihre wichtigsten Berater. Es ist schade, daß sie nicht auch das Vorwort geschrieben hat. Das hat der Herausgeber, Christoph Klöft übernommen, aber er erzählt vor allem, wie wunderbar er die Märchen findet, über ihre Geschichte, die Grimmconnection und vor allem die Auswahlkriterien erfahren wir so gut wie nichts. Aber egal, es geht ja um die Märchen, und die lohnen das Lesen allemal. Fast alle kennen wir auch in deutschen Varianten, aber alle sind eben mit norwegischen Requisiten angereichert worden, das tapfere Schneiderlein z.B. ist hier gar keins, sondern heißt Aschenbengel, und begegnet keinem Riesen, sondern einem Troll. Manchmal sind die Rollen vertauscht, wo im deutschen Märchen eine Frau auftritt, ist es im norwegischen ein Mann, und umgekehrt, und der dicke fette Pfannekuchen sagt in Norwegen nicht „kantapper kantapper". Ein Buch voller Überraschungen also, dazu mit den grandiosen alten Illustrationen von u. a. Theodor Kittelsen.

Mit Espen Aschenbengel im Land der Trolle, Hamouda Verlag, 148 S., 13,90 (GH)


06.10.2020 Helene Blum & Harald Haugaard Band präsentieren ihr erstes gemeinsames Album Strømmen an 6 Terminen im Oktober in Deutschland
Seit 2008 ist die Helene Blum & Harald Haugaard Band gemeinsam auf Tour, um die jeweiligen Solo-Alben der beiden dänischen Folksuperstars zu präsentieren. Im Oktober ist die Band nun mit dem ersten gemeinsamen Album „Strømmen“ in Deutschland auf Tour und gastiert in 6 deutschen Städten. Den Anfang macht dabei das Konzert in der Dänischen Botschaft am Donnerstag den 8.10. Die weiteren Konzerte sind wie folgt: 9.10. Eisleben – 22.10. Nürnberg – 23.10. Ravensburg – 24.10. Helmbrechts – 25.10. Lüdenscheid. mehr
01.10.2020 Helene Blum und Harald Haugaard in den Worldmusic Charts
Mit ihrem ersten gemeinsamen Album haben sich Sängerin Helene Blum und Geiger Harald Haugaard in den Transglobal Worldmusic Charts und den World Music Charts Europe für den Monat Oktober platziert. „Strømmen“ nimmt sich der dänischen Musiktradition an und haucht dem kulturellen Erben ihrer Heimat neues Leben ein.
09.09.2020 Preis der deutschen Schallplattenkritik
Das aktuelle Album „I Want My Money Back“ von Dr. Will hat es auf die vierteljährliche Bestenliste des PdSK geschafft. Bereits zum zweiten Mal wurde der Musiker in der Kategorie Blues ausgezeichnet. Für die Jury in Person von Karl Leitner „zeigt sich der Mann mit dem einzigartigen Sound, der zwar in München lebt, dessen Herz aber für New Orleans schlägt, erneut auf einem Gipfelpunkt seiner Kreativität und Schaffenskraft.“

De Kuckuck up den Tune satt

Hinrich Langeloh

Alte und neue Deutsche (Volks-)Tänze

Aus der Osdorfer Tanzwerkstatt

Mit CD -Osdorfer Tanzmusik

Noten, Tanzbeschreibungen, Texten, Hintergrund Gitarrengriffen

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Bundesverband für deutschen Tanz)

www.tanzwerkstatt-osdorf.de

Ursula und Hinrich schenkten mir Buch und CD zum 90.ten Geburtstag 2023 . Und ich tanzte die Tänze mit Freunden beim Tanzhaus des Möllner FolkClubs e. V. im Nobember 2023.

Die neukreierten Tänze bringen eine neue Art, einen neuen Schwung in das heutige Folk-/Volkstanzen. Schon oft gab es in der Folkszene Musiker, die ein altes deutsches Lied anstimmten und dazu eine kleine, neue Tanzform ansagten. Das ist mit diesem Buch zu einem Prinzip geworden, aus dem ein neuer, weitverbreiteter Tanzstil entstehen kann. Elberaben und Liederjan habe bei ihren Tanzmusiken einer Reihe solcher Tänze. Dass sich nun Tanzmeister und Musiker der Os-Dorfmusik die Art alter Melodien zur Aufgabe machen, mit Begeisterung, mit tollem Ensemblespiel, mit Gesang und mit dem Wunsch, die Tänze weiterzugeben und bekannt zu machen, freut mich sehr. Hinzu kommt, dass für diese Tänze nur sehr leichte Schrittfolgen gebraucht werden, dass sie leichter auch für „Neulinge“ tanzbar sind, als die norddeutschen Bunten mit vielen Tanzkehren. Die schönen Tanzlieder und Melodien, viele auch in Moll, überzeugen. Ich wünsche diesem Projekt, dass es viele weitere Mitmacher, Bands, Begeisterte findet. Deutschland, besonders Norddeutschland kann es brauchen. hedo 28.11.23

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Tangoyim – das klingt, als ob hier Goyim Tango spielen, und einige Male tun sie das auch, doch Tangofans, seid vorgewarnt, das ist kein Tango-Album. Stefanie Hölzle und Daniel Marsch spielen jiddische Lieder und Klezmer, und da ist auch mal ein Tango dabei, ebenso wie ein Walzer und andere Tanzmelodien. Die beiden singen und spielen Klavier, Geige, Bratsche, Klarinette und Akkordeon, Iris Bertholdt liefert eine weitere Singstimme. Die CD ist sozusagen ein Querschnitt durch die jiddische Musik, Das reich bebilderte Beiheft enthält die Texte samt Übersetzungen ins Hochdeutsche, dazu Infos über die Liederschreiber (nur Männer). Es geht um Auswanderung, Kindheitserinnerungen, Vertreibung, Verfolgung, es gibt ein Schlaflied und Instrumentalstücke. Und die große Überraschung ist das Lied „Geven a tsay“ von Boris Fomin und Konstantin Podrevsky. Sie schrieben es 1917 – ein halbes Jahrhundert später wurde es in englischer Fassung mit dem Titel „Those were the days“ weltbekannt. Tangoyim: Mazl, www.tangoyim.de (GH)

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Wir sind ein Kreis, die schönsten Rituallieder in deutscher Sprache                                                                                               Hg. Von Donate Pahnke McIntoch
Es liegt jetzt ein Liederbuch vor mit bekannten und nicht bekannten Ritualliedern der naturreligiösen Bewegung. Die Sammlung umfasst Kreislieder, Elementelieder, Lieder für die Natur und die Große Göttin, für das Leben und Sterben, Zauberlieder, Wandlungslieder, lustige und kämpferische Lieder, Heilungslieder und Chants. Sie thematisieren unser Eingebundensein in die natürlichen und kosmischen Abläufe, spiegeln die sich verändernden Energien im Jahreskreis und bereichern die Seele. Sie werden gesungen bei Jahreskreisfesten eingebunden in Ritualen. Sie wurden vorwiegend mündlich überliefert und wurden jetzt von der Herausgeberin ins Deutsche übersetzt, um diese auch hier zu singen. Das Singen in der Muttersprache hat noch einmal eine ganz eigene Kraft für uns und die gesungenen Worte verankern sich auf der Herzebene. Sie macht im Buch darauf aufmerksam, welche Bedeutung Rituale haben und gibt Tipps, diese musikalisch zu gestalten. Die Lieder wurden von Sylke Zimbel notiert. So liegt ein erstes Buch vor mit einer Sammlung, die RitualleiterInnen unterstützen, ihre Arbeit inhaltlich auszubauen zu können. Die Autorin ist Leiterin des Selene- Instituts für Rituale in Bremen: www.selene-institut.de
Mir gefällt die Sammlung und viele der Lieder werden in ihrer Bedeutung beschrieben. Ich singe jetzt selber drei Jahre spirituelle und naturreligiöse Lieder und das Buch wird mein Repertoire erweitern. Ich freue mich darauf und das Stöbern und Ausprobieren macht Spaß.     Rezension von Tina Kurr

Lieder + Tänze von Föhr + Amrum

V. F. Faltings, Jan I. Faltings, D. Werner:

Ein Beitrag zur inselnordfriesischen Musikgeschichte

Die FolkPost der LAG Folk Schleswig-Holstein wies in einer ihrer letzten Ausgaben auf diesen Band hin, und ich habe ihn mir zu Weihnachten gewünscht. Hier nun eine kurze Vorstellung.

Es ist schon etliche Jahre her, dass ich auf der Insel Föhr einen Osterurlaub verbracht hatte. Dass Friesisch und Plattdeutsch nicht das gleich sind, wusste ich schon. Dass es einen Unterschied zwischen Westfriesisch, Ostfriesisch (leider ausgestorben) und Nordfriesisch gibt, konnte ich mir denken. Unsere Vermieterin klärt mich dann noch auf, dass im Nordfriesischen weiterhin zwischen dem Festlandfriesisch und dem Inselfriesisch und beim Inselfriesisch noch einmal zwischen dem auf Föhr, Amrum und Sylt unterschieden wird. In diesem Buch konnte ich nun lernen, dass auf der Insel Föhr zumindest früher auch noch zwischen dem Ostland- und dem Westlanddialekt unterschieden wurde. Soweit zur Einleitung.

Nun aber zu dem Büchlein.

Der Band besteht aus einem Textteil (gut 100 Seiten) und einem Notenteil (gut 60 Seiten). Im Textteil geht V. F. Faltings auf die, wie er schreibt, nicht gerade üppige Quellenlage ein, stellt die Notenquellen und einige Tänze dar und geht dann recht ausführlich auf einige besonders typische Lieder ein. Wegen der Bedeutung der Schifffahrt und des Fisch- und Walfangs ist es nicht verwunderlich, dass Einflüsse aus England, den Niederlanden, Dänemark und natürlich auch aus den norddeutschen Gegenden zu erkennen sind. Interessant sind die vielen Zitate aus alten Briefen und Berichten, die die Anlässe und Orte beschreiben, zu denen bestimmte Lieder und Tänze gesungen und gespielt wurden. Als Musikinstrument spielte die Geige eine besondere Rolle.

Der Notenteil wird durch eine knapp drei Seiten lange Vorbemerkung eingeleitet. Darin weisen J. I. Faltings und D. Werner darauf hin, dass die alten Aufzeichnungen – wie wohl immer - einige Fehler enthalten. Die 66 ausgewählten Melodien haben sie deshalb nur vorsichtig korrigiert, um die Originalmelodien nicht zu verändern. Bezüglich der Spielweise empfehlen die beiden eine gewisse Anlehnung an den Stil der heutigen Spielleute auf der dänischen Insel Fanö, denn die Musik auf der Westseite der jütländischen Halbinsel dürfte in früheren Zeiten einige Gemeinsamkeiten aufgewiesen haben.

Beide Autoren des zweiten Teils sind Mitglieder der jungen nordfriesischen Folkband Kalüün. Von ihr gibt es bereits eine CD mit dem Titel Spöören. Auf der Homepage der Band (www.kaluun.de) finden sich zahlreiche Tonbeispiele, wo wir hören können, wie die Musik klingen kann. Und natürlich kann man die CD (14,99 EUR zzgl. Versandkosten) und das Buch über diese Homepage auch kaufen. Beides Leute zu empfehlen, die etwas tiefer in die interessante Materie einsteigen möchten.

(Peter Wachner 02/2016)

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Les Mamans du Congo & Rrobin

– CD: „Ya Mizole“

erschienen 11/2023 auf dem Label Jarring Effects

Mosaik Music Promotion, Oberhafenkontor / Stadtdeich 27, 20097 Hamburg, www.music-promotion.de

Gleich vorweg – wer HipHop nicht mag, sollte die Finger von dieser CD lassen. Und – schade das die wunderbaren Klänge des traditionellen Lamellophons (Daumenklavier, Kalimba) nur sehr sparsam eingesetzt werden. Dies ist die zweite CD aus der Kooperation von Les Mamans du Congo mit dem französischen HipHopper und Breakdancer Robin. Bei der ersten CD bestimmten noch Gabeln, Teller, Körbe und Trommelstöcke den percussiven Sound. Für mein Empfinden ist die vorliegende CD überelektronisiert! Die fünf Sängerinnen besingen die Geschichte ihres Volkes und den Alltag kongolesischer Frauen. Oft beginnt die Vorsängerin eine Phrase und die anderen wiederholen diese im Wechselgesang. Das erklärte Ziel der Mamans du Congo unter der Leitung von Gladys Samba, Emanzipation und Ehrung des kongolesischen Kulturerbes, wird für meinen Geschmack vom westlichen HipHop zu sehr dominiert. Das mag die Popularität des Projektes in Europa stärken – es leistet ihm aber möglicherweise inhaltlich musikalisch einen Bärendienst.             

Rezension Elimar Sturmhoebel

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Manou Gallo – CD: „AFRO BASS FUSION“

erschienen 11/2023 auf dem Label Manou Gallo Mosaik Music Promotion, Oberhafenkontor / Stadtdeich 27, 20097 Hamburg, www.music-promotion.de

Manou Gallo ist eine in Westafrika weithin bekannte Musikerin. Sie spielt einen unverwechselbaren Bass und setzt ihre Stimme vielfältig ein. In Europa wurde sie mit ihrem Album „Afro Groove Queen“ und bekannt. Im Oktober 2022 brillierte sie auf IX. internationalen Festival Jazz und Natur-Fotografie (#naturajazz) auf Teneriffa. Der jazzige Groove ist auch ihr unverwechselbares Markenzeichen. Einige Stücke auf dieser Studio-CD sind packend arrangiert und gehen direkt in die Beine. Gallos musikalisch unverkennbar afrikanische Wurzeln setzt sie hier in einem extrem breiten Spektrum von Funk, Soul, R&B, Pop, RAP, Skat, Jazz usw. ein. Für meinen Geschmack ist die Bandbreite aber einfach zu groß und so wirkt die Musik streckenweise beliebig und überarrangiert. Das ist schade! Manou Gallos Potential kommt für mich bei Live-Konzerten deutlich besser zum Tragen.         

Rezension Elimar Sturmhoebel

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Ein Tribut an die Judds, das wunderbare Mutter-Tochter-Duo! Um ihnen zu huldigen, haben sich „einige der größten Stars der Musikszene“ zusammengetan, sagt die Presse-Info, und das ist sicher wahr, auch wenn vielleicht der Ruhm einiger dieser Stars noch nicht so richtig über den großen Teich zu uns vorgedrungen ist. Nett, sie kennenzulernen, z.B. Jamey Johnson und Cody Johnson (ob die wohl miteinander verwandt sind?).

Dolly Parton ist dabei, und mehr "größter Star" geht ja wohl nicht. Und Carl Perkins, aber offenbar nicht DER Carl Perkins, der  ist ja bereits 1998 verstorben (über den aktuellen Carl Perkins konnte die Rezensentin leider nichts herausfinden).

Tochter Wynonna von den Original-Judds ist dabei, Mutter Naomi Judd starb 2022, kurz vor einer geplanten Reunion-Tour.

Die CD erweckt Erinnerungen, und wer die Judds bisher nicht kannte, hat hier den idealen Einstieg und wird bestimmt süchtig.

A Tribute to the Judds, BMG/Warner, www.cmm-online.de (GH)

CMM, Tiefe Str. 6, 31789 Hameln

‘A Tribute to the Judds’ Honors the Duo’s Timeless Legacy: ‘It’s a Bittersweet Process,’ Says WynonnaVarious Artists - A Tribute to The Judds

 Tribute to the Judds

Cmm-consulting for music an media www.cmm-online.de

Das US-Countryduo Wynonna Judd und Naomi Judd wurde weltberühmt. Nun hatten sie ihr 40-jahriges Jubiläum. Einige der größten Stars der Musikszene  haben für Sie ein Album mit neu interpretierten Versionen der Judds-Aufnahmen aus den 80er Jahren als Ehrung ausgezeichnet aufgenommen zusammengestellt, darunter auch Wynonna Judd.

Wynonnas Mutter Naomi ist 2022 in Kentucky gestorben. 1983 hatte Naomi mit ihrer tochter das Duo gegründet. Schnell wurden sie berühmt und waren bis 2022 immer wieder gemeinsam aktiv und brachten es zu 20 top ten hits und erhielten den Golden Plate Award 1993 und mehrere Grammies und wurden in die Ruhmeshalle „Country Music Hall of Fame aufgenommen.

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Kennedy Administration – Second Term

Diese Scheibe, als CD und als LP bietet bietet knapp 40 Minuten Funky Soul, mit jazzigen Solis, in der Tradition von Leuten wie Prince, Kool and the Gang oder Chaka Khan, auch kleinere Soundgimmiks sind zu hören im Anklang an die Disco-Musik aber die Stimme der Sängerin und der Chorgesang gehen deutlich Richtung Soul. Die Stücke sind gut tanzbar, einige Einwürfe vermitteln einen Live-Eindruck, auch wenn die Musik aus dem Studio kommt.

Die Besetzung in den einzelnen Stücken wechselt von sparsam, Gesang und Keyboard bis zu Funkband, in der Bläser, (E- oder Synth-)Bass, Gitarre, Chor und Drums noch mitspielen.

Trotz der Vorspielung einer Live-Atmosphäre aber eine hörenswerte Scheibe mit durchaus lebendigen Grooves und souligem Gesang.

Leopard N 77127

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World, Elektro, Folk

Ganna – Kupala

Ganna Gryniva ist Ukrainerin, lebt aber seit über 20 Jahren in Deutschland, wohin sie (13jährig) mit ihren Eltern gekommen ist. Ihre Verbundenheit mit der Heimat wurzelt in  ihren Nachforschungen über Volksmusik ihrer ehemaligen Heimat. Während ihres Gesangsstudiums hat sie auch begonnen, sich für Sample- und Loop-Techniken zu interessieren.

Auf dieser CD verbindet sie dies mit traditionellen Liedern, die sie bei ihren Forschungen ausgegraben hat.

Sphärischer, teils mehrstimmiger Gesang, der mich ein wenig an Marie Boine erinnert, wird hier kontrastiert mit elektronischen Loops und Rhythmen aus Latin, Jazz und Hiphop. dabei versteht sie es, alles organisch klingen zu lassen.

Sicher spielt dabei auch eine Rolle, dass Ganna, außer dem Gesang, das exotische Guitaret einsetzt, ein exotisches halbelektronisches Instrument, das bei Hohner entwickelt und in den Jahren 1963 – 66 produziert und vertrieben wurde. Und natürlich Julian Sartorius, der sein Können auf dem Schlagzeug beisteuert.

Im Booklet gibt es zu den einzelnen Liedern jeweils eine kurze Erklärung auf Englisch.

Die 8 Stücke auf dieser CD bringen es leider nur auf knapp 36 Minuten.

LC 27948

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World, Elektro, Hiphop

Tayfun Guttstadt - Tarâpzâde

Wie das Coverbild der CD ausdrückt, ist Tayfun ein Kind zweier Welten. In seiner Hamburger Jugendzeit hat er Gitarre gelernt und die Liebe zu Hiphop entwickelt. Nach dem Abitur, auf den Spuren seines türkischen Vaters, hat er in der Türkei die traditionelle Musik des vorderasiatischen und türkisch-arabischen Raums kennengelernt. Er erwarb sich eine klassische Langflöte, Nei genannt, und lernte viel über die klassischen Musikstile.

Nach seinem Studium der Musik- und Islamwissenschaften in Hamburg ging er für einige Zeit nach Antalya, wo er mit diversen Musikern und Musikerinnen Auftrittserfahrungen , auch Erfahrungen als Sänger sammelte und sich mit Jazz beschäftigte.

Der Titel der CD/LP bezieht sich auf den klassischen arabischen Musikstil Tarâb, der die CD neben den Hiphopsounds und jazzigen Rhythmen prägt.

Auf dem Cover sind keine Informationen über Mitspieler, weshalb ich davon ausgehe, dass er alles alleine mit Sampletechnik, Loops und Overdubs aufgenommen hat. Dennoch wirkt die Musik nicht steril technisch, sondern bildet eine gelungene Synthese aus traditioneller arabischer Musik und moderner westlicher Hiphop- und Techno- Musik.

https://t1p.de/9sjv6 oder brokensilence 31101

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Roger Miller (1936 – 1992) geboren in Fort Worth, Texas, aufgewachsen in recht armen Verhältnissen bei Verwandten in Oklahoma, Country-Sänger, Komponist und Texter, Grammy-Gewinner, Broadway-Autor, Session-Musiker war eine der widersprüchlichsten Vertreter der amerikanischen Country-Szene. Zu dessen schwärzesten Zeiten vertrat er sogar Johnny Cash bei Live-Auftritten, wenn dieser dazu nicht in der Lage war. Zu durchschlagenden Erfolgen in der Szene reichte es für Miller nie, und rasch verdientes Geld war genauso schnell wieder ausgegeben, und doch gibt es zahllose Adaptionen seiner Songs, zwischen Ernsthaftigkeit und Humor, von MusikerkollegInnen, die, wie „King oft he Road“ selbst hier hinreichend bekannt sind. Die Songtitel sind ebenso wie die Texte manchmal etwas befremdlich, manchmal gehobener Unsinn, „You can’t Roller Skate in a Buffalo Herd“, „My Uncle Used to Love Me But She Died“, erzählen aber immer eine komplette Geschichte. Zu Millers Zeiten war das in der Country-Szene relativ neu. Mathias Kom und Toby Goodshank, Singer und Songwriter aus Kanada bzw. den USA, haben sich mit dieser Tribute-CD seiner Musik angenommen. Herausgekommen ist ein sehr unterhaltsames, handwerklich gut gelungenes Album, das seine Runden hier nicht nur ein Mal im Player gedreht hat. Klare Empfehlung!

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Austin, Epremian, Weller – under cover

Der Titel der CD weist darauf hin – Alle 14 Stücke sind Coverversionen. Bei allen Songs werden auf dem CD-Cover auch die ursprünglichen Komponisten bzw. (bei Traditionals) die ursprünglichen Interpreten, die sie bekannt gemacht haben, genannt Die älteren Semester werden die meisten oder sogar alle Stücke kennen und die Neuinterpretationen der drei entsprechend beurteilen. Mir persönlich haben die meisten gut gefallen, was aber natürlich Geschmackssache ist.

Die Interpretationen sind meist nicht so sehr anders als die Originale, unterscheiden sich aber doch so weit, dass man bei einigen Titeln positiv überrascht oder auch etwas enttäuscht sein kann. Natürlich gibt es sowieso Veränderungen durch die spezielle Besetzung des Trios (Gesang, Mundharmonika, Violine, Gitarren und Keyboard)

Das Spektrum reicht von Leonard Cohen über Credence Clearwater Revival bis Van Morrison und Allman Brothers. Die meisten Titel sind Ende der  1960ern bis Anfang der 1970ern in den Hitparaden gelaufen. Liefert also einen Querschnitt von der damals geläufigen Musik und lässt ein wenig Nostalgie aufkommen.

Sound- und spieltechnisch ist an der Scheibe nichts auszusetzen. Aber man sollte sich die Scheibe vor dem Kauf erst mal anhören.

Spielzeit ist etwa 50 Minuten.    

Wonderland records WR 9090/LC 07093

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Herman Dune ist derzeit ungeheuer aktiv, erst vor kurzem wurde er hier im FM hochgelobt, und schon ist er wieder da. David-Ivar Herman Dune, manchmal auch Düne, scheint sehr stolz zu sein auf seine vielen Namen und benutzt sie wild durcheinander, ein Lied schreibt Herman, das andere stammt von David-Ivar, ach, egal. Er ist Franzose mit schwedischer Mutter, beides hat aber seine Musik nicht weiter beeinflusst. Er bevorzugt Americana, und er kann sich durchaus mit „echten“ Americanos messen. Er spielt Gitarre und Mandoline, und anders als auf CD Nr. 1 aus der Serie „Der tragbare Herman Dune“ singt er hier auch mit seiner Lebenspartnerin Mayon zusammen, wunderschön, ein bisschen wie Barbara und Moustaki, nur eben à la Americana. Herman Dune: The Portable Herman Dune, Vol, 2 und 3, Bb Island, www.hermandune.net, (GH)

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Daniel Kahn stammt aus Detroit, hat in New York und in Berlin gelebt, jetzt lebt er in Hamburg. Sein Freund Jake Shulman kommt aus New York, wo er heute lebt, verrät die Presse-Info nicht. Daniel Kahn kennen wir schon als genialen Übersetzer ins Jiddische, u. a. von Georges Brassens und Bob Dylan. Auch auf dieser CD zeigt er, was er kann, hier hat er Bruce Springsteen, Bertolt Brecht und Tom Waits übersetzt, um nur einige wenige zu nennen, hier brilliert er auch als Interpret eigener Songs. Eigentlich besteht das Werk nur aus Höhepunkten, beeindruckend, wie er mit kleinen Handgriffen einem bekannten Lied eine neue Dimension gibt: Woody Guthries „This land is your land“ zeigt, indem „New York Island“ durch „Ellis Island“ ersetzt wird, in zwei Wörtern Angst und Schrecken der Immigranten auf, die vielleicht doch nicht ins Land gelassen werden. Die CD endet mit „Tom Trauberts Kloglied“, (wo Tom Waits der altbekannten „Waltzing Matilda“ zum Heulen traurige Bedeutungen gibt). Daniel Kahn singt und spielt vielerlei Instrumente, Jake Shulman singt auf und ist ein phantastischer Geiger. Daniel Kahn & Jake Shulman: The Building, Oriente Musik, www.oriente.de (GH)

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Ada Morghe – Lost

Diese Cd ist ein Konzeptalbum von Ada Morghe aka Alexandra Helmig. Sie ist bekannt als Schauspielerin und Sprecherin und hat ein paar hochkarätige Musiker um sich versammelt. Das ales ist nicht unbedingt eine Garantie für gute Musik, dafür gibt es ja genug Beispiele.

Hier aber stimmte die Chemie. Diese CD ist gelungen, sowohl vom Konzept als auch von der Ausführung, auch wenn es an einer Stelle einen etwas rauen Übergang gibt.

Interessante Musik, überzeugende Solis, eine charaktervolle Stimme ergeben zusammen ein etwas außergewöhnliche CD, nicht wirklich schräg und abgefahren, aber doch sehr eigen und voller Überraschungen.

Die Musik bewegt sich zwischen Jazz, Soul und Blues, ist jedoch harmonisch und stimmig.

Die 14 Titel bringen es auf (leider) nur 41 Minuten. Mein einziger „Kritik“punkt ist also nur, dass sie etwas kurz ist.

Lalabeam records 30 451

oder:

4251896104525

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 Firebirds – Stripes

Diese Firebirds.CD wirde ja als Rockabilly verkauft/angepriesen, was, wie ich finde, eine Mogelpackung ist, denn dafür ist die Musik viel zu aufwendig arrangiert und vielleicht auch etwas  zu geschliffen produziert. Nichtdestotrotz bietet die Scheibe ordentlichen Rock‘n Roll im Stil der 1950/60er Jahre in guter Qualität.

Die 13 Titel, davon 11 eigene, bringen es auf etwa 43 Minuten Spielzeit. R‘n R – Freunde dürften einen Gefallen an der Scheibe finden.

LC 13180

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Die Zollhausboys    -    Müller-Lüdenscheid-Verlag
Da flattert aber ein dickes CD-Album in den Briefkasten. Gleich drei CDs. Live-CDs, mit den
kompletten, inzwischen drei Bühnenprogrammen der Zollhausboys. Wer das ist? Eine Gruppe von
drei jungen syrischen Neu-Bremern namens Azad Kour, Ismaeel Foustok, Shvan Sheikho, unterstützt
durch die Berliner Sängerin Selin Demirkan, dem Musiker Thomas Krizsan und dem Schauspieler,
Musiker und Kabarettisten Pago Balke, der auch die Regie für dieses vielbeachtete und noch
vielseitigere Programm übernommen hat. Die Songs berühren, die erzählten Geschichten, vielmehr
Berichte, bringen alle Dramatik zutage, die man sich „im Warmen und Trockenen“ nicht vorstellen
kann. Natürlich kann so ein Tonträger nicht die Live-Shows ersetzen, aber doch einen guten Eindruck
von diesen vermitteln. Ich bin sicher, dass sich ein Besuch dieser Bühnenprogramme lohnt, die auf
jeden Fall einen Beitrag zur Integration schaffen und gleichzeitig unterhaltsam, manchmal auch
humorvoll, ein deutliches Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen. Weitere Infos unter www.zollhausboys.de

ZHB

Sean Keel – A Dry Scary Blue     - ICEA CD 353

Hoppla, was ist denn das? Beim ersten Hören war ich leicht erschrocken, warum da jemand, mit einer solch fragilen, extrem heiseren Stimme ein solches Album aufnimmt. Erster Eindruck: Tom Waits ist dagegen ein Goldkehlchen. Aber, nein: Ganz großes ABER! Wie man als Nicht-Sänger ein solch wunderschönes Album hervorbringen kann, ist schon erstaunlich. Ich habe mich darauf eingelassen und muss zugeben, dass mich die eher gesprochenen als gesungenen Texte und die wundervoll lyrische Musik, minimal instrumentiert hauptsächlich mit Akustikgitarre und Piano, gepackt haben. Und das Album ist inzwischen etliche Male durchgelaufen. Schön wäre es gewesen, wenn das karge, Booklet mit allen Texten etwas mehr über die Begleitmusiker verraten hätte. Das gilt übrigens auch für die spröde Frauenstimme im letzten Song "I hate the West". Was Keels Stimme angeht: Anders geht es leider nicht, denn mit einer chronischen Stimmbanderkrankung ist da schwer etwas zu machen. Das tut aber dem Album trotzdem absolut keinen Abbruch. Das hier sind Songperlen, Miniaturen, die ihresgleichen suchen. Nicht auszudenken, wenn dieser Mann, übrigens ein renommierter Mathematik-Professor einer texanischen Universität, auch noch eine „schöne“ Stimme hätte. Ein beeindruckendes Album mit einer absoluten Empfehlung.  MC

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Tau & the Drones of Praise – Misneach Glitterbeat GBCD 129

„Misneach“ bedeutet “Mut”. Mutig und mystisch geht's auf diesem Album daher, unter den 16 Gästen sind unter anderem Damien Dempsey und Pól Brennan von der legendären Band Clannad zu nennen. Der Beipackzettel des Vertriebs führt aus: „Das kaleidoskopische dritte Album von Séan Mulrooney und seinem Irland-Berlin-Ensemble. Ekstatischer Folk-Psych, der die Naturwelt und das Leben spirituell umarmt mit Experimentierfreude und tief verwurzelten Klängen. Eine inspirierende Klanglandschaft, in der eklektische und exzentrische Atmosphären widerhallen: traditioneller irischer Folk, Außenseiter-Pop, global-sakrale Musik und Drone Rock.“ Nun, das spricht für sich. Dem will ich nichts hinzufügen.



Satter, fetter Country Rock ist das, Und Lainey Wilson, mittlerweile in der amerikanischen Country-Szene keine Unbekannte mehr, war bei den 56. CMA Awards die am häufigsten nominierte Künstlerin und erhielt erst Anfang November 22 in der Bridgestone Arena in Nashville die Auszeichnungen „New Artist of the Year“ und „Female Vocalist of the Year“. Die Arenen, die sie füllt, werden immer größer. 14 Songs sind auf dieser CD, meist mit „vollem Brett“ gespielt. Vielleicht will es das Country-Volk so. Laut allerdings ist nicht immer mit schön gleichzusetzen, und daher gefallen mir persönlich die etwas sanfteren Songs, überwiegend in derzweiten Hälfte der CD deutlich besser als die allzu gewaltig produzierten Arrangements. Und die allerdings sind dann richtig, richtig gut und allemal etwas für Rock-Fans.

Schwer zu fassen, dieses Album. Neun Songs, Americana, mehr oder weniger gesungen von einem „Nicht-Sänger“; oder sagen wir lieber: performt. Man hört heraus, welche Vorbilder Simon Joyners Songwriting und seine Darbietung haben, und da ist ganz offensichtlich und an erster Stelle Leonard Cohen zu nennen. Bei diesem Album hier allerdings hat man irgendwann keinen Überblick mehr, in welchem Song sich der Künstler gerade befindet, denn es hört sich vieles enorm gleichförmig an. Mag sein, dass das so gewollt ist, ebenso wie die schwer zu fassenden Texte. Und so kommt auch das Cover daher: Mittelbrauner Text auf dunkelbraunem Grund. Warum tut man so was? Das Booklet selbst, mit allen Texten in lesbarer Größe, kommt da schon etwas freundlicher daher. Leise, bedächtig gespielte Musik ist das, aber sicher kein Stimmungsaufheller und ganz sicher nichts für einen nasskalten Novembertag wie heute.

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Lainey Wilson – Bell Bottom Country

Typisch für US-Produktionen ist der fette rockige Sound, mit dem die Stücke auf dieser CD rüberkommen. Stilistisch liegt sie im Bereich des traditionellen Westcoast-Rock mit viel Country-Einflüssen.

Fetzige Musik mit satten Arrangements, gut tanzbar durch eingängige Rhythmik, keine Experimente, angenehm zu hören. Die Songs sind alle zwischen 3 und 4½ Minuten lang. Der letzte Song kommt mir irgendwie bekannt vor, obwohl mir der Titel so nichts sagt.

Obwohl sehr traditionell, klingt doch alles sehr frisch.

Die Scheibe dürfte jedem Rockfreund gefallen. Spieldauer: 48 Minuten.

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Unterkategorien

PORTRÄT, FESTIVALS, KONZERTE, TANZEN, SINGEN, MUSIZIEREN, LÄNDER

ABSAGE EINLADUNG ZUM WINTERTREFFEN VOM MO. 29.11. – SO. 5.12.21

(Wochenende 3.-5.12., Waldweihnacht am Sa. 4.12., 3. Bundestreffen 2021)

35 Plätze – 29 sind noch frei. Anmeldung ist umgehend zu empfehlen. Die Platzzahl begrenzen wir. Melde Dich/Euch am besten gleich an bis spätestens 31.10. 0152 2198 3817.

In der Winterwoche bereiten wir das Treffen vor und üben neue Lieder ein und singen sie mit Musikanten ein.

Die meisten kommen zum Wochenende am Freitag. Mehrere kommen nur am Sonnabend um 15 Uhr zur Waldweihnacht.

Wer um 15 Uhr am Sonnabend kommt, tritt in den kerzengeschmückten Rabensaal, erhält das große Noten-Winterliederheft des Wandervogels 2021.

Nach der herzlichen Begrüßung werden die Instrumente gestimmt, es gibt heißen Yogitee, mitgebrachte Nusskekse, und es wir singen unsere Waldweihnachtslieder.

Dann wandern wir mit Laternen zum nahen Wald und schmücken unseren Tannenbaum, singen, sprechen Gedichte und erzählen vom Tannenbaum, von der Natur, von Sternen, Kindern und vom Frühling der Hoffnung. Im Kreis schreiten wir unseren Baumtanz um die Tanne. Im Rabenhof erwartet uns Tschaiduft und die Festtafel im wohligwarmen Rabensaal. Nach dem Essen gibt es die Tschaizeremonie, Geschichten, Musikstücke und Lieder.  Wir singen, bis die Nahewohnen nach der Elfenstunde aufbrechen und singen meist bis nach Mitternacht.

Das Fest ist so tiefgehend, dass viele von Weither anreisen, auch für unseren Bund und wegen unserer Freundschaften,.

Gratis ist das Treffen für Referenten, Kinder, Jugendliche, Erstbesucher auf dem Rabenhof und die schon Montag Anreisenden, die vorbereiten. Für alle anderen Kostet das Treffen €20 für Übernachtungen und den Bund per Überweisung im voraus, Zahlung vor Ort € 30. Leckereien für Festtafel, Verpflegung, Bettwäsche mitbringen.

Liebe Grüße und horrido!  monija und hedo   

Du kannst per Überweisung incl. Versand bestellen:

Aufnäher, Aufkleber je € 2,50

Halstuch grünrotgold € 10

Liederbuch hedos lieder 1 € 15

Liederhefte: Winter, Platt& Mecklenburg, Frühling, Mittsommer, Erntefeuer je € 5 z. internen Gebrauch.

Für Wandervögel: kleiner Goldgreif oder großer Goldgreif je € 10

Bundesliste mit Telefon- und Mailadressen per Mail.

Die Termine 2022:

Mo. 07.03.-So.13.03. BUNDESTREFFEN 1 Gesprächs-, Lieder- und Musikwoche

Mo. 06.06.-So.12.06. BUNDESTREFFEN 2 FFF Frühjahresfolkfest Lüttenmark und Wandervogelmaien

Mo. 05.09.-So.11.09. BUNDESTREFFEN 3 HFF Herbst-+Erntefolkfest Lütttenmark und Wandervogelernte

Mo. 28.11.-So.04.12. BUNDESTREFFEN 4 WWW Winterliederwoche zur Waldweihnacht.

Unter www.wandervogel.info ist die Tageszeitung des Wandervogels zu lesen.

Lieder, Tänze, Noten, Lernen, Aktionen von Mitarbeitern,
GESCHICHTE, FOLKANNONCEN
NEWS VON FESTEN, FREUNDEN, BANDS, REGELMÄßIGES, JUBILÄEN,TRAUER ETC.

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(Wochenende 3.-5.12., Waldweihnacht am Sa. 4.12., 3. Bundestreffen 2021)

35 Plätze – 29 sind noch frei. Anmeldung ist umgehend zu empfehlen. Die Platzzahl begrenzen wir. Melde Dich/Euch am besten gleich an bis spätestens 31.10. 0152 2198 3817.

In der Winterwoche bereiten wir das Treffen vor und üben neue Lieder ein und singen sie mit Musikanten ein.

Die meisten kommen zum Wochenende am Freitag. Mehrere kommen nur am Sonnabend um 15 Uhr zur Waldweihnacht.

Wer um 15 Uhr am Sonnabend kommt, tritt in den kerzengeschmückten Rabensaal, erhält das große Noten-Winterliederheft des Wandervogels 2021.

Nach der herzlichen Begrüßung werden die Instrumente gestimmt, es gibt heißen Yogitee, mitgebrachte Nusskekse, und es wir singen unsere Waldweihnachtslieder.

Dann wandern wir mit Laternen zum nahen Wald und schmücken unseren Tannenbaum, singen, sprechen Gedichte und erzählen vom Tannenbaum, von der Natur, von Sternen, Kindern und vom Frühling der Hoffnung. Im Kreis schreiten wir unseren Baumtanz um die Tanne. Im Rabenhof erwartet uns Tschaiduft und die Festtafel im wohligwarmen Rabensaal. Nach dem Essen gibt es die Tschaizeremonie, Geschichten, Musikstücke und Lieder.  Wir singen, bis die Nahewohnen nach der Elfenstunde aufbrechen und singen meist bis nach Mitternacht.

Das Fest ist so tiefgehend, dass viele von Weither anreisen, auch für unseren Bund und wegen unserer Freundschaften,.

Gratis ist das Treffen für Referenten, Kinder, Jugendliche, Erstbesucher auf dem Rabenhof und die schon Montag Anreisenden, die vorbereiten. Für alle anderen Kostet das Treffen €20 für Übernachtungen und den Bund per Überweisung im voraus, Zahlung vor Ort € 30. Leckereien für Festtafel, Verpflegung, Bettwäsche mitbringen.

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Halstuch grünrotgold € 10

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Mo. 06.06.-So.12.06. BUNDESTREFFEN 2 FFF Frühjahresfolkfest Lüttenmark und Wandervogelmaien

Mo. 05.09.-So.11.09. BUNDESTREFFEN 3 HFF Herbst-+Erntefolkfest Lütttenmark und Wandervogelernte

Mo. 28.11.-So.04.12. BUNDESTREFFEN 4 WWW Winterliederwoche zur Waldweihnacht.

Unter www.wandervogel.info ist die Tageszeitung des Wandervogels zu lesen.

   
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